Untersucht wurde, inwieweit die Interaktion und Kommunikation mit Natur "als wäre sie menschlich" (Antropomorphismen) eine emotionale Verbundenheit mit dieser Natur erzeugen und stärken kann. Die als "sehr gut" bewertete Belegarbeit wurde unter Auswertung relevanter Literatur im Rahmen des Studiengangs "Landschaftsnutzung und Naturschutz", Spezialisierungsrichtung "Umweltbildung" an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (FH) erstellt.
Inhaltsverzeichnis
- Warum „Naturverbundenheit“ ein Ergebnis ganzheitlicher Umweltbildung sein sollte
- Der Begriff „Bindung“
- Der Bindungsbegriff in Übertragung auf die Mensch-Natur-Beziehung
- Bindung aus Sicht der Humanethologie
- Rituale freundlicher Begegnung
- Die Mensch-Natur-Beziehung in indigenen Kulturen
- Die Buschleute der Kalahari
- Die Koyukon in Alaska
- Animistisches und anthropomorphes Denken im westlichen Kulturkreis
- Positive Auswirkungen von Anthropomorphismen
- Bewusster Umgang mit Anthropomorphismen
- Das Fleisch der Welt – Über den gegenwärtigen Wandel der naturwissenschaftlichen Sicht auf Anthropomorphismus
- Empfehlungen für die Umweltbildung
- Die Verwendung von Anthropomorphismen im Independent Studies „KAMANA“ Naturalist Training Program
- Der Natur danken – The Thanksgiving Address
- Tierimitationen zur Schulung der Wahrnehmung - The Sense Meditation
- Literaturrecherche mit allen Sinnen - Mind's Eye Journalling
- Bedeutung der Erkenntnisse vor dem Hintergrund des aktuellen gesellschaftlichen Wandels
- Zusammenfassung
- Forschungsbedarf
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Belegarbeit untersucht die potentielle Wirksamkeit von Anthropomorphismen in der Umweltbildung, speziell die Interaktion mit der Natur als wäre sie menschlich. Ziel ist es, anhand relevanter Literatur aufzuzeigen, inwieweit diese Herangehensweise eine emotionale Verbundenheit mit der Natur – eine Umweltbindung – erzeugen und stärken kann.
- Der Zusammenhang zwischen Wissen, emotionaler Naturverbundenheit und Umwelthandeln
- Der Bindungsbegriff und seine Übertragung auf die Mensch-Natur-Beziehung
- Die Rolle von Anthropomorphismen in der Umweltbildung
- Beispiele für den bewussten Einsatz von Anthropomorphismen in der Praxis
- Die Bedeutung der Ergebnisse im Kontext gesellschaftlicher Veränderungen
Zusammenfassung der Kapitel
Warum „Naturverbundenheit“ ein Ergebnis ganzheitlicher Umweltbildung sein sollte: Die Arbeit stellt fest, dass kognitives Wissen allein nicht zu umweltbewusstem Handeln führt. Eine emotionale Verbindung zur Natur, eine Naturverbundenheit, ist essentiell. Anhand von Studien wird gezeigt, dass positive Naturerfahrungen in der Kindheit eine entscheidende Rolle für das spätere Engagement im Umwelt- und Naturschutz spielen. Die Arbeit legt den Grundstein für die Argumentation, dass Umweltbildung auf emotionaler Ebene ansetzen muss, um nachhaltig wirksam zu sein.
Der Begriff „Bindung“: Dieses Kapitel erläutert den Begriff der Bindung aus psychologischer Sicht, insbesondere im Kontext der Bindungstheorie Bowlby's. Es wird hervorgehoben, wie die sichere Bindung in der frühen Kindheit die Grundlage für stabile Beziehungen im Erwachsenenalter bildet. Dieser theoretische Rahmen wird im weiteren Verlauf der Arbeit verwendet, um die Mensch-Natur-Beziehung zu analysieren und zu verstehen, warum eine emotionale Bindung an die Natur so wichtig ist.
