Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie erfolgreich der gleichzeitige Primärerwerb zweier Sprachen sein kann und welche Parameter zu einem Erfolg beitragen. Im vorliegenden Fall, handelt es sich um das simultane Erlernen des französischen und des deutschen durch die „une personne /une langue“ Methode. Die Untersuchung wurde mit Hilfe eines aufgezeichneten Interviews, mit einer zweisprachig aufgewachsenen Person, durchgeführt. Das Interview war einmalig und basierte auf einem Fragebogen. Die Arbeit ist in zwei größere Teile aufgeteilt: ein erster theoretischer Teil, in welchem wichtige Begriffe definiert werden. Zuerst wird die Zweisprachigkeit näher betrachtet, danach werden die verschiedenen Zweisprachigkeitserziehungsmethoden und die unterschiedlichen Formen der Zweisprachigkeit dargestellt und am Ende des ersten Teiles, werden die linguistischen Besonderheiten Zweisprachiger Sprecher präsentiert. Im empirischen Teil werden das Interview, dessen Ausarbeitung und Ergebnisse dargestellt. Erst wird die Form des Interviews betrachtet und die eventuell auftretenden Probleme bei dieser Art von empirischen Untersuchungen. Danach werde ich mich mit der Interviewten Person und deren soziales Umfeld näher beschäftigen um dann zu letzt die Ergebnisse dieser Untersuchung aufzuführen. Anschließend an den empirischen Teil der Arbeit, werde ich in einem kurzen Überblick die Möglichen Vor und Nachteile erwähnen, die durch eine Zweisprachige Erziehung hervorgerufen werden können.
Inhalt
Transkriptionskonventionen
O Einleitung
1 Zweisprachigkeit
2 Zweisprachige Erziehung
2.1 Das Ortsprinzip
2.2 Familiensprache = Nichtumgebungssprache
2.3 Une personne/une langue
2.4 Sprachmischung innerhalb der Familie
3 Formen der Zweisprachigkeit
3.1 Simultane Frühe-Zweisprachigkeit
3.2 Konsekutive Frühe-Zweisprachigkeit
3.3 Subtraktive Zweisprachigkeit
3.4 Erwachsene Zweisprachigkeit
4 Linguistische Besonderheiten Zweisprachiger
4.1 Code-switching
4.2 Interferenz
4.3 Entlehnungen
5 Bewertung von Sprachmischungen
6 Empirische Untersuchung zu französisch - deutschem Erstspracherwerb
6.1 Form des aufgenommenen Interviews
6.2 Probleme bei der Auswertung des Interviews
6.3 Die interviewte Person und deren Background
6.4 Das Interview
6.4.1 Spracherziehung
6.4.2 Einstellung zu den Sprachen
6.4.3 Sprache und Identität
6.5 Ergebnisse der Untersuchung
7 Vor und Nachteile der Zweisprachigkeit
8 Zusammenfassung
9 Literaturverzeichnis
10 Anhang
Transkriptionskonventionen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
0 Einleitung
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie erfolgreich der gleichzeitige Primärerwerb zweier Sprachen sein kann und welche Parameter zu einem Erfolg beitragen. Im vorliegenden Fall, handelt es sich um das simultane Erlernen des französischen und des deutschen durch die „une personne /une langue“ Methode. Die Untersuchung wurde mit Hilfe eines aufgezeichneten Interviews, mit einer zweisprachig aufgewachsenen Person, durchgeführt. Das Interview war einmalig und basierte auf einem Fragebogen.
Die Arbeit ist in zwei größere Teile aufgeteilt: ein erster theoretischer Teil, in welchem wichtige Begriffe definiert werden. Zuerst wird die Zweisprachigkeit näher betrachtet, danach werden die verschiedenen Zweisprachigkeitserziehungsmethoden und die unterschiedlichen Formen der Zweisprachigkeit dargestellt und am Ende des ersten Teiles, werden die linguistischen Besonderheiten Zweisprachiger Sprecher präsentiert.
Im empirischen Teil werden das Interview, dessen Ausarbeitung und Ergebnisse dargestellt. Erst wird die Form des Interviews betrachtet und die eventuell auftretenden Probleme bei dieser Art von empirischen Untersuchungen. Danach werde ich mich mit der Interviewten Person und deren soziales Umfeld näher beschäftigen um dann zu letzt die Ergebnisse dieser Untersuchung aufzuführen.
Anschließend an den empirischen Teil der Arbeit, werde ich in einem kurzen Überblick die Möglichen Vor und Nachteile erwähnen, die durch eine Zweisprachige Erziehung hervorgerufen werden können.
