Nach Breidenstein sind die Peers die Gleichen, „diejenigen die einander an sozialem Rang ebenbürtig sind“. Meist bezieht sich dieses Gleichsein auf das Alter, und somit auf die Abgrenzung zu den Erwachsenen, wie Lehrern und Eltern. Nach Stengl hat die Peergroup „Zentrale Bedeutung vor allem im Schulalter“. Eine Peergroup (oft mit Clique oder Bande übersetzt) ist aber nicht bloß eine Gruppe gleichaltriger, sondern oftmals auch eine Interessengemeinschaft, in denen „Identitäten entwickelt und getestet“ werden. Sie ist zudem eine „selbstinitiierte[n] Gleichaltrigengruppe[n]“.
Die Auswirkungen auf ihn, wenn sich der Jugendliche einer Peergroup zugehörig fühlt, sind groß: „Die jeweilige jugendkulturelle Orientierung wirkt sich auf das Freizeitverhalten, auf den Kleidungsstil, auf das Verhältnis zum anderen Geschlecht und nicht zuletzt auf die Haltung gegenüber schulischen Anforderungen aus“. Ein bedeutender Teil der Sozialisation, also des Eingliederns in die Gesellschaft als funktionierendes Mitglied, findet durch den Jugendlichen selbst statt und ist nicht fremd gelenkt: „Damit wird der eigenaktive Anteil des Individuums im Sozialisationsprozess herausgehoben“.
Der Hauptteil der Forschung bezieht sich inzwischen auf die Schule, als dem Ort, an dem Kinder und Jugendliche die meiste Zeit ihres Tages verbringen: es „scheint [es] durchaus folgerichtig, dass ein Großteil der Peer-Kultur-Forschung in Bildungseinrichtungen stattfindet". Ein weiterer Grund mag die „verhältnismäßig leichte Zugänglichkeit von Kinderwelten und die Unauffälligkeit von Erwachsenen in der Schule“ sein.
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