Der Bindungsbegriff in Übertragung auf die Mensch-Natur-Beziehung: Aufbauend auf dem Verständnis des Bindungsbegriffes, wird dieser auf die Beziehung zwischen Mensch und Natur übertragen. Es wird erörtert, wie die Prinzipien der Bindungstheorie angewendet werden können, um die Entwicklung einer emotionalen Verbindung zur Natur zu fördern. Dieses Kapitel liefert die Brücke zwischen dem psychologischen Konzept der Bindung und dem praktischen Ansatz der Umweltbildung.
Bindung aus Sicht der Humanethologie: Dieses Kapitel beleuchtet den Bindungsbegriff aus ethologischer Perspektive. Es integriert Erkenntnisse aus der Verhaltensforschung, um die natürlichen Wurzeln der Mensch-Natur-Verbindung zu untersuchen. Hier werden evolutionäre und biologische Aspekte betrachtet, die die Bedeutung der emotionalen Verbundenheit mit der Natur untermauern.
Rituale freundlicher Begegnung: Hier werden Beispiele aus indigenen Kulturen, wie den Buschleuten der Kalahari und den Koyukon in Alaska, analysiert. Die beschriebenen Rituale und Praktiken verdeutlichen, wie tief verwurzelt die respektvolle und verbundene Beziehung zur Natur in einigen Kulturen ist und wie diese durch Rituale gelebt und gepflegt wird. Dies dient als Beispiel für erfolgreiche Umweltbildungsansätze.
Animistisches und anthropomorphes Denken im westlichen Kulturkreis: Dieses Kapitel untersucht die Wahrnehmung und Interpretation der Natur im westlichen Kulturkreis. Es analysiert animistisches und anthropomorphes Denken, ihre kulturellen Einflüsse und ihre Bedeutung für die Bildung einer emotionalen Beziehung zur Natur. Die Diskussion bildet die Grundlage für die Argumentation um den bewussten Einsatz von Anthropomorphismen in der Umweltbildung.
Positive Auswirkungen von Anthropomorphismen: Der Abschnitt widmet sich den positiven Aspekten von Anthropomorphismen in der Umweltbildung. Es wird argumentiert, dass die Zuschreibung menschlicher Eigenschaften an Naturwesen die emotionale Bindung an die Natur verstärken kann und somit das Umweltbewusstsein fördert. Es werden potentielle Vorteile und deren Wirkungen auf die Umweltbildung beleuchtet.
Bewusster Umgang mit Anthropomorphismen: Dieses Kapitel betont die Notwendigkeit eines reflektierten Umgangs mit Anthropomorphismen. Es werden mögliche Gefahren und Missverständnisse diskutiert, die durch eine unkritische Anwendung entstehen könnten. Der Fokus liegt auf der verantwortungsvollen Verwendung von Anthropomorphismen in der Umweltbildung, um deren positive Wirkung zu maximieren und negative Konsequenzen zu vermeiden.
Das Fleisch der Welt – Über den gegenwärtigen Wandel der naturwissenschaftlichen Sicht auf Anthropomorphismus: Dieses Kapitel beleuchtet den Wandel der naturwissenschaftlichen Sicht auf Anthropomorphismus. Es diskutiert, wie sich die Perspektive auf Anthropomorphismen in den Naturwissenschaften verändert hat und wie diese Veränderung die Umweltbildung beeinflusst. Es wird die Entwicklung des Verständnisses von Mensch-Natur-Beziehung in der Wissenschaft erörtert.
Empfehlungen für die Umweltbildung: Basierend auf den vorherigen Kapiteln, werden konkrete Empfehlungen für den Einsatz von Anthropomorphismen in der Umweltbildung gegeben. Beispiele wie das „KAMANA“ Naturalist Training Program, „The Thanksgiving Address“ und „The Sense Meditation“ werden als Praxisbeispiele vorgestellt und analysiert. Dies beinhaltet die Beschreibung von Methoden und Techniken, die die emotionale Verbundenheit mit der Natur stärken.
