"Wally, die Zweiflerin" ist ein literaturgeschichtlich sehr umstrittener Roman. So wird er vom Kritiker Fester als "folgenschwere Jugendsünde eines bedeutenden Mannes" eingeschätzt und Sengle sieht in ihm die Arbeit des "halben Talente(s)" Gutzkows, von dem "sich die Literaturgeschichte noch immer (...) blenden lasse". Letztendlich ist der Roman wohl auch vor allem deshalb schwierig zu beurteilen, weil die Motive, aus denen heraus Gutzkow ihn schrieb, miteinander schwer zu vereinbaren waren. In einem Brief an Georg Büchner äußerte sich Gutzkow über seinen Roman wie folgt: "Zuletzt hab` ich in der Hast von 3 Wochen (schnelle Arbeiten sind die besten) einen Roman geschrieben: Wally, die Zweiflerin". Hier, wie in anderen Dokumenten dieser Zeit, wird deutlich, dass Gutzkow bestrebt sein musste, schnell und viel zu schreiben, wenn er durch Literatur seinen Lebensunterhalt sichern wollte. Dabei trat die Tatsache erschwerend hinzu, dass Gutzkow noch relativ unbekannt war und seine ersten Erfolge bestätigen musste, um für den Literaturbetrieb interessant zu bleiben.
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