Reportagethemen sind vielfältig. So berichteten die ZDF-Reporter in drei aufeinander folgenden Wochen im Frühjahr 2002 über die Missstände in der deutschen Altenpflege und einen Sozialarbeiter, der dagegen ankämpft , über die deutschen Soldaten in Kabul und über Schauspieler, die in Hollywood vergebens nach ihrem Glück suchen.Von sozialen Brennpunkten über Politik hin zu Lifestyle und Gesellschaft, in allen Bereichen des Lebens lassen sich Themen für Reportagen aufspüren. Die Arbeit der Journalisten beginnt mit der Ideenfindung, der Themenwahl und der Recherche. Sie zieht sich über Planung und Dreh bis hin zum Schnitt. Eine Vielzahl von Arbeitsschritten muss erfolgen, bevor der Beitrag sendefertig vorliegt. Oft dauert es Monate. Unzählige Autoren, Kameramänner, Cutter, um nur die wichtigsten Beteiligten zu nennen, stecken hinter den dreißig Minuten am Freitagabend (die Arbeit bezieht sich auf den Reportagensendeplatz am Freitag, Stand: 2002), die der Zuschauer so flüchtig konsumiert.
Was ist das Ziel dieser Hausarbeit? Schon dem Titel „Die Fernsehreportage“ und den ersten einleitenden Worten ist zu entnehmen, dass hier ein weites Feld ohne konkrete Spezialisierung zu bearbeiten ist. Die wichtigsten Teilbereiche des Themas werden in ihren wesentlichen Aspekten zusammengestellt. Außerdem sollen die Literaturhinweise dem interessierten Leser ermöglichen, schnell und einfach tiefer in die Materie vorzudringen. Die Hausarbeit soll sowohl theoretische Grundlagen aufzeigen als auch die Theorie an Beispielen aus der Praxis überprüfen. So werden die Formen der Fernsehreportage, ihre Stärken und Schwächen betrachtet. Ebenso wird auf die handwerkliche Gestaltung und Umsetzung, auf die Macher und die Technik eingegangen. Mit der Untersuchung einer Beispielreportage, die dem erwähnten Reportageformat des ZDF entnommen ist, wird der Bezug zur Praxis hergestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Die Reportage, eine journalistische Darstellungsform
- Reportage in den Printmedien
- Historischer Abriss
- Definitionsansätze und definitorisches Problem
- Funktionsleitende Merkmale der Reportage
- Reportage im Hörfunk
- Formen
- Gelegenheiten der Anwendung
- Gestalterische Elemente
- Konkurrenzverhältnis Fernsehen-Hörfunk
- Folgerungen für die Fernsehreportage
- Definitorisches Problem
- Funktionsleitende Merkmale
- Formen und die Gelegenheiten der Anwendung
- Die Reportage über eine Katastrophe
- Die Reportage über eine Haupt- und Staatsaktion
- Die Sportreportage
- Die große Reportage
- Die aufdeckende Reportage
- Die Reisereportage oder die Reportage aus dem Ausland
- Das Porträt
- Gestalterische Elemente
- Stil- und Wirkungselemente
- Geschichte der Fernsehreportage
- Theoretischer Produktionsablauf der Fernsehreportage
- Idee
- Recherche und Kostenkalkulation
- Dreh
- Schnitt
- Text und Ton
- Wirklichkeit und Inszenierung
- Analyse einer Beispielreportage: „Der Landarzt aus der Heide"
- Inhalt und Kontext
- Funktionsleitende Merkmale
- Gestalterische, Stil- und Wirkungselemente
- Schlusswort: Stärken und Schwächen der Fernsehreportage
- Quellen
- Monographien
- Lexika und Jahrbücher
- Sammelwerke und Aufsätze
- Zeitungsartikel
- Fernsehreportagen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit „Die Fernsehreportage" von Lars-Marten Nagel analysiert die Fernsehreportage als journalistische Darstellungsform. Sie untersucht die Geschichte, die Funktionsweise, die gestalterischen Elemente und die Stärken und Schwächen der Reportage. Dabei werden die Print- und Hörfunkreportage als Vorläufer und Vergleichsmedien herangezogen. Die Arbeit beinhaltet auch eine detaillierte Analyse einer Beispielreportage des ZDF.
- Die Entwicklung der Reportage in Print-, Hörfunk- und Fernsehmedien
- Die Funktionsleitenden Merkmale und die Abgrenzung der Reportage von anderen journalistischen Darstellungsformen
- Die gestalterischen und dramaturgischen Elemente der Fernsehreportage
- Die Rolle der Inszenierung und die Abgrenzung zwischen Wirklichkeit und Inszenierung
- Die Stärken und Schwächen der Fernsehreportage
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fernsehreportage als relevantes Genre in der Medienlandschaft vor und erläutert die Zielsetzung der Hausarbeit. Sie gibt einen Überblick über die Themenbereiche, die in den folgenden Kapiteln behandelt werden.
