In dem medialen Kapitalismus der Gegenwart ist Aufmerksamkeit die stärkste Währung, darum konkurrieren verschiedenste Anbieter, vom Sportereignis über die Kinokultur bis hin zum klassischen Schauspielhaus.
Sie sind mittlerweile alle geprägt vom Eventcharakter und dem daraus resultierenden Kampf um die besten Schauwerte.
Der mediale Betrieb versucht dabei stets den Spagat zwischen zwei gänzlich antagonistischen Prinzipien: Der künstlichen Überhöhung in der Form des Spektakels einerseits und einer größtmöglichen Nahbarkeit und Vermarktung des Authentischen andererseits.
Woher diese Entwicklung stammt und wie sie in den verschiedenen Medien ausgeprägt ist, bzw. kultiviert werden kann, ist Gegenstand dieser Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Theater als hoffnungsloser Patient?
- Gesellschaft des Spektakels
- Prinzip der Aufmerksamkeit
- Mediale Strukturen
- Aufklärung als Illusion
- Position der Konsumenten
- Meme und Kultur
- Mediale Authentizität
- Ritual und Kult
- Performative Wende
- Liveness
- Availability
- Ästhetischer Schein
- Strategien des theatralen Betriebs
- Laiengruppen
- Subventionierte Betriebe
- Gastspielhäuser
- Tourneetheater und Musicalbühnen
- Performancekünstler
- Paradigma eines zukunftsfähigen Theaters
- Flexible Strukturen
- Marktforschung
- Regionale Erzeugnisse
- Bildungspolitik
- Dreidimensionaler Kunstbegriff
- Inszenierte Realität
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit setzt sich zum Ziel, die aktuelle Situation des zeitgenössischen Theaters im Spannungsfeld zwischen dem Konzept des Spektakel und der Suche nach Authentizität zu analysieren. Sie untersucht, wie sich die veränderten Medienstrukturen auf das Theater auswirken und welche Strategien des theatralen Betriebs in diesem Kontext entwickelt werden.
- Die Gesellschaft des Spektakels und ihre Auswirkungen auf die Relevanz des Theaters
- Die Suche nach Authentizität im Theater und ihre Verbindung zum Ritual und der performativen Wende
- Die Rolle von Liveness und Availability im Kontext medialer Authentizität
- Strategien des theatralen Betriebs im Hinblick auf die veränderten Bedingungen der Kulturindustrie
- Das Paradigma eines zukunftsfähigen Theaters mit flexiblen Strukturen, regionalen Erzeugnissen und einer Bildungspolitik, die den dreidimensionalen Kunstbegriff berücksichtigt.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel untersucht die Kritik an der zunehmenden Irrelevanz des Theaters im Kontext der medialen Gesellschaft des Spektakels. Hier wird die Frage aufgeworfen, ob das Theater aufgrund seiner spezifischen transitorischen Natur seine Relevanz verliert und welche Faktoren zu den schwindenden Zuschauerzahlen und den finanziellen Problemen des Theaters beitragen. Das zweite Kapitel beleuchtet die Bedeutung von Medialität und Authentizität für das Theater. Dabei werden wichtige Konzepte wie Ritual, Performativität, Liveness und Availability diskutiert und im Kontext des ästhetischen Scheins betrachtet. Im dritten Kapitel werden verschiedene Strategien des theatralen Betriebs im Hinblick auf die veränderte Medienlandschaft analysiert, darunter die Arbeit von Laiengruppen, subventionierten Betrieben, Gastspielhäusern, Tourneetheatern, Musicalbühnen und Performancekünstlern.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen Spektakel und Authentizität im Kontext des zeitgenössischen Theaters. Weitere wichtige Schlüsselwörter sind Medien, Kulturindustrie, Performativität, Liveness, Availability, Theaterbetrieb, Subventionierung und Bildung.
- Citation du texte
- Sascha Fersch (Auteur), 2016, Zwischen Spektakel und Authentizität. Das zeitgenössische Theater auf der Suche nach neuen Wirkungsräumen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/442329