Bedeutung der Erkenntnisse vor dem Hintergrund des aktuellen gesellschaftlichen Wandels: Die Bedeutung der Erkenntnisse wird im Kontext des gesellschaftlichen Wandels diskutiert. Es wird analysiert, wie die Ergebnisse der Arbeit zu einem verstärkten Umweltbewusstsein und nachhaltigem Handeln beitragen können. Der Fokus liegt auf der Relevanz der Forschungsergebnisse für die aktuelle gesellschaftliche Situation.
Schlüsselwörter
Umweltbildung, Naturverbundenheit, Umweltbindung, Anthropomorphismen, Bindungstheorie, Humanethologie, indigene Kulturen, emotionale Verbundenheit, nachhaltiges Handeln, Umweltbewusstsein.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Potentielle Wirksamkeit von Anthropomorphismen in der Umweltbildung
Was ist das Hauptthema dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die potentielle Wirksamkeit von Anthropomorphismen in der Umweltbildung. Der Fokus liegt darauf, wie die Zuschreibung menschlicher Eigenschaften an Naturwesen eine emotionale Verbundenheit mit der Natur – eine Umweltbindung – erzeugen und stärken kann und inwieweit dies zu umweltbewusstem Handeln führt.
Welche Konzepte werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt zentrale Konzepte wie die Bindungstheorie (Bowlby), Humanethologie, animistisches und anthropomorphes Denken, indigene Kulturen und deren Beziehung zur Natur, sowie den Zusammenhang zwischen Wissen, emotionaler Naturverbundenheit und Umwelthandeln.
Wie wird der Bindungsbegriff in der Arbeit verwendet?
Der Bindungsbegriff, ursprünglich aus der Psychologie stammend, wird auf die Mensch-Natur-Beziehung übertragen. Die Arbeit untersucht, wie Prinzipien der Bindungstheorie angewendet werden können, um eine emotionale Verbindung zur Natur zu fördern. Es wird auch die ethologische Perspektive auf Bindung miteinbezogen.
Welche Rolle spielen Anthropomorphismen in der Umweltbildung?
Die Arbeit analysiert die positiven und negativen Auswirkungen von Anthropomorphismen in der Umweltbildung. Es wird argumentiert, dass Anthropomorphismen die emotionale Bindung an die Natur verstärken können, aber gleichzeitig ein reflektierter und verantwortungsvoller Umgang notwendig ist, um Missverständnisse zu vermeiden.
Welche Beispiele für den Einsatz von Anthropomorphismen werden genannt?
Die Arbeit nennt Beispiele aus der Praxis, wie das „KAMANA“ Naturalist Training Program, „The Thanksgiving Address“ und „The Sense Meditation“, um zu zeigen, wie Anthropomorphismen bewusst und effektiv in der Umweltbildung eingesetzt werden können.
Wie betrachten indigene Kulturen die Beziehung zur Natur?
Die Arbeit untersucht die Mensch-Natur-Beziehung in indigenen Kulturen (z.B. Buschleute der Kalahari, Koyukon in Alaska), um erfolgreiche Ansätze einer respektvollen und verbundenen Beziehung zur Natur aufzuzeigen, die oft durch Rituale gelebt und gepflegt wird.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Arbeit kommt zu dem Schluss, dass eine emotionale Verbindung zur Natur essentiell für umweltbewusstes Handeln ist und dass Anthropomorphismen, wenn bewusst und reflektiert eingesetzt, ein wertvolles Werkzeug in der Umweltbildung darstellen können. Kognitives Wissen allein reicht nicht aus; Umweltbildung muss auf emotionaler Ebene ansetzen.
Welcher Forschungsbedarf wird genannt?
Die Arbeit identifiziert weiteren Forschungsbedarf, der sich auf die detailliertere Untersuchung der Wirksamkeit verschiedener Methoden und die Langzeitwirkungen von Anthropomorphismen in der Umweltbildung konzentriert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Umweltbildung, Naturverbundenheit, Umweltbindung, Anthropomorphismen, Bindungstheorie, Humanethologie, indigene Kulturen, emotionale Verbundenheit, nachhaltiges Handeln, Umweltbewusstsein.
- Arbeit zitieren
- Elke Loepthien (Autor:in), 2008, Von der Umweltbildung zur Umweltbindung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/152606