Ein Mensch ist entweder männlich oder weiblich – diese Ansicht ist in den westlichen Gesellschaften selbstverständlich. Die Welt der zwei Geschlechter erscheint ihren Mitgliedern als naturgegeben und unabhängig von ihrem Tun existierend. Dass Geschlecht eine soziale Konstruktion darstellen soll, widerstrebt dieser Auffassung, doch genau dies ist die zentrale These des in dieser Arbeit vorgestellten Sozialkonstruktivismus. Des Weiteren müssen laut Lindemann auch Gefühle und Empfindungen der Individuen bezüglich ihres jeweiligen Geschlechts beachtet werden. Ausgehend von dieser Sichtweise des phänomenologischen Geschlechtskörpers wird in diesem Essay eine phänomenologisch fundierte Betrachtung der Berdache erarbeitet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Geschlechtskörper – verschiedene Sichtweisen
- Der Sozialkonstruktivismus
- Der phänomenologische Körper
- Lindemanns erweiterte Sichtweise
- Die Verschränkung von Körper und Leib
- Das Begehren
- Die Berdache - das dritte Geschlecht
- Eine kurze Vorstellung
- Darstellung anhand der phänomenologischen Sichtweise
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Konzept der Berdache, einem sogenannten „dritten Geschlecht“ bei den Indianern Nordamerikas, und untersucht dieses Phänomen aus einer phänomenologischen Perspektive.
- Soziale Konstruktion des Geschlechts
- Der phänomenologische Körper und seine Bedeutung für die Geschlechterdifferenz
- Die Rolle von Leib und Körper im Geschlechtsverständnis
- Die Bedeutung des Begehrens für die Konstruktion des Geschlechts
- Die Berdache als Beispiel für eine alternative Geschlechterordnung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Grundfrage nach der Dichotomie des Geschlechts in westlichen Gesellschaften und führt den Sozialkonstruktivismus als kontrastierende Perspektive ein. Sie erläutert die Bedeutung der phänomenologischen Sichtweise auf den Geschlechtskörper und stellt die Berdache als Beispiel für ein „drittes Geschlecht“ vor.
- Der Geschlechtskörper – verschiedene Sichtweisen: Dieses Kapitel beleuchtet unterschiedliche Perspektiven auf den Geschlechtskörper, beginnend mit dem Sozialkonstruktivismus und seiner These, dass Geschlecht eine soziale Konstruktion ist. Es wird die Kritik von Gesa Lindemann an dieser Sichtweise dargestellt, die die Bedeutung des „Leibes“ und der leiblichen Empfindungen für das Geschlechtserleben hervorhebt.
- Der phänomenologische Körper: Dieser Abschnitt befasst sich mit Lindemanns erweiterter Sichtweise des phänomenologischen Körpers und der Bedeutung der Verschränkung von Körper und Leib für die Geschlechterdifferenz. Es wird die Rolle des Begehrens als zentraler Verknüpfungspunkt zwischen Körper und Leib erläutert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Schlüsselwörter Geschlecht, Geschlechterdifferenz, Sozialkonstruktivismus, phänomenologischer Körper, Leib, Begehren und Berdache. Sie untersucht die Interaktion zwischen sozialen Normen und individuellen leiblichen Erfahrungen in Bezug auf die Konstruktion von Geschlechtsidentität. Besondere Aufmerksamkeit gilt der phänomenologischen Analyse des Geschlechtserlebens und der Rolle der Berdache als Beispiel für eine alternative Geschlechterordnung.
- Citation du texte
- Manuela Pelzl (Auteur), 2003, Eine phänomenologische Betrachtung der Berdache. Geschlecht als Konstruktion, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82216