Dieser Sammelband beinhaltet drei Hausarbeiten.
In der ersten Arbeit soll anhand einer Analyse und Interpretation die Frage "Welche Tropen und rhetorischen Mittel nutzt Goethe in 'Willkommen und Abschied', um das ständige Auf und Ab der Gefühle darzustellen und inwiefern schlägt sich seine neue Sprache in diesem Gedicht nieder?" diskutiert und beantwortet werden.
Die zweite Arbeit behandelt die Motive des Sturm und Drang anhand dreier Gedichte von Johann Wolfgang von Goethe. Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt auf den wiederkehrenden Motiven in den drei behandelten Werken, stellvertretend für die Werke Goethes des Sturm und Drang. Innerhalb der wenigen Jahre, in denen die Gedichte "Willkommen und Abschied", "Wandrers Sturmlied" und "Prometheus" entstanden, lebt der Dichter unter unterschiedlichsten Umständen, die er in seinen Werken verarbeitet.
Die letzte Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Zusammenspiel von Patriarchat und Kapitalismus als konvergente Ideologie der Ungleichberechtigung der Frau in der literarischen Kunst. Goethes "Clavigo", 1774 publiziert, thematisiert diese Thematik prototypisch. Zuerst werden anhand eines Theorieteils systemtheoretische Grundlagen zu Patriarchat, Männlichkeit und Fragilität, Präkapitalismus und dessen Ideologie des Habens, nach Erich Fromm, dargelegt. Nach einem Modell von R. W. Connell – und z. T. auch von J. Halberstam – wird eine Möglichkeit zur Bestimmung des Grads sozialer Männlichkeit angewendet; im Anwendungsteil wird hieran aber auch Kritik aufgezeigt und versucht, weitere Möglichkeiten/Kriterien zur Bestimmung des Grads der sozialen Männlichkeit anzuführen.
Inhaltsverzeichnis
- Willkommen und Abschied. Goethes Sesenheimer Lyrik und die Sprache des Sturm und Drang — von Nadja Wolf
- Einleitung
- Vorbetrachtungen
- Die Epoche des Sturm und Drang
- Goethes Sesenheimer Lyrik
- Analyse und Interpretation
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Goethes Lyrik im Sturm und Drang. Welche wiederkehrenden Motive sind in „Willkommen und Abschied", „Wandrers Sturmlied" und „Prometheus" zu erkennen? — von Travis Puhl
- Einleitung
- Sturm und Drang
- Sturm und Drang versus Aufklärung
- Hauptteil: die Gedichte
- Friederike Brion und die Sesenheimer Lieder
- Willkommen und Abschied
- Aufbau und Inhalt
- Analyse
- Zusammenfassung
- Hymnen
- Wandrers Sturmlied
- Aufbau und Inhalt
- Analyse
- Zusammenfassung
- Vergleich zu Willkommen und Abschied
- Prometheus Sage
- Prometheus
- Aufbau und Inhalt
- Analyse
- Zusammenfassung
- zusammenfassender Vergleich der Gedichte im Bezug auf wiederkehrende Motive des Sturm und Drang
- Schluss
- Literaturverzeichnis
- Goethes Clavigo unter der Ideologie eines patriarchalisch-präkapitalistischen Systems. Erich Fromms Gesellschaftskritik des 20. Jh. in Johann Wolfgang Goethes Trauerspiel des Sturm und Drang
- Einleitung
- Systemtheoretische Grundlagen: patriarchale und frühkapitalistische Systeme der späten Frühen Neuzeit — eine kurze Betrachtung von Gesellschaft und Literatur
- Patriarchale Systeme: die Familie des 18. Jh. nach Nave-Herz und Alt
- Männlichkeit und Fragilität: ein Analysemodell nach Connell und Wieland
- (Früh-)Kapita1istische Systeme: der Merkantilismus
- Erichs Fromms Haben oder Sein: eine Begriffsdefinition
- Patriarchat und Frühkapitalismus: die Destruktion und Objektifizierung des Schwachen — eine mögliche Ideologiekritik Goethes
- Das Patriarchalische und die Frage: Wer stirbt?
- Joseph Clavigo: der Grad der Männlichkeit und Fragilität
- Marie Beaumarchais: der Grad der Männlichkeit und Fragilität
- Das Präkapitalistische und die Frage: Wer hat und wer ist?
- Joseph Clavigo: zwischen Haben oder Sein?
