„Bauten auf fremdem Grund und Boden“ – neu interpretiert? Wer in der steuerlichen Praxis vor der Thematik der ertrag- und bilanzsteuerrechtlichen Behandlung von Bauten auf fremdem Grund und Boden steht, wird sich grundlegend mit dieser Frage vor dem Hintergrund der aktuellen Grundsatzentscheidung des BFH vom 09.03.2016 befassen müssen. In der heutigen Zeit ist der Komplex der Fremdbauten zumeist im Zusammenhang mit der Bebauung von Ehegattengrundstücken anzutreffen,
wobei ein Unternehmer ein betrieblich genutztes Gebäude auf einem (ganz oder zum Teil) seinem Ehegatten gehörenden Grundstück errichtet.
Zur bilanziellen Abbildung von Aufwendungen für die Errichtung betrieblich genutzter Gebäude auf fremdem Grund und Boden hat sich die Rechtsprechung in den letzten Jahrzehnten unstet und damit zu einem höchst kontrovers diskutierten Themengebiet, nicht zuletzt in der Literatur, entwickelt. Kern des Problembereichs sind die in diesem Kontext steuer- und eigentumsrechtlich zu beurteilenden Grundsätze. Baut ein verheirateter Betriebsinhaber auf einem dem Nichtunternehmer-
Ehegatten gehörenden Grundstück – ohne eine besondere Nutzungsvereinbarung zu treffen –, so ist aus zivilrechtlicher Sicht die Sachlage eindeutig: Das Gebäude als wesentlicher Bestandteil des Grundstücks wird bürgerlich-rechtliches Eigentum des Nichtunternehmer-Ehegatten als Eigentümer des Grund und Bodens (vgl. §§ 93, 94, 946 BGB). [...]
Die vorliegende Arbeit dient nicht nur den Unternehmern, sondern auch den Steuerfachleuten im Bereich der Beratung. Des Weiteren richtet sie sich an Studierende der betriebswirtschaftlichen Steuerlehre und an Wirtschaftsjuristen, indem sie einen Einblick in die steuerliche Behandlung von Bauten auf fremdem Grund und Boden mit ihren interdependenten Besonderheiten gibt.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- I. Problemstellung
- II. Zielsetzung und Adressatenkreis
- III. Aufbau der Arbeit
- B. Bauten auf fremdem Grund und Boden – quo vadis?
- I. Grundstücke im Zivil- und Steuerrecht
- 1. Vorbemerkung
- 2. Zivilrechtliche Grundlagen
- 3. Ertragsteuerliche Zurechnung des zivilrechtlichen und wirtschaftlichen Eigentums
- a) Zivilrechtliches Eigentum nach § 39 Abs. 1 AO
- b) Wirtschaftliches Eigentum nach § 39 Abs. 2 Nr. 1 AO
- 4. Bilanzsteuerrechtliche Zuordnungsgrundsätze
- II. Grundsatzentscheidung des BFH und die ertragsteuerlichen Konsequenzen
- 1. Allgemeines
- 2. Bisherige Rechtsentwicklung
- a) Phase 1 - Nutzungsrecht
- b) Phase 2 Wie-Wirtschaftsgut
- c) Phase 3 - Kein wirtschaftliches Eigentum
- 3. Aktuelle Rechtsprechung: BFH-Urteil vom 09.03.2016 - XR 46/14
- a) Streitfall des X. Senats
- b) Zentrale Lösungsansätze des BFH
- aa) Zivilrechtliche und bilanzielle Zuordnungsgrundsätze
- bb) Charakterisierung des Bilanzpostens „Bauten auf fremdem Grund und Boden“
- cc) Übergangsprobleme
- c) Übertragung des Grundstücks auf die nächste Generation als Steuergestaltungsmodell
- aa) Grundsätzliches
- bb) Steuerliche Folgen
- (1) Unentgeltliche Betriebsübertragung
- (2) Unentgeltliche Übertragung des bebauten Grundstücks
- 4. Reaktion der Finanzverwaltung: BMF-Schreiben vom 16.12.2016
- a) Vorbemerkung
- b) Zurechnung des Betriebsgebäudes
- c) Qualifikation des Aufwandsverteilungspostens
- d) Übertragung des eigenen bebauten Grundstücks und Einlage des fremden Gebäudeteils
- 5. Zusammenfassendes Beispiel
- III. Praxisrelevante Gestaltungsalternativen
- 1. Anmieten des Grundstücks
- a) Ausgangssachverhalt
- b) Steuerliche Auswirkungen
- 2. Vereinbarung eines Wertersatzanspruchs
- a) Ausgangssachverhalt
- b) Steuerliche Auswirkungen
- IV. Exkurs zu anderen Steuerrechtsgebieten
- 1. Umsatzsteuer
- 2. Grunderwerb- und Schenkungsteuer
- C. Fazit und Ausblick
- Zivilrechtliche und ertragsteuerliche Eigentumsverhältnisse
- Relevanz der Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs (BFH)
- Steuerliche Konsequenzen verschiedener Gestaltungsmöglichkeiten
- Praxisrelevante Gestaltungsalternativen zur Optimierung der Steuerbelastung
- Auswirkungen auf andere Steuergebiete (Umsatzsteuer, Grunderwerbsteuer)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die ertragsteuerliche Behandlung von Bauten auf fremdem Grund und Boden unter Berücksichtigung der aktuellen Rechtsprechung. Ziel ist es, einen umfassenden Überblick über die komplexen rechtlichen und steuerlichen Aspekte dieses Themas zu geben und praxisrelevante Gestaltungsalternativen aufzuzeigen.
