Bis ins 19. Jahrhundert ist der Zugang zu originalen Kunstwerken dem Adel vorbehalten und erst als die damaligen Fürsten den Bürgern erlauben, ihre eigenen Sammlungen anzusehen, werden sie so der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Alfred Lichtwark, der deutsche Kunsthistoriker und Museumsleiter in Hamburg, holt Schulklassen ins Museum und schafft einen Anfang zur Entwicklung einer Museumspädagogik, deren eigentliche Blütezeit in den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts anzusiedeln ist. Die Intention seiner Idee ist es, das Bürgertum an die Kunst heranzuführen und gleichzeitig die Erziehung des Auges der Schüler zu gewährleisten. Seine Schüler sollten Dilettanten, unter diese man damals „Kenner und Liebhaber“ der Kunst fasste, werden, die sich mit Kunst auskennen und sie fördern und sich zugleich kritisch der Industrieproduktion zuwenden. Heutzutage spielt die Freizeitgestaltung in der Museumspädagogik eine größere Rolle, wobei der Bildungsauftrag zu sehr in den Hintergrund rückt. Aus dem Band Übungen in der Betrachtung von Kunstwerken kann man entnehmen, wie Lichtwarks Museumsführungen mit den Schülern anliefen:
Er führte die Klasse geschlossen durch seine Ausstellung, wobei er nur ausgewählte realistische und naturalistische Originale zeitgenössischer Kunst näher betrachtete und besprach. Dabei stellte er selbst Fragen und die Schüler antworteten ihm.
Bis ins 19. Jahrhundert ist der Zugang zu originalen Kunstwerken dem Adel vorbehalten und erst im 19. Jahrhundert, als die damaligen Fürsten den Bürgern erlauben, ihre eigenen Sammlungen anzusehen, werden sie so der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Alfred Lichtwark, der deutsche Kunsthistoriker und Museumsleiter in Hamburg, holt Schulklassen ins Museum und schafft einen Anfang zur Entwicklung einer Museumspädagogik, deren eigentliche Blütezeit in den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts anzusiedeln ist. Die Intention seiner Idee ist es, das Bürgertum an die Kunst heranzuführen und gleichzeitig die Erziehung des Auges der Schüler zu gewährleisten. Seine Schüler sollten Dilettanten, unter diese man damals „Kenner und Liebhaber“ der Kunst fasste, werden, die sich mit Kunst auskennen und sie fördern und sich zugleich kritisch der Industrieproduktion zuwenden. Heutzutage spielt die Freizeitgestaltung in der Museumspädagogik eine größere Rolle, wobei der Bildungsauftrag zu sehr in den Hintergrund rückt. Aus dem Band Übungen in der Betrachtung von Kunstwerken kann man entnehmen, wie Lichtwarks Museumsführungen mit den Schülern anliefen:
Er führte die Klasse geschlossen durch seine Ausstellung, wobei er nur ausgewählte realistische und naturalistische Originale zeitgenössischer Kunst näher betrachtete und besprach. Dabei stellte er selbst Fragen und die Schüler antworteten ihm.
Besonderen Wert legte er bei der Besprechung der inhaltlichen Aspekte der Werke. Sie wurden als Dokumente historischer Begebenheiten gesehen, die mit Hilfe des Dialogs in das geschichtliche Umfeld eingebettet wurden. Der Gedanke der Nationalerziehung stand im Vordergrund. Hauptsächlich wurden die Werke deutscher Maler, insbesondere Hamburgs, betrachtet, obwohl sich in seiner Sammlung auch die Werke französischer Maler, wie Monet oder Vuillard, befanden. Weiterhin stand die Schulung der Wahrnehmung im Vordergrund; auf die stilistische Einordnung oder Künstlerbiografien ging er nicht ein.
Des weiteren gründet Lichtwark in Hamburg einen Verein der Amateurfotografen um auch dem Volk einen praktischen Umgang mit Kunst zu ermöglichen. Die Verwendung des Fotos als künstlerisches Medium setzt sich immer mehr durch.
Neben Lichtwark leistet auch Georg Kerschensteiner, Gründer der Berufsschule, Fortschritte auf dem Gebiet der ästhetischen Erziehung.
Sein Ziel ist es, brauchbare Staatsbürger mit Fleiß, Durchhaltevermögen, Teamgeist und Sauberkeit heranzuziehen. 1903 leitet er den 2. Kunsterziehungstag, 1905 ist er Vorsitzender auf dem Kunsterziehungstag in Hamburg und 1908 tritt er dem deutschen Werkbund als Mitglied bei. Den herkömmlichen Zeichenunterricht, der unter anderem geometrisches Zeichnen und Stigmenzeichnen beinhaltet, und wissenschaftsorientierten Unterricht lehnt er ab und fordert eine Neugestaltung des Zeichenunterrichts. Als Stadtschulrat in München hat er einfachen Zugriff auf Kinderzeichnungen, was ihm ermöglicht, eine Massenuntersuchung zum bildnerischen Gestalten von Schülern durchzuführen. 4 Jahre lang sammelt er insgesamt 500000 Kinderzeichnungen und wertet sie unter drei verschiedenen Aspekten aus:
1. Wie entwickelt sich die graphische Ausdrucksfähigkeit des unbeeinflussten Kindes vom primitiven Schema zur vollendeten Raumdarstellungsfähigkeit?
2. Welche Qualität der Ausdrucksfähigkeit kann bei Kindern von 6 bis 14 Jahren erwartet werden?
3. Wie verhält sich das Kind zum Ornament?
Die Kinder waren angehalten, sich mit Themen wie zum Beispiel Mensch, Tier, Pflanze Straßenbahn oder auch Ereignissen wie eine Schneeballschlacht auseinanderzusetzen. In seinem Werk Die Entwicklung der zeichnerischen Begabung, welches im Jahre 1905 erscheint, hält er anschließend seine Ergebnisse zur Untersuchung fest.
Er stellt 4 Stufen der Entwicklung auf:
1. Schema
2. Schema vermischt mit Erscheinungsgemäßem
3. Die erscheinungsgemäße Darstellung
4. Die formgemäße Darstellung
Zwischen den einzelnen Stufen stellt er Übergangsstufen fest, geht auf diese jedoch nicht weiter ein. Die Kritik stellt Fehler in der wissenschaftlichen Untersuchung heraus und bezweifelt, dass eine Kinderzeichnung gänzlich frei von äußeren Beeinflussungen möglich ist.
- Arbeit zitieren
- Julia Mrosek (Autor:in), 2006, Anfänge der Museumspädagogik - Lichtwark und Kerschensteiner, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/142438