Vergleichende Sozial- und Kulturgeschichte
Ost-, Ostmittel- und Südosteuropas I.
Überblick über die einzelnen Gebiete
Osteuropa Rußland, Weißrußland, Estland, Lettland, Litauen und die Ukraine Südosteuropa Rumänien, Ex-Jugoslawien (mit Serbien, Kroatien, Makedonien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro und Slowenien), Bulgarien, Albanien, eventuell Griechenland und der europäische Teil der Türkei Ostmitteleuropa Slowakische und Tschechische Republik, Ungarn und Polen, z.T. auch Kroatien und Rumänien Slawische Ethnogenesen, Frühfeudale Staatenbildungen, Griechischorthodoxe Christianisierungen in Süd- und Osteuropa zwischen dem 7./9. und 13. Jahrhundert
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29.10.1997
Überblick über die einzelnen Gebiete
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Slawische Ethnogenesen, Frühfeudale Staatenbildungen, Griechisch-orthodoxe Christianisierungen in Süd- und Osteuropa zwischen dem 7./9. und 13. Jahrhundert
Ethnogenesen süd-/ostslawischer Völker (7.-12. Jh.)
Ende der Völkerwanderung (5./7. Jh.) in Süd-/Osteuropa:
- Verschmelzung zuwandernder und ansässiger Stämme und Völkerschaften
- Überwindung der alten Stammesstrukturen und Entstehung neuer ethnischer Großverbände (Völker) nach vereinheitlichenden Merkmalen wie etwa nach Landnahmen angelegte Lebens- und Siedlungsräume, nach Produktions- und Lebensweisen, sozialen Strukturen und Hierarchien, Religionen, (Schrift-) Sprachen, religiös-ethnisch-sprachlich geprägten Kulturen
- südslawische Bulgaren (turk-tatarische Protobulgaren, autochthone Slawen)
- ostslawische Russen (Waräger, ostslawische Stämme)
- südwestslawische Serben (autochthone Slawen, Awaren, Turk-Tataren)
Frühfeudale Staatenbildungen (7./8.-12./13. Jh.)
Überwindung der Stammespartikularismen und Tribalismen
Seßhaftwerdung und Verschmelzung von Zuwanderern und Ansässigen
Bildung zentralisierter Gemein- und Staatswesen wie von Stammesoberfürsten/-fürsten (Khan),Entstehung von Hof und Adel, der Reichsidee (pränationale kulturelle Identität, Ethnonyme sowie Auto- und Hete- rostereotype)
Erstes Bulgarenreich (681-1018)
Reich der Kiewer Rus (um 950-1240)
Großserbisches Reich (um 1200-1389)
Griechisch-orthodoxe Christianisierung (9.-12. Jh.)
nach süd- und ostslawischen Landnahmen, Ethnogenesen und Staatenbildungen kam es zum Abschluß durch die griechisch-orthodoxe Christianisierung:
- Kampf zwischen Rom und Byzanz um die “slawischen Seelen”
- entscheidend war die Schaffung einer Schriftsprache aus Altbulgarisch/Altkirchenslawisch durch die “Slawenapostel” Konstantin Kyrill, Method, schüler Kliment Ochinsky im 9./10.Jh.
- diese wurde zur Grundlage der süd-, ost- und westslawischen kulturellen und nationalen Identitäten
- vorausgegangen war die Spaltung der christlichen Einheit in die römisch-katholische Papstkirche und die byzantinisch-orthodoxe Kaiserkirche
- Europa wurde bestimmt durch verschiedene Religionen:
auf der Iberischen Halbinsel war man unter dem Einfluß der arabischen Fremdherrschaft ab 711 islamisch geworden
- Mitteleuropa bis zur östlichen Grenze des Limes stand unter römisch-kaholischer Kirche
und das Oströmische Reich unter der byzantinisch-orthodoxen Kirche
- auf der Balkan-Halbinsel und in Osteuropa trafen die verschiedenen Christianisierungsbestrebungen aufeinander
- einerseits die römisch-katholische Christianisierung mit einer gewaltsamen Unterwerfung der heid- nischen Völker unter Kreuz und Schwert (Kreuzzüge)
- andererseits die byzantinisch-orthodoxe Christianisierung mit einer friedvollen Missionierung bei europäischen Großverbänden (z.B. den südslawischen Bulgaren, den südwestslawischen Serben und den ostslawischen Russen)
Erstes Bulgarenreich
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12.11.1997
Method (um 815-885) - Konstantin/Kyrill (um 826-869)
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26.11.1997
Kiewer Rus
nach Ende der Völkerwanderung entsteht ein Großverband der Ostslawen, bestehend aus verschiedenen eingewanderten Stämmen (z.B. Tataren- und Turkvölker, Mongolen)
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