Diese Arbeit behandelt Moses Mendelssohn und seine Rolle im Prozess der Gleichstellung des Juden- und Christentums im Zeitalter der Aufklärung.
Die Anfänge jüdischer Emanzipation in Deutschland sind auf das Innigste mit dem Namen Moses Mendelsohn konnotiert und verknüpft. Dies findet seine Begründung nicht in dem umfangreichen philosophischen Werk Mendelssohns, in dem er vielleicht eine theoretische Begründung für die Gleichstellung der Juden liefert. Vielmehr steht er als Mensch für die in den Anfängen der deutschen Aufklärung überraschende Symbiose aus jüdischer Identität und weltlicher Bildung. Zwar tauchte das Ideal des aufgeklärten Juden zuvor schon in der Literatur auf, doch seine leibhaftige Entsprechung ließ auf sich warten. Erst mit dem Erscheinen Mendelssohns in der geistigen Welt Berlins fand die Bewegung der Aufklärung ihre Ikone, nach der sie geradezu gelechzt hatte. Allen voran Lessing griff den jungen Mendelssohn als beispielhaften Juden auf und stellte ihn dem Göttinger Theologen Johann David Michaelis und dessen Rezension des Stückes „Die Juden“ entgegen. Michaelis hielt es für höchst unwahrscheinlich, den von Lessing beschriebenen Juden in der Wirklichkeit jemals vorzufinden.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Philosophischer Hintergrund der Aufklärung
- II.1. Aufklärung in England
- II.1.1. Vorläufer des englischen Empirismus
- II.1.2. John Locke
- II.1.3. Englische Religionsphilosophie und Ethik
- II.2. Aufklärung in Deutschland
- II.2.1. Christian Wolff
- II.2.2. G.E. Lessing
- II.1. Aufklärung in England
- III. Die jüdische Reformationsbewegung
- III.1. Mendelssohn. Ein konservativer Reformator
- III.1.1. Gradwanderung zwischen Erneuerung und Identität
- III.1.2. Die Pentateuchübersetzung
- III.2. David Friedländer und die neue Schule
- III.2.1. Orthodoxe Kräfte
- III.3. Leopold Zunz
- III.3.1. Die Neubewertung der Predigt
- III.1. Mendelssohn. Ein konservativer Reformator
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit den Anfängen der jüdischen Emanzipation in Deutschland im Kontext der Aufklärung. Sie analysiert die Rolle von Moses Mendelssohn als Symbolfigur für die Symbiose aus jüdischer Identität und weltlicher Bildung in dieser Epoche. Dabei werden die philosophischen Wurzeln der Aufklärung und deren Einfluss auf Mendelssohns Denken beleuchtet, sowie die Herausforderungen und Konflikte, denen er im Prozess der Annäherung zwischen Juden und Christen begegnete.
- Moses Mendelssohn als Symbolfigur für die jüdische Emanzipation
- Die Rolle der Sprache in der Annäherung zwischen Juden und Christen
- Die Bedeutung der Aufklärung für das Judentum
- Die Herausforderungen der jüdischen Reformationsbewegung
- Die Bedeutung der Sprache für die jüdische Identität
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Moses Mendelssohn als Schlüsselfigur für die Anfänge der jüdischen Emanzipation in Deutschland vor. Sie betont die einzigartige Symbiose aus jüdischer Identität und weltlicher Bildung, die er verkörperte. Der zweite Teil der Arbeit untersucht den philosophischen Hintergrund der Aufklärung, insbesondere in England und Deutschland. Dabei werden die wichtigsten Vertreter des englischen Empirismus, wie Francis Bacon, John Locke und Isaac Newton, sowie die deutschen Aufklärer Christian Wolff und Gotthold Ephraim Lessing vorgestellt.
Der dritte Teil der Arbeit befasst sich mit der jüdischen Reformationsbewegung. Er beleuchtet die Rolle von Moses Mendelssohn als konservativer Reformator, der sich zwischen Erneuerung und der Wahrung der jüdischen Identität bewegte. Auch David Friedländer und Leopold Zunz werden in diesem Kontext betrachtet und ihre Bemühungen um eine Symbiose aus jüdischer und deutscher Identität analysiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die folgenden Schlüsselbegriffe: jüdische Emanzipation, Aufklärung, Moses Mendelssohn, Sprache, Identität, jüdische Reformationsbewegung, Empirismus, deutsche Sprache, Juden in Deutschland.
- Quote paper
- Brian Trenaman (Author), 1999, Koordinaten jüdischer Emanzipation. Moses Mendelssohn und seine Rolle zur Zeit der Aufklärung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/359300