1 Zweisprachigkeit
Die Definitionsversuche zum Thema Zweisprachigkeit häufen sich, jedoch war eine einheitliche Begriffsdefinition bislang nicht möglich.
Das Einzige, was alle Definitionen gemeinsam haben, ist, dass sie einen Zustand beschreiben, in dem mehr als eine Sprache auftritt.
Jeder Versuch einer Definition ist subjektiv vom Autor geprägt, da es mehrere Maßstäbe geben kann, welche die Zweisprachigkeit definieren.
In folgendem werde ich einige Definitionen verschiedner Autoren zitieren.
„Die Praxis, abwechselnd zwei Sprachen zu gebrauchen, soll Zweisprachigkeit heißen die an solcher Praxis beteiligten Personen werden zweisprachig genannt“[1]
„Unter Zweisprachigkeit ist zu verstehen die Zugehörigkeit eines Menschen zu zwei Sprachgemeinschaften in dem Grade, dass Zweifel darüber bestehen können, zu welcher der beiden Sprachen das Verhältnis enger ist, oder welche als Muttersprache zu bezeichnen ist, oder welche mit größerer Leichtigkeit gehandhabt wird, oder in welcher man denkt“[2]
„Mac Namara (1969) stuft Individuen bereits als bilingual ein, sobald sie in der Lage sind, eine zweite Sprache in einem nur minimalen Ausmaß zu sprechen, zu verstehen, zu schreiben oder zu lesen“[3]
„Diebold und Pohl (1964/1965) beschränken ihre Ansprüche auf eine einzige Fähigkeit, nämlich die des Verstehens“[4]
„Braun (1937) fordert die vollständige gleichberechtigte Beherrschung zweier Sprachen“[5]
Wie man anhand dieser unterschiedlichen Definitionen feststellen kann, sind die Erwartungen an einen Zweisprachigen unterschiedlich hoch. Die perfekte Zweisprachigkeit gibt es nicht, was mit dem Fehlen "perfekter Einsprachigkeit" korrespondieren dürfte. Die Wissenschaft unterscheidet zwischen mehreren Formen von Zweisprachigkeit:
Nach erlangter Sprachkompetenz: hierbei wird unterschieden zwischen ausgeglichener und dominanter Mehrsprachigkeit.
Nach dem Alter zum Erwerbszeitpunkt der Sprachen: hier unterscheidet man zwischen Frühe, Jugend- und Erwachsenenmehrsprachigkeit.
Nach dem soziokulturellen Status der Sprachen: je nach der sozialen Wertigkeit der Zweitsprache, spricht man von einer additiven und einer ersetzenden Mehrsprachigkeit.
Nach kultureller Zugehörigkeit und Identität: in diesem Fall spielt das Gefühl der Zugehörigkeit der betroffenen Personen zu den jeweiligen Kulturkreisen eine entscheidende Rolle.
Und schließlich nach der Art und Weise des Spracherwerbs: eine natürliche Mehrsprachigkeit besteht, wenn die Kinder die Sprachen in ihrem natürlichen Umfeld erlernen, eine künstliche Mehrsprachigkeit besteht, wenn die Rahmenbedingungen extra herbeigefügt werden um diese Entwicklung zu fördern[6]
Es ist notwendig noch einige, in der Arbeit verwendete, zentrale Begriffe festzulegen um Missverständnisse zu vermeiden.
- Zweisprachigkeit: In der folgenden Arbeit, werde ich von einer natürlichen Zweisprachigkeit sprechen, bei der, der Sprecher beide Sprachen versteht und sich in Alltagssituationen einigermaßen verständigen kann.
- Muttersprache: als diese wird oft die Erstsprache bezeichnet, sprich die Sprache die das Individuum am besten beherrscht. Allerdings werde ich die Sprache der Mutter mit dem Kind und umgekehrt als Muttersprache bezeichnen, ob diese auch die besser beherrschte Sprache darstellt ist von Fall zu Fall verschieden[7]
- Erstsprache: die Sprache, die das Kind in seinem ersten sozialen Umfeld erlernt hat. Ein Kind kann im Rahmen einer Zwei- oder Mehrsprachigkeit, auch mehrere Erstsprachen haben[8]
- Zweitsprache: folglich ist jede Sprache, die zusätzlich zur Erstsprache hinzugefügt wurde, eine Zweitsprache, zum Beispiel im Rahmen des Fremdsprachenunterrichts.
2 Zweisprachige Erziehung
Generell kann man sagen, dass die Mehrsprachigkeit weltweit zunimmt, auf Grund verschiedener sozialer Umstände, die beruflicher, religiöser oder auch politischer Art sein können. Dadurch wachsen immer mehr Kinder zwei oder mehrsprachig auf[9]. Dabei kann man auf mehrere Methoden der Zweisprachigen Erziehung zurückgreifen, wobei es auch Familien gibt in denen keine gezielte Spracherziehung stattfindet und die Kinder dennoch mehrsprachig aufwachsen.
