Angesichts immer deutlicher werdenden Bedrohung der natürlichen Lebensgrundlagen gewinnt die Frage nach Ansatzpunkten für eine nachhaltige Entwicklung an Bedeutung.
Unternehmen indes werden in der Regel nicht nachhaltigkeits- sondern gewinnorientiert gegründet. Aus dieser Perspektive reicht es nicht aus, zu argumentieren, dass langfristig alle davon profitieren würden, wenn sich Unternehmen nachhaltig verhielten, sondern es muss klar werden, welcher Anreiz für das einzelne Unternehmen besteht, in Nachhaltigkeit zu investieren. Eine wichtige Rolle als vermittelndes Element spielen dabei Stakeholder. Unter Stakeholder werden Anspruchsgruppen verstanden, die Einfluss auf die Ziele des Unternehmens ausüben können (strategisch-instrumentelle Perspektive), oder die von Unternehmensaktivitäten betroffen sind (ethisch-normative Perspektive). Oftmals bilden Medien, Regierungsorganisationen und Nichtregierungsorganisationen, eine Art Wertelobby, die andere wichtige Stakeholder wie Kunden, Mitarbeiter oder Kapitalgeber für die jeweiligen Nachhaltigkeitsbelange sensibilisieren. Für Unternehmen resultieren daraus zahlreiche Chancen und Risiken. Die dazu führen, dass das Thema Nachhaltigkeit früher oder später für Unternehmen relevant wird.
Unternehmen, die sich diesen Herausforderungen rechtzeitig bewusst sind, können die relevanten Themen bereits frühzeitig aufgreifen und in ihre strategischen Überlegungen einbeziehen, andernfalls kommen nur noch Ad-Hoc-Maßnahmen auf Minimalniveau infrage. Hier sind Unternehmen aufgerufen, vorausschauend zu agieren und sich professionell mit dem Thema Nachhaltigkeit zu befassen. Dazu gehört, ökologische und soziale Perspektiven rechtzeitig und angemessen in Form einer nachhaltigen Unternehmensführung zu berücksichtigen. Damit tragen sie erstens zu einer nachhaltigen Entwicklung des Unternehmens selbst und zweitens zum Erhalt der Tragfähigkeit natürlicher und sozialer Systeme bei.
Auf strategischer Ebene impliziert dies die Überführung von Nachhaltigkeitszielen in das bestehende Strategiesystem. Wie für jede Strategie gilt es, Erfolgsparameter zur Steuerung und Messung abzuleiten. Erst dadurch wird es möglich Verbesserungspotentiale zu identifizieren und Vergleiche zwischen Unternehmen zu ziehen.
Professionelles Nachhaltigkeitsmanagement setzt außerdem voraus, dass Werte in der Organisationskultur verankert und von den Mitarbeitern gelebt werden. Diesem Problem widmet sich die vorliegende Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Zielsetzung und Methodik
- Von der Idee zum Business Case der Nachhaltigkeit
- Begriffliche Einordnung
- Nachhaltigkeitsmanagement als integrativer Ansatz
- Beispiele für den Business Case
- Dynamik der Nachhaltigkeitsthemen
- Zwischenfazit
- Von den Stakeholdern zur Nachhaltigkeitsstrategie
- Entstehung des Stakeholder-Ansatzes
- Identifikation und Klassifizierung
- Strategische Implikationen
- Kulturelle Rahmenfaktoren
- Zwischenfazit
- Von der Nachhaltigkeitsstrategie zu den Kennzahlen
- Messbarkeit und Steuerbarkeit als praktische Voraussetzung
- Die klassische Balanced Scorecard
- Die Sustainability Balanced Scorecard
- Die Ebene der Kennzahlen
- Zwischenfazit
- Von der Theorie zur empirischen Fundierung
- Grundzüge qualitativer Forschung
- Datenbasis und Auswahlstrategie
- Datenerhebung und Leitfadenentwicklung
- Datenauswertung
- Diskussion der Ergebnisse
- Fazit
- Ergebniszusammenfassung
- Forschungsbeitrag und Ausblick
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie sich Nachhaltigkeitsaspekte konzeptionell und instrumentell in das strategische Management eines Unternehmens integrieren lassen. Die Arbeit untersucht die Herausforderungen, die sich aus der Notwendigkeit ergeben, Nachhaltigkeitsaspekte sowohl inhaltlich als auch instrumentell in die Unternehmensführung zu integrieren.
- Die Bedeutung von Stakeholdern für die Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie
- Die Rolle der Organisationskultur bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen
- Die Entwicklung und Anwendung von Kennzahlen zur Messung der Nachhaltigkeitsperformance
- Die Bedeutung von Vertrauen in den Beziehungen zwischen Unternehmen und Stakeholdern
- Die Herausforderungen der Implementierung eines Nachhaltigkeitsmanagements in der Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 beleuchtet die Geschäftsrelevanz von Nachhaltigkeitsaspekten und zeigt auf, wie Unternehmen durch gezielte Maßnahmen ökonomischen Erfolg mit ökologischen und sozialen Zielen verbinden können. Kapitel 3 untersucht die Rolle von Stakeholdern bei der Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie und zeigt auf, wie Unternehmen durch die Berücksichtigung von Stakeholder-Interessen die Nachhaltigkeit ihrer Geschäftstätigkeit verbessern können. Kapitel 4 befasst sich mit der instrumentellen Implementierung der Nachhaltigkeitsstrategie und stellt die Sustainability Balanced Scorecard als Instrumentarium zur Messung und Steuerung von Nachhaltigkeitsperformance vor. Kapitel 5 präsentiert die Ergebnisse einer empirischen Untersuchung, die die Anwendung von Nachhaltigkeitsmanagement in der Praxis analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl die Bedeutung von Stakeholdern als auch die Entwicklung von Kennzahlen zur Messung der Nachhaltigkeitsperformance entscheidende Elemente eines erfolgreichen Nachhaltigkeitsmanagements sind.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Nachhaltigkeitsmanagement, Stakeholder, Balanced Scorecard, Sustainability Balanced Scorecard, Organisationskultur, Kennzahlen, Sustainable Development Key Performance Indicators (SD-KPIs), Business Case, strategische Integration, instrumentelle Implementierung, Risikoreduktion, Vertrauen, Transparenz, Authentizität, Unternehmenskultur, Kulturwandel, und ethische Nachhaltigkeit.
- Citar trabajo
- M.A. Nikolaus Mikulaschek (Autor), 2010, Nachhaltigkeitsmanagement - Zwischen Kennzahlen und Organisationskultur, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/190196
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