Das Christentum war im 2. Jahrhundert n. Chr. noch nicht so etabliert, wie es beispielsweise heutzutage der Fall ist. Die Christen befanden sich in einem Prozess der Selbstfindung, wozu auch und vor allem die Auseinandersetzung mit dem jüdischem Glauben zählte. Anfangs wurde der christliche Glaube als eine jüdische Sekte angesehen, die Entwicklung zeigt jedoch, dass das Christentum sich als eigenständige Religion verstand und sich immer mehr von seinen jüdischen Wurzeln entfremdete, ohne sie jemals ganz zu verlieren. Innerhalb dieser Arbeit soll die Frage beantwortet werden, wie die Beziehung und Trennung zwischen Judentum und Christentum in Justins Apologie „Dialog mit dem Juden Tryphon“ anhand der Kapitel 8,3-43,2 dargestellt wird. Die Fragestellung wird um die Frage erweitert, ob es sich um einen inter- oder intrareligiösen Dialog handelt. Dabei wird zuerst die Situation des Christentums im 2. Jahrhundert skizziert, vor allem auch im Hinblick auf die Stellung zum Judentum. Weiterhin wird die Person Justin charakterisiert, um seine Beweggründe für diese Schrift darzulegen, aber auch, um seinen Weg zum Christentum zu zeigen. Dann wird der „Dialog mit dem Juden Tryphon“ dargestellt, zum Einen bezüglich seines Inhaltes, zum Anderen bezüglich der äußeren Quellenkritik. Daraufhin werden die Ergebnisse zusammengefasst und bezüglich der Fragestellung analysiert. Schließlich wird im Fazit die eingangs gestellte Frage beantwortet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Christentum und Judentum im 2. Jahrhundert
- Justin
- Die Schrift „Der Dialog mit dem Juden Tryphon"
- Die Beziehung und Trennung von Christentum und Judentum bei Justin: Interreligiöser oder intrareligiöser Dialog?
- Fazit
- Quellen- und Literaturverzeichnis
- Quellen:
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Beziehung und Trennung von Judentum und Christentum im 2. Jahrhundert n. Chr., anhand von Justins Apologie „Dialog mit dem Juden Tryphon". Im Fokus steht die Analyse der Kapitel 8,3-43,2, um zu ergründen, ob es sich um einen interreligiösen oder intrareligiösen Dialog handelt. Dabei werden die Situation des Christentums im 2. Jahrhundert, insbesondere im Hinblick auf das Judentum, sowie die Person Justins und seine Beweggründe für die Schrift beleuchtet.
- Das Verhältnis von Judentum und Christentum im 2. Jahrhundert n. Chr.
- Die Rolle Justins als Vertreter der philosophischen Ausrichtung des Christentums
- Die Analyse des Dialogs zwischen Justin und Tryphon
- Die Frage nach der Trennung von Judentum und Christentum
- Die Interpretation des Dialogs als interreligiöser oder intrareligiöser Diskurs
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Situation des Christentums im 2. Jahrhundert n. Chr. dar, welches sich in einem Prozess der Selbstfindung befand und sich zunehmend von seinen jüdischen Wurzeln entfernte. Die Arbeit konzentriert sich auf die Frage, wie sich die Beziehung und Trennung zwischen Judentum und Christentum in Justins Apologie „Dialog mit dem Juden Tryphon" in den Kapiteln 8,3-43,2 widerspiegeln.
Das zweite Kapitel beleuchtet die Beziehung zwischen Judentum und Christentum im 2. Jahrhundert n. Chr. Es wird deutlich, dass die Trennung zwischen den beiden Religionen ein langwieriger Prozess war, der durch verschiedene Faktoren beeinflusst wurde, wie die Entstehung des Heidenchristentums, die zunehmende Abgrenzung vom Judentum und die Tempelzerstörung in Jerusalem.
Das dritte Kapitel widmet sich der Person Justins, einem Vertreter der philosophischen Ausrichtung des Christentums. Seine Biographie, seine Konversion zum Christentum und seine Rolle als Autor der Apologie „Dialog mit dem Juden Tryphon" werden beleuchtet.
Das vierte Kapitel behandelt Justins Schrift „Der Dialog mit dem Juden Tryphon". Es wird die Struktur der Schrift, der Inhalt der bearbeiteten Kapitel 8,3-43,2 und die historische Authentizität der Schrift beleuchtet.
Das fünfte Kapitel beschäftigt sich mit der Frage, ob es sich bei dem Dialog zwischen Justin und Tryphon um einen interreligiösen oder intrareligiösen Dialog handelt. Die Analyse der Gesprächsatmosphäre, der Argumente und der Beziehung zwischen den beiden Protagonisten zeigt, dass es sich eher um einen intrareligiösen Dialog handelt, da beide auf denselben Gott Bezug nehmen und sich in ihren Argumenten auf das Alte Testament stützen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Christentum, Judentum, Justin der Märtyrer, Dialog mit dem Juden Tryphon, interreligiöser Dialog, intrareligiöser Dialog, Trennung von Judentum und Christentum, 2. Jahrhundert n. Chr., Apologie, Exegese, Tora, Neuer Bund, Alter Bund, Tempelzerstörung.
- Citation du texte
- Christoph Kohls (Auteur), 2012, Die Beziehung und Trennung von Christentum und Judentum bei Justin: Interreligiöser oder intrareligiöser Dialog?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/207422
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