Als einer der wichtigsten Vertreter des spanischen Realismus wird Benito Pérez Galdós gezählt, der mit seinen Romanen das bürgerliche Leben in Spanien beschrieb und den Lesern vermittelte. Vor allem sein Werk "Tristana" ist ein Paradebeispiel für diesen Realismus. Die Geschichte der jungen Frau beschreibt Galdós in aller Ausführlichkeit, ganz nach dem Konzept des Realismus. Anhand einiger Textausschnitte möchte ich in dieser Arbeit zeigen, wie er dies mit Hilfe des Wirklichkeitseffekts, ein Begriff der von dem Franzosen und Strukturalisten Roland Barthes geprägt wurde, umsetzt.
Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich in der Literatur eine neue Stilrichtung, die den bisher vorherrschenden Schreibstil ablöste und erneuerte. Dies geschah in Folge der großen gesellschaftlichen Umbrüche dieser Zeit. Revolutionen, technische Neuentdeckungen und ein neues Denken beeinflussten den Wandel maßgeblich. Das Streben nach Wissen und die neue Lust am Empirischen veranlasste die Schriftsteller, ihre Romane und Gedichte nicht mehr nur dem Schönen zu widmen, sondern der Wirklichkeit, dem Realen, mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Immer genauer wurden die Beschreibungen bei Schriftstellern wie Émile Zola oder Honoré Balzac. Während in Ländern wie Frankreich und Deutschland schon lange nach diesen neuen, naturalistischen Gesichtspunkten geschrieben wurde, entwickelte sich diese neue Strömung in Spanien erst unter dem Einfluss des Krausismus während der 1. Spanischen Republik, ab 1873.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Tristana- ein Roman des Realismus
- Der Wirklichkeitseffekt nach Roland Barthes
- Der Wirklichkeitseffekt an Beispielen aus Tristana
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert den Roman "Tristana" von Benito Pérez Galdós im Hinblick auf den Einsatz des Wirklichkeitseffekts, ein Konzept, das der französische Strukturalist Roland Barthes geprägt hat. Ziel ist es, zu zeigen, wie Galdós durch detaillierte Beschreibungen und die Einbindung realer Elemente eine Illusion von Wirklichkeit im Roman erzeugt.
- Der Roman "Tristana" als Vertreter des spanischen Realismus
- Der Wirklichkeitseffekt als literarisches Mittel zur Erzeugung von Realismus
- Die Rolle detaillierter Beschreibungen in der Konstruktion des Wirklichkeitseffekts
- Die Bedeutung des Realismus in der literarischen Produktion des 19. Jahrhunderts
- Die Verbindung zwischen dem Realismus und den gesellschaftlichen Umbrüchen der Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einführung stellt den Roman "Tristana" im Kontext des spanischen Realismus vor und erläutert die Bedeutung des Wirklichkeitseffekts als analytisches Werkzeug.
Das Kapitel "Tristana- ein Roman des Realismus" bietet eine kurze Zusammenfassung der Handlung des Romans und beleuchtet wichtige Aspekte des Realismus in der Gestaltung der Geschichte und der Charaktere.
Das Kapitel "Der Wirklichkeitseffekt nach Roland Barthes" erklärt die Theorie des Wirklichkeitseffekts nach Roland Barthes und setzt sie in Beziehung zu den Theorien von Gerard Genette zur Erzählung.
Das Kapitel "Der Wirklichkeitseffekt an Beispielen aus Tristana" untersucht, wie Galdós den Wirklichkeitseffekt in "Tristana" durch detaillierte Beschreibungen, insbesondere von Personen und Orten, umsetzt.
Schlüsselwörter
Spanischer Realismus, Wirklichkeitseffekt, Roland Barthes, Benito Pérez Galdós, Tristana, detaillierte Beschreibungen, literarische Analyse, Erzähltheorie, Gerard Genette, Mimesis-Illusion, Referenz, Signifikant, Signifikat.
- Citation du texte
- Sandra Pein (Auteur), 2013, Der Wirklichkeitseffekt in Benito Pérez Galdós Roman "Tristana", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/310413
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