2.1 Das Ortsprinzip
Diese Methode besteht darin, dass im entsprechenden Land immer die entsprechende Sprache gesprochen wird. In diesem Fall muss gegeben sein, dass beide Elterteile beide Sprachen gleichermaßen gut beherrschen um sie an ihre Kinder korrekt weiter geben zu können und dass ein regelmäßiger Ortswechsel stattfindet, damit beide Sprachen gleichermaßen erlernt werden können[10]
Ein Vorteil dieser Methode ist, dass die Kinder eine klare Trennung vornehmen können, ihnen ist auch der Sinn des Sprachwechsels klar und sie können ohne Schwierigkeiten die richtige Sprache dem richtigen Land zuordnen.
Ein großer Nachteil besteht darin, dass nicht immer die Möglichkeit besteht beide Länder regelmäßig zu besuchen, was bedeuten könnte, dass eine der beiden Sprachen unwillkürlich die deutlich schwächere sein wird.
Interessant wäre es auch zu betrachten, wo in dieser Methode die Grenze gezogen wird? Wird ab der französischen Grenze mit den Kindern im Auto Französisch Gesprochen? Etc...
2.2 Familiensprache = Nichtumgebungssprache
Bei dieser Methode kommunizieren die Eltern mit den Kindern in der „Familiensprache“ und bringen ihnen diese bei, während die Kinder die zweite Sprache, die „Umgebungssprache“, außerhalb ihrer vier Wände erlernen, sprich in der Schule, auf dem Spielplatz usw.[11]
Diese Ordnung hat den Vorteil, dass sie für das Kind transparent ist und dass die Nichtumgebungssprache mehr Chancen hat sich durchzusetzen, Da sie von allen Familienmitgliedern gesprochen wird.
Bei einer ethnischgemischten Ehe, besteht das Problem, dass ein Elternteil auf seine Erstsprache verzichten muss und die Zweitsprache u.U. nur fehlerhaft beherrscht[12]
2.3 Une personne/une langue
Diese Methode wurde von vielen Forschern als die beste empfohlen, sie besagt, dass jeder Elternteil seine eigene Sprache mit dem Kind spricht.
Eine konsequente Durchführung ist von Nöten um ein Gelingen dieser Spracherziehungsmethode zu ermöglichen[13]
Der Vorteil besteht darin, dass beide Elternteile, beide Sprachen perfekt beherrschen und diese den Kindern fehlerfrei beibringen können, außerdem, können die Eltern mehr Geborgenheit, Spontaneität und Gefühl vermitteln, als wenn sie mit ihren Kindern in einer, für sie, Fremdsprache kommunizieren würden. Des Weiteren soll die Gefahr der Sprachmischung bei dieser Methode besonders gering sein, weil für die Kinder eine klare Trennung und Transparenz vorliegen.
Kompliziert wird es bei der Wahl der Partnersprache, am Geeignetesten wäre es, in diesem Fall, die Nichtumgebungssprache zu wählen, um diese zu verstärken. Allerdings kann die klare Trennung hier ins Schwanken kommen, da sich das Kind dann fragen wird, warum er mit seiner Mutter die eine Sprache sprechen muss, während der Vater eine andere benutzt. Des weiteren stellt sich die Frage welche Sprache zur Familiensprache gewählt wird, wenn es Geschwister gibt. In der Regel wird hier die Muttersprache verwendet, weil diese traditionellerweise über den Tag mehr Kontakt mit den Kindern hat, als der Vater.
[...]
[1] Weinreich, 1977: 15, zitiert in Kielhöfer/Jonekeit, 1995: 11
[2] Blocker, 1982: 17, zitiert in Mahlstedt, 1996:19
[3] Mahlstedt, 1996: 11
[4] Mahlstedt, 1996: 11
[5] Mahlstedt, 1996: 11
[6] Vgl. Röckl, 1999: 5f
[7] Vgl. Mahlstedt, 1996:21f
[8] Vgl. Kolde, 1981: 5, zitiert in Mahlstedt, 1995: 22
[9] Vgl. www.uni-saarland.de/fak-4/bilingualFam (30.04.04)
[10] Vgl. Mahlstedt, 1996: 57f
[11] Vgl. Mahlstedt, 1996: 58f
[12] Vgl. Kielhöfer/Jonekeit, 1995: 23
[13] Vgl. Mahlstedt, 1996: 59f
- Citar trabajo
- Anónimo,, 2004, Familiale Zweisprachigkeit, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39134
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