- Marie Beaumarchais: die Frau als Ware und die Figur des Buenco
- Zusammenffhrung der Ergebnisse
- Literaturverzeichnis
- Einzelpublikationem
- Das Ich und die Ablehnung von Fremdbestimmung
- Der Drang nach Tätigkeit und der Sieg des Gefühls über die Vernunft
- Die Natur als personifizierte, kraftvolle und teilweise bedrohliche Kraft
- Die Bedeutung der Liebe und die unmittelbare Darstellung von Emotionen und Erlebnissen
- Die Auseinandersetzung mit der griechischen Mythologie und der Suche nach Orientierung und Selbstbestimmung
- Willkommen und Abschied. Goethes Sesenheimer Lyrik und die Sprache des Sturm und Drang — von Nadja Wolf
- Goethes Lyrik im Sturm und Drang. Welche wiederkehrenden Motive sind in „Willkommen und Abschied", „Wandrers Sturmlied" und „Prometheus" zu erkennen? — von Travis Puhl
- Goethes Clavigo unter der Ideologie eines patriarchalisch-präkapitalistischen Systems. Erich Fromms Gesellschaftskritik des 20. Jh. in Johann Wolfgang Goethes Trauerspiel des Sturm und Drang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Lyrik Johann Wolfgang von Goethes im Sturm und Drang. Sie analysiert drei Gedichte, „Willkommen und Abschied", „Wandrers Sturmlied" und „Prometheus", um wiederkehrende Motive dieser Epoche zu erforschen. Die Arbeit untersucht die Gedichte im Kontext der Lebenssituationen Goethes und der Sturm und Drang-Epoche, um die charakteristischen Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Werke zu analysieren.
Zusammenfassung der Kapitel
Dieses Kapitel analysiert Goethes Gedicht „Willkommen und Abschied" und untersucht die Sprache des Sturm und Drang anhand der darin verwendeten Tropen und rhetorischen Mittel. Die Arbeit beleuchtet die Entstehung des Gedichts im Kontext von Goethes Sesenheimer Lyrik und der Sturm und Drang-Epoche. Sie zeigt auf, wie Goethe in „Willkommen und Abschied" die ständigen Gefühlsschwankungen des lyrischen Ichs durch sprachliche Mittel wie Anaphern, Personifikationen und Metaphern zum Ausdruck bringt. Das Kapitel untersucht die Bedeutung der Natur für das lyrische Ich und die Art und Weise, wie Goethe die Stimmung des Gedichts durch die Verwendung von rhetorischen Figuren vermittelt.
Dieses Kapitel untersucht die Sturm und Drang-Lyrik Goethes anhand der Gedichte „Willkommen und Abschied", „Wandrers Sturmlied" und „Prometheus". Es analysiert die wiederkehrenden Motive dieser Epoche und stellt die Werke in den Kontext von Goethes Lebenssituationen. Das Kapitel beleuchtet die Bedeutung des Ichs, den Drang nach Tätigkeit und die Bedeutung des Gefühls für die Sturm und Drang-Epoche. Es untersucht die Rolle der Natur und die Verwendung von mythologischen Figuren in den Gedichten. Außerdem werden die Gedichte „Willkommen und Abschied" und „Wandrers Sturmlied" miteinander verglichen und die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Werke hervorgehoben.
Dieses Kapitel untersucht Goethes Trauerspiel „Clavigo" im Kontext der patriarchalisch-präkapitalistischen Ideologie des 18. Jahrhunderts. Es analysiert die Figuren Joseph Clavigo und Marie Beaumarchais anhand von Theorien von Connell, Halberstam und Fromm. Das Kapitel zeigt auf, wie die Figuren durch die patriarchalische Struktur und das präkapitalistische Wirtschaftssystem in ihrer Handlungsfreiheit eingeschränkt sind. Es untersucht die Fragilität und die soziale Nicht-Männlichkeit der Figuren und die Objektifizierung der Frau als Ware. Das Kapitel beleuchtet die Bedeutung des Habens und des Seins für die Figuren und die Rolle der Familie und des Standes im 18. Jahrhundert. Es analysiert die Todesfälle der Figuren im Kontext der patriarchalisch-präkapitalistischen Ideologie und stellt die Frage nach der gesellschaftskritischen Absicht Goethes.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Sturm und Drang, die Lyrik Goethes, die Sesenheimer Lieder, „Willkommen und Abschied", „Wandrers Sturmlied", „Prometheus", das Ich, die Selbstbestimmung, die Autonomie, das Gefühl, die Vernunft, die Natur, die Liebe, die griechische Mythologie, das Patriarchat, der Präkapitalismus, die Objektifizierung, die Frau als Ware, Erich Fromm, R. W. Connell, Judith Halberstam, das Haben und das Sein.
- Citation du texte
- GRIN Verlag (Hrsg.) (Éditeur), Nadja Wolf (Auteur), Travis Puhl (Auteur), 2024, Goethe im Sturm und Drang. Motive und Sprache in Lyrik und Drama, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1461251
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