Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen stellen großes wenn nicht das größte Kapital im Unternehmen dar. Im Umkehrschluss bergen sie gleichzeitig enormes Risiko. Falsch eingestellte Mitarbeiter kosten nicht nur viel Geld, sondern sind nach gewisser Zeit auch kaum mehr zu kündigen. Auf Seiten der Mitarbeiter besteht dagegen die Gefahr, dass diese innerlich kündigen, schlechte Stimmung verbreiten oder gar mutwillige Fehler machen. Als Folge davon nehmen sie Kosten, Zeit und Ressourcen in Anspruch, die effektiver eingesetzt hätten werden können. Zentrale Aufgabe der Personalauswahl ist es, die richtigen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen fürs Unternehmen zu identifizieren, denn eine gut arbeitende und zum Unternehmen passende Mitarbeiterschicht ist wichtige Vorraussetzung für den Erfolg eines Unternehmens.
Im Rahmen von Auswahlverfahren werden verschiedene Eignungsmerkmale herangezogen. Dabei unterscheidet man harte Faktoren wie z.B. Ausbildungsdaten, Berufserfahrung und biografische Merkmale und weiche Faktoren wie z.B. kognitive Kompetenzen, soziale Kompetenzen, persönliche Kompetenzen und Verhaltensweisen. Zur Erfassung von persönlichen Kompetenzen und Verhaltensweisen ist eine differentialpsychologische Ausrichtung der Berufseignungsdiagnostik nötig, die sich auf die Unterschiede zwischen Personen konzentriert und erfolgsrelevante Eigenschaften, Interessen, Werthaltungen und Persönlichkeitscharakteristika untersucht. Zur Erfassung von Persönlichkeit hat sich das sogenannte Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeit herausgebildet, das zu den am häufigsten gebrauchten Klassifikationsmodellen für Persönlichkeitseigenschaften gehört.
Ziel dieser Arbeit ist es, die Bedeutung des Fünf-Faktoren-Modells als umfassendes Persönlichkeitsmodell für die Eignungsdiagnostik zu untersuchen. Hierfür sollen zunächst die zugrunde liegenden Begriffe erklärt und die Umfeldbedingungen betrachtet werden. Anschließend werden die Entstehung, Entwicklung und Inhalte des Fünf-Faktoren-Modells dargestellt und das Modell wird in seiner Bedeutung für die Berufseignungsdiagnostik betrachtet. Zur Identifikation von Persönlichkeitsmerkmalen eignen sich im Besonderen das Interview und der Test, weshalb diese Instrumente näher betrachtet werden. Inwieweit diese Verfahren dazu geeignet sind, erfolgsrelevante Persönlichkeitsmerkmale zu identifizieren, wird an der Validität bzw. an der prognostischen Validität gemessen, die es zu untersuchen gilt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen
- Berufseignung und Eignungsdiagnostik
- Der Begriff Persönlichkeit
- Die Bedeutung der Persönlichkeit für die Personalauswahl
- Das Fünf-Faktoren-Modell
- Entstehung und Entwicklung des FFM
- Der lexikalische Ansatz
- Persönlichkeitsdiagnostik mittels Fragebogentests
- Die Big Five
- Kritik am Fünf-Faktoren-Modell
- Entstehung und Entwicklung des FFM
- Die Bedeutung der Big Five für die Eignungsdiagnostik
- Die Bedeutung der Persönlichkeit für das Anforderungsprofil
- Die Validität der Big Five als Leistungsprädiktoren
- Zusammenhang der Big Five und der Berufsfelder
- Personaleignungsdiagnostische Instrumente und das FFM
- Einschätzung von Eigenschaften beim Interview
- Allgemeine Persönlichkeitstests
- Kritik am FFM-Einsatz im Zusammenhang mit der Eignungsdiagnostik
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung des Fünf-Faktoren-Modells (FFM) in der Eignungsdiagnostik. Sie beleuchtet die Grundlagen der Berufseignungsdiagnostik und des Persönlichkeitsbegriffs, analysiert Entstehung und Inhalt des FFM und betrachtet dessen Relevanz für die Vorhersage beruflichen Erfolgs. Die Arbeit untersucht zudem die Anwendung des FFM in personaldiagnostischen Instrumenten wie Interviews und Tests.
- Berufseignungsdiagnostik und die Rolle der Persönlichkeit
- Das Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeit (FFM): Entstehung und Struktur
- Anwendbarkeit des FFM in der Eignungsdiagnostik
- Validität des FFM als Prädiktor für beruflichen Erfolg
- Einsatz von Interviews und Tests zur Erfassung von Persönlichkeitsmerkmalen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung betont die zentrale Rolle von Mitarbeitern für den Unternehmenserfolg und die damit verbundenen Risiken einer Fehlbesetzung. Sie führt in das Thema der Personalauswahl und der Bedeutung der Erfassung persönlicher Kompetenzen ein. Das Fünf-Faktoren-Modell wird als wichtiges Instrument zur Persönlichkeitsbeurteilung vorgestellt, und die Arbeit skizziert ihre Zielsetzung: die Untersuchung der Bedeutung des FFM für die Eignungsdiagnostik.
Grundlagen: Dieses Kapitel definiert die Begriffe Berufseignung und Eignungsdiagnostik und erläutert die Bedeutung der Persönlichkeit für die Personalauswahl. Es werden verschiedene methodische Ansätze der Eignungsdiagnostik vorgestellt und der Fokus auf die Erfassung stabiler Persönlichkeitsmerkmale mittels des konstruktorientierten Ansatzes gelegt. Die Schwierigkeit der Prognose von Berufserfolg und die Relevanz von Persönlichkeitsmerkmalen werden hervorgehoben.
