Ziel der Arbeit soll es sein, die Entwicklung des "Helden" zu analysieren. Vor allem den Einfluss der Shakespeare-Rezeption explizit des Hamlets auf den Charakter Wilhelm Meister gilt es zu ermitteln und wie die Turmgesellschaft auf ihn zu wirken versucht.
In Punkt 2 werden Zweck und Inhalt eines Bildungsromans diskutiert und Parallelen zu Goethes Biographie gezogen, d.h. es wird ein Fundament für das Textverständnis gesetzt.
Punkt 3 behandelt wichtige Entwicklungsschritte bis zu Wilhelms Aufführung von Shakespeares "Hamlet". In 4.1 schließlich wird der erste Kontakt mit Shakespeare und die ungeheure Wirkung dessen auf Wilhelm erläutert und 4.2 verarbeitet Wilhelms Übersetzung und Umarbeitung des Shakespeare-Stoffes. Unterpunkt 4.3 dient der Betrachtung der Premiere und fokussiert auf Wilhelm in der Rolle Hamlets. 4.4 fasst in einem kurzen Resümee die Wirkungsmöglichkeiten Hamlets auf Wilhelm zusammen.
Der weitere Verlauf des Textes soll sich den Rollen der Turmgesellschaft bzw. der Sozietät widmen und deren pädagogische Ambitionen in Bezug auf Wilhelm klären:
5.1 betrachtet die weitere Geschichte des Romans bis Wilhelm sich endgültig im direkten Einfluss des Turms und schließlich der Gesellschaft um Lothario, der Sozietät, befindet; in einem kurzen Exkurs werden die Quellen dieser Gesellschaften im Leben Goethes gesucht. 5.2.1 und 5.2.2 gehen auf das pädagogische Wirken des Turms bzw. der Sozietät ein. Gliederungspunkt 5.3 untersucht, wie die Turmgesellschaft auf Wilhelms Identifikation mit Hamlet Einfluss nimmt und seinen Theater-Dilettantismus bekämpft.
Da das Thema Identifikation ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit ist, scheint es hier angebracht eine Definition zu geben:
Identifikation beschreibt das Duden-Fremdwörterbuch als "emotionales Sichgleichsetzen mit einer anderen Person oder Gruppe und Übernahme ihrer Motive und Ideale in das eigene Ich".
Interessant für "Wilhelm Meisters Lehrjahre" sind allerdings die Unterschiede, die trotz der Identifikation vorhanden sind. Denn diese treten dann im Kontrast um so deutlicher hervor und zeigen die Unterschiede zwischen den Charakteren auf.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Parallelen zwischen Goethe und dem Protagonisten Wilhelm Meister/ Der Typus Bildungsroman
- Die Entwicklungsschritte Wilhelms bis zur Premiere
- Wilhelm und Shakespeare
- Der Kontakt mit Shakespeare/ Erste Berührungspunkte
- Die Entscheidung zur Aufführung und deren Form
- Die Premiere des Hamlet — im besonderen Wilhelm Meister als Hamlet
- Ein kurzes Resümee — welchen Einfluss hat Hamlet auf Wilhelm?
- Turm und Sozietät
- Der Ursprung von Turm und Sozietät im Roman und in der Realität
- Die Turmgesellschaft
- Die Sozietät
- Die Turmgesellschaft contra Shakespeare?
- Schluss
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die Entwicklung des Protagonisten Wilhelm Meister in Goethes „Wilhelm Meisters Lehrjahre" und untersucht insbesondere den Einfluss der Rezeption von Shakespeares Hamlet auf seinen Charakter sowie die pädagogischen Ambitionen der Turmgesellschaft und der Sozietät. Die Arbeit verfolgt das Ziel, die Bildungsreise Wilhelms zu beleuchten und die Rolle der Theaterwelt, der Shakespeare-Rezeption und der beiden Gesellschaften im Roman zu untersuchen.
- Die Entwicklung des Protagonisten Wilhelm Meister
- Die Rezeption von Shakespeares Hamlet
- Die pädagogischen Ambitionen der Turmgesellschaft
- Die Rolle der Sozietät in Wilhelms Bildung
- Die Verbindung von Theater und Bildung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung legt die Zielsetzung der Arbeit dar und skizziert die Struktur des Textes. Kapitel 2 beleuchtet den Typus Bildungsroman und die Parallelen zwischen Goethes Biographie und der Figur Wilhelm Meisters. Kapitel 3 beschreibt wichtige Entwicklungsschritte Wilhelms bis zu seiner Hamlet-Premiere, einschließlich seiner ersten Begegnung mit Shakespeare und seiner Auseinandersetzung mit dem Thema Übersetzung. Kapitel 4.1 analysiert Wilhelms ersten Kontakt mit Shakespeare und die enorme Wirkung, die dessen Werke auf ihn haben. Kapitel 4.2 beschreibt Wilhelms Übersetzung und Umarbeitung des Shakespeare-Stoffes und die Entscheidung zur Aufführung. Kapitel 4.3 untersucht die Premiere des Hamlet im Roman und fokussiert auf Wilhelm in der Rolle des Hamlet. Kapitel 4.4 fasst die Wirkungsmöglichkeiten Hamlets auf Wilhelm zusammen.
Kapitel 5.1 beleuchtet den Ursprung von Turm und Sozietät im Roman und in der Realität. Kapitel 5.2.1 analysiert die pädagogischen Ambitionen der Turmgesellschaft und deren Einfluss auf Wilhelm. Kapitel 5.2.2 untersucht die Sozietät und deren Rolle in Wilhelms Integration in ein stabiles Gemeinschaftsgefüge. Kapitel 5.3 betrachtet den Einfluss der Turmgesellschaft auf Wilhelms Identifikation mit Hamlet und seinen Theater-Dilettantismus.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Bildungsroman, Wilhelm Meister, Shakespeare, Hamlet, Turmgesellschaft, Sozietät, Theater, Identifikation, Dilettantismus, Bildung, Selbstfindung, Gesellschaft und Integration.
- Quote paper
- Philip Baum (Author), 2001, Wilhelm Meisters Wandel - Im besonderen die Bildung des Protagonisten durch die Hamlet-Rezeption und die Turmgesellschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/5583
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