Zusammenfassung der Kapitel
A. Einleitung: Diese Einleitung führt in die Problemstellung der ertragsteuerlichen Behandlung von Bauten auf fremdem Grund und Boden ein. Sie beschreibt die Zielsetzung der Arbeit und den Adressatenkreis, an den sich die Arbeit richtet, und skizziert den Aufbau der Arbeit.
B. Bauten auf fremdem Grund und Boden – quo vadis?: Dieses Kapitel analysiert die zivilrechtlichen und steuerrechtlichen Grundlagen, insbesondere die ertragsteuerliche Zurechnung des zivilrechtlichen und wirtschaftlichen Eigentums an Bauten auf fremdem Grund und Boden. Es beleuchtet die Grundsatzentscheidung des BFH und die daraus resultierenden Konsequenzen, inklusive der Reaktion der Finanzverwaltung. Besonderes Augenmerk liegt auf der aktuellen Rechtsprechung und den damit verbundenen Herausforderungen für die Praxis.
III. Praxisrelevante Gestaltungsalternativen: Dieses Kapitel präsentiert verschiedene Gestaltungsalternativen, wie z.B. die Anmietung des Grundstücks oder die Vereinbarung eines Wertersatzanspruchs, die Unternehmer zur Optimierung der steuerlichen Belastung in Betracht ziehen können. Die steuerlichen Auswirkungen jeder Alternative werden detailliert untersucht und verglichen.
IV. Exkurs zu anderen Steuerrechtsgebieten: Der Exkurs beleuchtet die Auswirkungen der ertragsteuerlichen Behandlung von Bauten auf fremdem Grund und Boden auf andere Steuerrechtsgebiete, insbesondere die Umsatzsteuer und die Grunderwerb- und Schenkungsteuer.
Schlüsselwörter
Ertragsteuer, Bauten auf fremdem Grund und Boden, zivilrechtliches Eigentum, wirtschaftliches Eigentum, § 39 AO, Bundesfinanzhof (BFH), Finanzverwaltung, Steuergestaltung, Gestaltungsalternativen, Umsatzsteuer, Grunderwerbssteuer, Schenkungsteuer, Bilanzierung.
Häufig gestellte Fragen zur Masterarbeit: Bauten auf fremdem Grund und Boden
Was ist der Gegenstand dieser Masterarbeit?
Die Masterarbeit befasst sich mit der ertragsteuerlichen Behandlung von Bauten auf fremdem Grund und Boden unter Berücksichtigung der aktuellen Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs (BFH). Sie untersucht die komplexen rechtlichen und steuerlichen Aspekte dieses Themas und zeigt praxisrelevante Gestaltungsalternativen auf.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt zivilrechtliche und ertragsteuerliche Eigentumsverhältnisse, die Relevanz der BFH-Rechtsprechung, steuerliche Konsequenzen verschiedener Gestaltungsmöglichkeiten, praxisrelevante Gestaltungsalternativen zur Steueroptimierung und die Auswirkungen auf andere Steuergebiete (Umsatzsteuer, Grunderwerbsteuer).
Welche Rechtsprechung spielt eine zentrale Rolle?
Ein Schwerpunkt liegt auf der Grundsatzentscheidung des BFH und dem BFH-Urteil vom 09.03.2016 (XR 46/14) sowie der Reaktion der Finanzverwaltung (BMF-Schreiben vom 16.12.2016). Die Arbeit analysiert die Entwicklung der Rechtsprechung in verschiedenen Phasen und deren Auswirkungen auf die Praxis.
Welche Gestaltungsalternativen werden vorgestellt?
Die Arbeit präsentiert und analysiert verschiedene Gestaltungsalternativen, um die steuerliche Belastung zu optimieren. Hierzu gehören unter anderem die Anmietung des Grundstücks und die Vereinbarung eines Wertersatzanspruchs. Für jede Alternative werden die steuerlichen Auswirkungen detailliert untersucht.
Welche anderen Steuergebiete werden berührt?
Die Arbeit beleuchtet auch die Auswirkungen auf die Umsatzsteuer, die Grunderwerbssteuer und die Schenkungsteuer.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Hauptteil mit der Analyse der ertragsteuerlichen Behandlung von Bauten auf fremdem Grund und Boden, die Darstellung praxisrelevanter Gestaltungsalternativen, einen Exkurs zu anderen Steuerrechtsgebieten und ein Fazit mit Ausblick.
An wen richtet sich die Arbeit?
Die Arbeit richtet sich an alle, die sich mit der ertragsteuerlichen Behandlung von Bauten auf fremdem Grund und Boden auseinandersetzen müssen, insbesondere Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Unternehmen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Ertragsteuer, Bauten auf fremdem Grund und Boden, zivilrechtliches Eigentum, wirtschaftliches Eigentum, § 39 AO, Bundesfinanzhof (BFH), Finanzverwaltung, Steuergestaltung, Gestaltungsalternativen, Umsatzsteuer, Grunderwerbssteuer, Schenkungsteuer, Bilanzierung.
Wo finde ich eine detaillierte Übersicht über den Inhalt?
Das Inhaltsverzeichnis der Arbeit bietet einen detaillierten Überblick über alle Kapitel und Unterkapitel.
- Citar trabajo
- LL.M., B.A. Wladimir Lapschin (Autor), 2018, Ertragsteuerliche Behandlung von Bauten auf fremdem Grund und Boden im Lichte der aktuellen Rechtsprechung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/518430