Das Fünf-Faktoren-Modell: Dieses Kapitel beschreibt die Entstehung und Entwicklung des Fünf-Faktoren-Modells, einschließlich des lexikalischen Ansatzes und der Verwendung von Fragebogentests. Die "Big Five" (Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit, Neurotizismus) werden detailliert vorgestellt, gefolgt von einer kritischen Betrachtung des Modells und seinen Limitationen.
Die Bedeutung der Big Five für die Eignungsdiagnostik: Dieses Kapitel behandelt den Zusammenhang zwischen den Big Five Persönlichkeitsdimensionen und den Anforderungen in verschiedenen Berufsfeldern. Es analysiert die Validität der Big Five als Prädiktoren für berufliche Leistung und diskutiert die Bedeutung der Persönlichkeitsmerkmale für das Anforderungsprofil einer Stelle.
Personaleignungsdiagnostische Instrumente und das FFM: Dieses Kapitel fokussiert auf die praktische Anwendung des FFM in der Eignungsdiagnostik. Es analysiert den Einsatz von Interviews und Persönlichkeitstests zur Erfassung von Persönlichkeitsmerkmalen im Kontext des FFM und kritisch die Eignung und Validität dieser Verfahren zur Identifizierung erfolgsrelevanter Persönlichkeitsmerkmale.
Schlüsselwörter
Fünf-Faktoren-Modell (FFM), Big Five, Eignungsdiagnostik, Personalauswahl, Persönlichkeit, Berufseignung, Validität, Leistungsprädiktor, Interview, Persönlichkeitstest, Anforderungsprofil.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Dokument: Die Bedeutung des Fünf-Faktoren-Modells in der Eignungsdiagnostik
Was ist der Gegenstand dieses Dokuments?
Das Dokument behandelt die Bedeutung des Fünf-Faktoren-Modells (FFM) in der Eignungsdiagnostik. Es untersucht die Grundlagen der Berufseignungsdiagnostik und des Persönlichkeitsbegriffs, analysiert die Entstehung und den Inhalt des FFM und dessen Relevanz für die Vorhersage beruflichen Erfolgs. Die Anwendung des FFM in personaldiagnostischen Instrumenten wie Interviews und Tests wird ebenfalls beleuchtet.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument deckt folgende Themen ab: Berufseignungsdiagnostik und die Rolle der Persönlichkeit; das Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeit (FFM): Entstehung und Struktur; Anwendbarkeit des FFM in der Eignungsdiagnostik; Validität des FFM als Prädiktor für beruflichen Erfolg; Einsatz von Interviews und Tests zur Erfassung von Persönlichkeitsmerkmalen.
Welche Kapitel umfasst das Dokument?
Das Dokument beinhaltet Kapitel zu Einleitung, Grundlagen (Berufseignung, Eignungsdiagnostik, Persönlichkeit), dem Fünf-Faktoren-Modell (Entstehung, Big Five, Kritik), der Bedeutung der Big Five für die Eignungsdiagnostik (Validität, Zusammenhang mit Berufsfeldern), personaleignungsdiagnostischen Instrumenten und dem FFM (Interviews, Tests, Kritik) und einem Fazit.
Was sind die "Big Five"?
Die "Big Five" sind die fünf Hauptfaktoren des Fünf-Faktoren-Modells der Persönlichkeit: Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit und Neurotizismus. Das Dokument beschreibt diese Faktoren detailliert und analysiert ihre Bedeutung für die Eignungsdiagnostik.
Wie wird das FFM in der Eignungsdiagnostik angewendet?
Das Dokument untersucht die Anwendung des FFM in verschiedenen personaldiagnostischen Instrumenten, insbesondere in Interviews und Persönlichkeitstests. Es analysiert die Eignung und Validität dieser Verfahren zur Identifizierung erfolgsrelevanter Persönlichkeitsmerkmale und diskutiert kritische Aspekte.
Welche Kritikpunkte am FFM werden angesprochen?
Das Dokument thematisiert kritische Punkte bezüglich des FFM, sowohl in Bezug auf seine Entstehung und Struktur als auch hinsichtlich seiner Anwendung in der Eignungsdiagnostik. Die Limitationen des Modells werden diskutiert.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für das Dokument?
Schlüsselwörter sind: Fünf-Faktoren-Modell (FFM), Big Five, Eignungsdiagnostik, Personalauswahl, Persönlichkeit, Berufseignung, Validität, Leistungsprädiktor, Interview, Persönlichkeitstest, Anforderungsprofil.
Was ist die Zielsetzung des Dokuments?
Die Zielsetzung ist die Untersuchung der Bedeutung des Fünf-Faktoren-Modells (FFM) in der Eignungsdiagnostik, die Analyse seiner Anwendung in der Personalauswahl und die Bewertung seiner Validität als Prädiktor für beruflichen Erfolg.
Für wen ist dieses Dokument relevant?
Dieses Dokument ist relevant für Studierende, Wissenschaftler und Praktiker im Bereich der Personalpsychologie, Eignungsdiagnostik und der Arbeits- und Organisationspsychologie.
- Arbeit zitieren
- B.A. Anja Ruf (Autor:in), 2009, Die Bedeutung des Fünf-Faktoren-Modells als umfassendes Persönlichkeitsmodell für die Eignungsdiagnostik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144360