“... Europe exemplifies a situation unfavourable to a common currency. It is composed of sepa-rate nations, speaking different languages, with different customs, and having citizens feeling far greater loyalty and attachment to their own country than to a common market or to the idea of Europe.”
frei nach Professor Milton Friedman, The Times 19.09.97
Immer mehr Bürger der Eurozone wachsen auf, ohne jemals eine eigene, nationale Währung kennen gelernt zu haben. Zusätzlich existieren zwischen den meisten EU Staaten keine Wech-selkurse. In Folge dessen wird die Gemeinschaftswährung immer mehr zur Selbstverständlich-keit. Dennoch wurde das Prestigeprojekt Euro bereits vor Einführung und zuletzt in der Finanz-krise von einigen Ökonomen und Politikern mit Skepsis betrachtet. Bereits 1997, zwei Jahre vor Einführung des Euros als Buchgeld (Giralgeld), äußerte der Wirtschaftsnobelpreisträger Milton Friedman seine Bedenken über die Einführung der Gemeinschaftswährung. Seine Vor-behalte scheinen nicht ungerechtfertigt zu sein, wie man an der Eurokrise sieht. Immer wieder vertraten Volkswirte die Ansicht, dass eine Einheitswährung aufgrund der nationalen Eigenhei-ten der Länder zu vielfältigen Problemen führen könnten.
Als einer der Ersten beschäftigte sich der Volkswirt Robert Mundell 1961 mit der Theorie eines optimalen Währungsraums. Seine Veröffentlichung „A Theory of Optimum Currency Areas“ in der Fachzeitschrift The American Economic Review legte den Grundstein für viele weitere Überlegungen. Die wichtigsten Ansätze von Mundell, McKinnon und Kenen werden im weiteren Verlauf der Arbeit verdeutlicht (Kapitel 2). Ziel der Ökonomen war es herauszufinden, unter welchen Voraussetzungen politisch unabhängige Staaten ein gemeinsames Währungsgebiet bilden sollten. Ohne diese Kriterien bzw. ohne Einhaltung der Kriterien, könnte ein solcher Wäh-rungsraum mehr Nachteile als Vorteile mit sich bringen.
Wie die Eingangsfrage schon anklingen lässt, handelt es sich bei der EWU um keinen optima-len Währungsraum. Die Frage, warum die EWU keinen solchen Raum darstellt, wird ebenfalls in dieser Seminararbeit analysiert (Kapitel 4). Schließlich soll noch ein Blick auf die aktuelle Krise in der Eurozone unter Berücksichtigung der Theorien zu optimalen Währungsgebieten geworfen werden (Kapitel 5).
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. THEORIEN DER 1960-ER JAHRE ÜBER EINEN OPTIMALEN WÄHRUNGSRAUM
2.1 Theorie eines optimalen Währungsraum nach Robert A. Mundell (Faktormobilität)
2.2 Theorie eines optimalen Währungsraum nach Ronald I. McKinnon (Offenheitsgrad)
2.3 Theorie eines optimalen Währungsraum nach Peter B. Kenen (Branchenvielfalt)
3. Kriterium der politischen Reformfähigkeit in der EWU
4. Bewertung der Europäischen Währungsunion als optimaler Währungsraum
4.1 Bewertung des Kriteriums Faktormobilität in der EWU
4.1.1 Bewertung der Preis- und Lohnflexibilität in der EWU
4.1.2 Bewertung der Arbeitskräftemobilität in der EWU
4.2 Bewertung des Kriteriums Offenheitsgrad in der EWU
4.3 Bewertung des Kriteriums Branchenvielfalt in der EWU
4.4 Bewertung des neuen Kriteriums der politischen Reformfähigkeit in der EWU
5. Ursachen der Eurokrise in der EWU
5.1 Unzureichende Konvergenzkriterien in der EWU
5.2 Fehlen einer gemeinsamen Fiskalpolitik in der EWU
5.3 Steigende Auslandsverschuldung der EWU Krisenländer
6. Fazit
- Quote paper
- Marco Aulbach (Author), 2012, Kritik an der EWU. Die Eurokrise und das optimale Währungsgebiet., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/211322
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