Der deutsche Idealismus ist geprägt von einer intensiven Suche nach einem Prinzip, welches den Anspruch erhebt, Prinzip für Alles zu sein. Ein solches versteht sich im philosophischen Sinne als erster Grund, als Ursprung auf dem alles andere beruht. Dieser Ursprung, dieser Anfang stellt eine Problematik dar, die in der Philosophie seit mehreren tausend Jahren von großer Bedeutung ist. Schon in der griechischen Antike sind so die verschiedensten Prinzipien entwickelt worden. Zum Beispiel das Wasser, das Feuer, das Atom oder, wie bei Platon, die Idee als Urgrund. Der deutsche Idealismus, der mit Immanuel Kant berühmt wurde, greift diese Ideenkonzeptionierung wieder auf und beschäftigt sich wieder intensiv mit dem Problem des Anfangs.
Georg Wilhelm Friedrich Hegel nimmt sich dieser Schwierigkeit zu Beginn seines Werkes ‚Wissenschaft der Logik‘ an. Unter der Überschrift „Womit muss der Anfang der Wissenschaft gemacht werden?“ beginnt er seine Untersuchung zu der Problematik des Ursprungs. Diese Untersuchung lässt sich auch als Einleitung und Basis von Hegels Philosophie verstehen, auf die hier nur soweit nötig eingegangen werden kann.
In dieser Arbeit wird den Gedanken Hegels reflektierend, sodass die grundlegenden Begriffe des deutschen Idealismus Kontur gewinnen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Unmittelbarkeit und Vermittlung
- Klärung der Begriffe
- Liquidierung scheinbarer Gegensätze
- Der Anfang
- Reines Wissen und Phänomenologie des Geistes
- Das reine Sein
- Mögliche Kritiken
- Erster Einwand
- Zweiter Einwand
- Dritter Einwand
- Abschließende Betrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Hegels „Wissenschaft der Logik“ befasst sich mit dem Problem des Anfangs und untersucht, wie sich dieser wissenschaftlich fassen lässt. Das Werk analysiert dabei die Begriffe Unmittelbarkeit und Vermittlung als mögliche Formen, den Ursprung zu begreifen. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob der Anfang ein absolutes Prinzip darstellt oder durch Denken und Erkenntnis vermittelt wird.
- Das Problem des Anfangs und seiner Bedeutung für die Philosophie
- Die Rolle von Unmittelbarkeit und Vermittlung im Prozess der Erkenntnis
- Hegels Kritik an scheinbaren Gegensätzen zwischen Subjekt und Objekt
- Die Relevanz von reinem Wissen und Phänomenologie des Geistes
- Die Konzeption des reinen Seins als Ausgangspunkt der Logik
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Der Essay thematisiert Hegels Suche nach einem Prinzip, das als Ursprung für alle Dinge gilt und die Problematik des Anfangs im deutschen Idealismus erörtert. Hegel stellt seine „Wissenschaft der Logik“ vor, in der er sich mit der Frage nach dem Beginn der Wissenschaft auseinandersetzt.
- Unmittelbarkeit und Vermittlung: Hegel diskutiert zwei mögliche Ansätze, den Anfang zu begreifen: Unmittelbarkeit, die ein absolutes Prinzip postuliert, und Vermittlung, die den Anfang durch das Denken und Erkennen definiert. Beide Ansätze werden von Hegel als ungenügend betrachtet.
- Der Anfang: Die eigentliche Untersuchung des Anfangs beginnt mit der Vorstellung von reinem Wissen, das frei von subjektiver Einflussnahme ist und durch die Phänomenologie des Geistes vermittelt wird. Dieses Wissen manifestiert sich als Idee und bildet die Grundlage für die Logik.
- Das reine Sein: Hegel beschreibt das reine Sein als Abstraktum, das frei von jeglicher Bestimmung und Erfüllung ist. Es stellt eine Einheit von Unmittelbarkeit und Idee dar, die die traditionelle Trennung von Subjekt und Objekt aufhebt.
Schlüsselwörter
Der Essay beschäftigt sich mit zentralen Themen der Philosophie des deutschen Idealismus, insbesondere der Konzeption des Anfangs und der Rolle von Unmittelbarkeit und Vermittlung im Erkenntnisprozess. Hegels „Wissenschaft der Logik“, reines Wissen, Phänomenologie des Geistes, Idee, reines Sein und die Aufhebung von Subjekt-Objekt-Gegensätzen sind dabei wichtige Schlüsselbegriffe.
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- Eric Jänicke (Author), 2009, Wie bestimmt Hegel zu Beginn der ‚Wissenschaft der Logik‘ das Problem des Anfangs?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/190444