"Gegenwärtig scheint die Popmusikforschung in eine Phase einzutreten, in der angesichts einer kaum noch zu überblickenden Publikationstätigkeit verstärkt versucht wird, die erarbeiteten Wissensbestände in Handbüchern und Anthologien zu bündeln und zu systematisieren", so Pfleiderer et al., 2014. Dies ist einer der Gründe, warum in dieser Arbeit eine Diskursanalyse gewählt wurde, die vergangene und gegenwärtige Tendenzen wissenschaftlich belichten, theoretische sowie methodologische Aspekte untersuchen und daraus musikpädagogische Chancen und Gefahren ableiten soll.
Aus der zuvor erwähnten Fülle an Publikationen sollen in einer prägnanten Aufgliederung die wichtigsten Erkenntnisse ab der zweiten Phase musikpädagogischer Forschung (Ende des 2. Weltkriegs) aus Disziplinen wie Musikpädagogik, Musikwissenschaft, Musikästhetik, Medienwissenschaft, Musiksoziologie und weiteren Disziplinen gebündelt werden.
Ziel ist es, Sozialisation und Ästhetische Praxis bei Jugendlichen in der Popmusik zu untersuchen, um musikpädagogische Herausforderungen formulieren zu können. Da ich mich einer Innenansicht und vor allem den Jugendlichen, die die Kerngruppe dieser wissenschaftlichen Arbeit sind, aus jetziger Sicht näher fühle als die Generationen der Wissenschaftler, die theoretische Grundsteine in der Popforschung gelegt haben und die Popmusik vor allem in der Pädagogik immer mehr zur Lebens- bzw. Überlebensaufgabe wird, soll diese Arbeit als Schnittstelle von Studium, persönlichen Erfahrungen in Praktika und gegenwärtigen Diskursen verstanden und gelesen werden.
Inhalt
1 Aktuelle Tendenzen der Popmusikforschung
2 Musikwissenschaftliche Grundlagen
2.1 Popmusik - Umriss eines Wortfeldes
2.1.1 Kunstmusik vs. Popmusik
2.1.2 Fehlende Definitionen im Themenkomplex Popmusik
2.1.3 Wissenschaftliche Zuständigkeitsbereiche
2.1.3.1 Ethnologie - Historik - Systematische Musikwissenschaft
2.1.3.2 Inter- und transdisziplinäre Popmusikforschung
2.2 Cultural Studies
2.2.1 Einordnung und Definition
2.2.2 Subkulturtheorie
2.2.3 Marxistische Kulturtheorie und Kritische Theorie
2.2.4 Weiterentwicklung zu Popular Music Studies und Popular Musicology
2.3 Empirische Methoden
2.3.1 Quantitativ vs. Qualitativ
2.3.2 Teilnehmende Beobachtung
2.3.3 Weitere Methoden
2.4 Musikpädagogische Folgerung
3 Jugendkulturen
3.1 Einordnung des Begriffs
3.2 Jugendforschung als anthropologisch-soziologischer Ansatz
3.3 Politische Wirksamkeit
3.4 Musikpädagogische Folgerung
4 Musik und Medien
4.1 Rundumsicht verschiedener Medienwissenschaftstheorien
4.2 Vierteilung des Medienbegriffs
4.3 Der Medienbegriff nach Siegfried J. Schmidt
4.4 Medialisierung von Musik vs. Musikalisierung der Medien
4.5 Medienaneignung
4.5.1 Codieren und Decodieren
4.5.2 Passiv mediennaher Rezipient vs. Aktiv medienfern
4.6 Körper im Pop - Mediatisierung
4.7 Sound in der Popmusikforschung
4.8 Musikpädagogische Folgerung
5 Sozialisation und Ästhetische Praxis
5.1 Musikalische Sozialisation
5.1.1 Musikalische Distinktion
5.1.2 Problemfelder
5.1.3 Präferenzspektren
5.2 Präferenzforschung
5.2.1 Musikalische Vorlieben und Abneigungen - Cross Over
5.2.2 Inter- und Transdisziplinäre Herausforderungen
5.3 Ästhetik
5.3.1 Einführung in den philosophisch-ästhetischen Zugang
5.3.2 Musik als lustvolles Erlebnis
5.3.3 Musik als Quelle von Wissen
5.3.4 Musik als Spiegelung des Selbst
5.4 Kulturbegriff als Innovation
5.4.1 Verbale Deutung der Musik
5.4.2 Musikalische Grundkompetenz als Kulturerschließung
5.5 Musikalische Rezeptionsdidaktik - Durch Hören zum Höheren?
5.6 Musikpädagogische Folgerung
6 Musikpädagogische Herausforderungen
6.1 Heteronomie der Fachbereiche
6.2 Informelles Lernen als Chance
6.3 Verstehen - ein musikpädagogischer Mythos
6.4 Musikalisches Handeln unter Einbeziehung digitaler Medien
7 Extrakt und Ausblick
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
- Arbeit zitieren
- Andreas Wolker (Autor:in), 2017, Sozialisation und Ästhetische Praxis im Jugendalter. Musikpädagogische Herausforderungen in der Pop-Musik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/385559
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