Das Gedicht “A une passante“ von Charles Baudelaire (1821-1867) ist Teil des Gedichtbandes Les Fleurs du mal, mit dem er großen Erfolg hatte. “A une passante“ gehört zu Les Petites vieilles, die wiederum zu den Tableau Parisiens gehören, einer Reihe aus Les Fleurs du mal. Diese Straßengedichte beschreiben das Leben in der Großstadt, meist in Paris, das viele poetische Themen liefert. Das vorliegende Gedicht ist ein herausragender Vertreter moderner Großstadtlyrik, die von Bedrohung, Hässlichkeit, Einsamkeit, Kriminalität und Modernität handelt.
Das Gedicht wird hinsichtlich der pragmatischen, semantischen, syntaktischen und lautlichen Ebenen analysiert.
Das Gedicht “A une passante“ von Charles Baudelaire (1821-1867) ist Teil des Gedichtbandes Les Fleurs du mal, mit dem er großen Erfolg hatte. “A une passante“ gehört zu Les Petites vieilles, die wiederum zu den Tableau Parisiens gehören, einer Reihe aus Les Fleurs du mal. Diese Straßengedichte beschreiben das Leben in der Großstadt, meist in Paris, das viele poetische Themen liefert. Das vorliegende Gedicht ist ein herausragender Vertreter moderner Großstadtlyrik, die von Bedrohung, Hässlichkeit, Einsamkeit, Kriminalität und Modernität handelt.
Das Gedicht wird nun hinsichtlich der pragmatischen, semantischen, syntaktischen und lautlichen Ebenen analysiert.
Die kommunikativen Instanzen Sprecher und Angesprochener sind im Text sehr deutlich markiert. Der Sprecher, der nicht dem Autor selbst entsprechen muss, manifestiert sich explizit durch das Rollendeikton “je“ (Z.6/11/13/14), einmal durch das direkte Objekt “m’[en]“ (Z.10) und zweimal durch das unverbundene Personalpronomen “moi“, einmal in Zeile sechs und einmal nach der lokalen Präposition “autour de“ in der ersten Zeile.
Der textinterne Adressat wird dem Leser gleich am Anfang durch die Überschrift “A une passante“ vorgestellt. Er zeigt sich auch explizit durch die Possesivbegleiter “sa“ (Z.5) und “son“ (Z.7), durch das direkte Objekt “te“ (Z.14) und zweimal durch das Personalpronomen “tu“ in Zeile 13. Diese direkte Anrede bezeichnet mal als Apostrophe. Außerdem wird der Adressat in der letzten Zeile zweimal mit dem unverbundenen Personalpronomen “toi“ (Z.14) angesprochen. Das erste “toi“ ist Objekt, das andere Subjekt. Des weiteren bezeichnet der Sprecher den Adressaten als “Une femme“ (Z.3), “Un éclair“ (Z.9) und als “Fugitive beauté“ (Z.9). Diese Bezeichnungen und das Relativpronomen “dont“ (Z.10), das sich auch auf die Frau bezieht, weisen eindeutig darauf hin, dass es sich beim textinternen Adressaten um eine schöne Frau handelt. Neben dem textinternen Adressaten gibt es auch noch den textexternen Adressaten, den Leser. Dies bedeutet, dass es sich hier um eine Verdopplung der Kommunikationsinstanzen handelt. In den ersten beiden Strophen richtet sich der Sprecher implizit an den Leser, er spricht ihn nicht direkt an, doch beschreibt er ihm seine Umgebung (“La rue ... hurlait“, Z.1), die Frau (“Une femme“, Z.3) als “Agile et noble“ (Z.5), und seine Gefühle ihr gegenüber (“La douceur ... qui tue“, Z.8). In den beiden Terzetten richtet er sich nicht mehr an den Leser, sondern an den textinternen Adressaten. In Strophe drei beschreibt er seinen Seelenzustand. Als er die Frau sieht, lebt er auf, geht es ihm gut (“Dont le regard ... renaître“, Z.10). Erst in der darauffolgenden rhetorischen Frage, in der er sie zum ersten Mal direkt anspricht, will er wissen, ob er sie erst nach dem Tod wieder sehen wird, in der Ewigkeit (vgl. Z.11). In der letzten Strophe klagt er, dass ihm die Ewigkeit zu weit entfernt ist (“bien loin d’ici“, Z.12), dass keiner von beiden weiß, wo der andere hingeht (“j’ignore où tu fuis“, Z.13) und dass er sie geliebt hätte (“j’eusse aimeé“, Z.14). Außerdem ist sie, obwohl sie gewusst hat, dass er sich in sie verliebt hat (“qui le savais“, Z. 14), einfach verschwunden (“tu fuis“, Z.13), was er ihr auch am Ende vorwirft.
Das Verhältnis zwischen Sprecher und textinternem Adressaten ist eindeutig. Der Sprecher sieht auf einer belebten, lauten Straße (“La rue ... hurlait“, Z.1) eine schöne Frau in Trauerkleidung (“en grand deuil“, Z.2), in die er sich sofort verliebt. Von ihrem Anblick ist er ganz erstarrt (“crispé comme un extravagant“, Z.6). Sie nimmt zwar seine Blicke wahr (“qui le savais“, Z.14), reagiert aber nicht, sondern geht einfach weiter (“tu fuis“, Z.13). Der Sprecher ist deshalb verzweifelt (“jamais“, Z.12).
Der ganze Text ist ein Monolog. Die ersten beiden Strophen sind eine Beschreibung vom Sprecher für den Leser, in der dritten Strophe wird der Adressat zum ersten Mal mit einer rhetorischen Frage direkt angesprochen. Dies ist deshalb eine rhetorische Frage, da es zu keinem Gespräch mit der Frau kommt, obwohl sich das der Sprecher wünscht. Er stellt sich also die Frage selbst. Die letzte Strophe ist ein Dialog zwischen den beiden, aber nur in den Vorstellungen des Sprechers. Dieser richtet sich wieder direkt an die Frau, trotzdem führt er ein Selbstgespräch. Der Ausruf “Ô toi ... savais“ (Z.14) ist ein Vorwurf an die Frau, der Sprecher ist verzweifelt.
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- Sylvia Hadjetian (Autor), 2001, Das Gedicht "A une passante' von Charles Baudelaire, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/42824
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