Das Kapitel „Reportage in den Printmedien" beleuchtet die historische Entwicklung der Reportage in der Zeitung, beginnend mit frühen Formen des Reiseberichts in der Antike. Es werden wichtige Meilensteine der Entwicklung, wie die Entstehung des Augenzeugenberichts und der Rollenreportage, sowie die Bedeutung von Autoren wie Egon Erwin Kisch und Gunther Wallraff für die Entwicklung des Genres dargestellt. Das Kapitel geht auch auf die Schwierigkeiten ein, eine allgemeingültige Definition für die Reportage zu finden, und stellt verschiedene Definitionsansätze vor.
Das Kapitel „Reportage im Hörfunk" untersucht die Hörfunkreportage in ihren verschiedenen Formen und Anwendungsbereichen. Es werden die gestalterischen Elemente der Radioreportage, wie Beschreibung, Bericht, Statement, Interview und Originalton, vorgestellt. Das Kapitel behandelt auch das Konkurrenzverhältnis zwischen Fernsehen und Hörfunk und die Zukunftsperspektive der Hörfunkreportage.
Das Kapitel „Folgerungen für die Fernsehreportage" überträgt die Erkenntnisse aus den vorherigen Kapiteln auf die Fernsehreportage. Es stellt die verschiedenen Formen der Fernsehreportage vor, wie die Katastrophenreportage, die Reportage über eine Haupt- und Staatsaktion, die Sportreportage, die große Reportage, die aufdeckende Reportage, die Reisereportage und das Porträt. Das Kapitel behandelt auch die gestalterischen Elemente der Fernsehreportage, die sich aus der Kombination von Bild, Ton, Sprechertext, Statements und Interviews zusammensetzen. Es werden die Stil- und Wirkungselemente der Fernsehreportage im Sinne der dramaturgischen Gestaltung des Fernsehbeitrags erläutert.
Das Kapitel „Geschichte der Fernsehreportage" skizziert die Entwicklung der Fernsehreportage in Deutschland, beginnend mit den ersten Sendereihen in den 1950er Jahren. Es werden die wichtigsten Meilensteine der Entwicklung, wie die Entstehung der „Reporter" des ZDF und die Auswirkungen der Studentenbewegung auf die Fernsehreportage, dargestellt. Das Kapitel behandelt auch die Integration der Fernsehreportage in die Programme der privaten Sender und die Konkurrenz zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern.
Das Kapitel „Theoretischer Produktionsablauf der Fernsehreportage" beschreibt den typischen Produktionsablauf einer großen Fernsehreportage, von der Idee über die Recherche und Kostenkalkulation bis hin zum Dreh, Schnitt, Text und Ton. Es werden die verschiedenen Berufsgruppen, wie Autoren, Kameramänner, Cutter und Tontechniker, und ihre Rollen im Produktionsprozess dargestellt.
Das Kapitel „Wirklichkeit und Inszenierung" behandelt die Frage nach der Authentizität und dem Verhältnis von Wirklichkeit und Inszenierung in der Fernsehreportage. Es wird deutlich gemacht, dass die Fernsehreportage kein Abbild der Wirklichkeit ist, sondern ein künstlich gebautes Arrangement, das sich an der Wirklichkeit überprüfen lassen muss.
Das Kapitel „Analyse einer Beispielreportage: „Der Landarzt aus der Heide"" analysiert eine Beispielreportage des ZDF und untersucht die Inhalte, die Funktionsleitenden Merkmale, die gestalterischen Elemente und die dramaturgischen Stil- und Wirkungselemente des Beitrags. Die Analyse zeigt, wie die theoretischen Erkenntnisse aus den vorherigen Kapiteln auf die Praxis angewendet werden können.
Das Kapitel „Schlusswort: Stärken und Schwächen der Fernsehreportage" fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Hausarbeit zusammen und stellt die Stärken und Schwächen der Fernsehreportage gegenüber. Es wird deutlich gemacht, dass die Fernsehreportage ein wichtiges Genre in der Medienlandschaft ist, das ein breites Spektrum an Themen erschließen kann, aber auch an die Grenzen der journalistischen Darstellung stößt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Reportage als journalistische Darstellungsform, die Geschichte der Reportage in Print-, Hörfunk- und Fernsehmedien, die Funktionsleitenden Merkmale der Reportage, die gestalterischen Elemente der Fernsehreportage, die Rolle der Inszenierung in der Fernsehreportage, die Stärken und Schwächen der Fernsehreportage sowie die Analyse einer Beispielreportage des ZDF.
- Citar trabajo
- Lars-Marten Nagel (Autor), 2002, Die Fernsehreportage, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/5941
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