Patientenverfügungen sollen ihren Verfasser insoweit schützen, als dass später nicht gegen seinen Willen gehandelt wird. Es gibt Argumente, durch die die Bindungswirkung solcher Verfügungen in Frage gestellt werden kann.
Die Grundlage des Essays ist der Text "Zur Frage der Verbindlichkeit von Patientenverfügungen" von Reinhard Merkel aus dem Jahr 2004 aus der Zeitschrift "Ethik in der Medizin". Es erfolgt die Darstellung des sogenannten natürlichen und des autonomen Willens. Ebenso ist der Begriff der Identität nach John Locke in "Versuch über den menschlichen Verstand", von Relevanz.
Inhaltsverzeichnis
- Natürlicher gegen autonomer Wille und das Problem der Identität – Erschwernisse hinsichtlich der Verbindlichkeit von Patientenverfügungen
- Zwei konträre Positionen
- Der natürliche Wille als Entscheidungskriterium
- Die Unzulänglichkeit des natürlichen Willens
- Der Vorrang des natürlichen Willens
- Der autonome Wille und die Patientenverfügung
- Das Identitätsproblem
- Die Identität einer Person
- Die Patientenverfügung und die Identität
- Die Lösung: Das Prinzip des Notstandes
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text untersucht die Problematik der Verbindlichkeit von Patientenverfügungen und stellt die Frage, welcher Wille – der natürliche oder der autonome Wille – im Falle eines Widerspruchs Vorrang haben sollte. Er analysiert die Argumente für und gegen die unbedingte Bindungswirkung von Patientenverfügungen und beleuchtet die damit verbundenen ethischen und rechtlichen Herausforderungen.
- Der Konflikt zwischen dem autonomen Willen, der in der Patientenverfügung formuliert wird, und dem natürlichen Willen, der sich im gegenwärtigen Zustand des Patienten zeigt
- Die Frage der Identität: Ist die Identität des Verfassers der Patientenverfügung identisch mit der Identität des Patienten im Moment der Behandlung?
- Die ethischen und rechtlichen Implikationen der Vorrangstellung des natürlichen Willens
- Das Prinzip des Notstandes als Lösung für den Konflikt zwischen dem autonomen und dem natürlichen Willen
- Die Bedeutung der Patientenverfügung als Ausdruck der Autonomie des Patienten und ihre Rolle im Schutz vor ärztlicher Bevormundung
Zusammenfassung der Kapitel
- Der Text beginnt mit der Darstellung der Problematik der Verbindlichkeit von Patientenverfügungen und stellt die beiden gegensätzlichen Positionen dar: die Befürworter der unbedingten Bindungswirkung und die Gegner.
- Im zweiten Kapitel wird der natürliche Wille als Entscheidungskriterium untersucht und seine Vor- und Nachteile werden diskutiert.
- Das dritte Kapitel widmet sich der Frage, inwiefern der natürliche Wille als ausreichendes Kriterium für die Entscheidung über medizinische Maßnahmen gelten kann und welche Probleme sich daraus ergeben.
- Kapitel 4 befasst sich mit dem autonomen Willen und der Patientenverfügung und argumentiert für die Vorrangstellung des autonomen Willens.
- Das fünfte Kapitel beleuchtet das Problem der Identität und die Frage, ob man dem Patienten im Moment der Behandlung noch immer die gleiche Identität zuschreiben kann, die er zum Zeitpunkt der Erstellung der Patientenverfügung hatte.
- Kapitel 6 analysiert die Definition der Identität nach John Locke und ihre Relevanz für die Frage der Verbindlichkeit von Patientenverfügungen.
- Im siebten Kapitel wird die Patientenverfügung im Kontext der Identität des Patienten untersucht und die Frage aufgeworfen, ob sie im Falle eines Widerspruchs zwischen dem autonomen und dem natürlichen Willen nichtig wird.
- Das achte Kapitel stellt das Prinzip des Notstandes als Lösung für den Konflikt zwischen dem autonomen und dem natürlichen Willen vor.
Schlüsselwörter
Patientenverfügung, Autonomie, natürlicher Wille, autonomer Wille, Identität, Identitätsproblem, Notstand, Lebenswille, Lebensunwille, Entscheidungsfindung, medizinische Behandlung, ethische Prinzipien, rechtliche Grundlagen
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- Kira Lewandowski (Autor), 2016, Erschwernisse hinsichtlich der Verbindlichkeit von Patientenverfügungen. Natürlicher gegen autonomer Wille und das Problem der Identität, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/322190