Ziel dieser Arbeit ist es, den Stellenwert der geschlechtergerechten Sprache bei luxemburgischen Grundschullehrkräften aus dem Zyklus 4 zu ermitteln. Dazu werden die theoretischen Grundlagen und die Entwicklung der geschlechtergerechten Sprache in den letzten Jahrzehnten erläutert. Verschiedene Möglichkeiten der nominalen Personenreferenz werden beschrieben und anhand von Studien analysiert. Darüber hinaus werden der aktuelle Forschungsstand und die Relevanz geschlechtergerechter Sprache im Schulunterricht untersucht. Die Befragung von fünf luxemburgischen Lehrkräften soll Aufschluss darüber geben, wie diese zur inklusiven Sprachvermittlung stehen und inwieweit sie bereits geschlechtergerechte Sprache im Unterricht verwenden.
Im deutschsprachigen Raum wird mittlerweile in vielen Bereichen eine geschlechtergerechte Sprache verwendet: sowohl mündlich im Radio oder in der Tagesschau im Fernsehen als auch durch die schriftliche Verankerung im Rechtschreibwörterbuch Duden. Daraus lässt sich schließen, dass die geschlechtergerechte Sprache nicht mehr als akademisches Randthema zu betrachten ist. Vielmehr ist die inklusive Sprache "in der Mitte der Gesellschaft angekommen". Gendern ist im weitesten Sinne ein sprachliches Verfahren, um Gleichberechtigung, sprich die gleiche und gerechte Behandlung von Männern und Frauen im Sprachgebrauch, zu erreichen. Gendern bedeutet demnach die Implementierung einer geschlechtergerechten Sprache. Die deutsche Sprache lässt auf vielfältige Weise und häufig ohne großen Aufwand eine sprachliche Gleichbehandlung von Personen jeglicher Geschlechtsidentität zu. Einheitliche Regeln existieren aktuell jedoch noch nicht. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Arbeit liegen keine Studien zur Beurteilung von geschlechtergerechter Sprache durch luxemburgische Lehrkräfte oder zu deren Einbezug in den Sprachunterricht vor. In der vorliegenden Arbeit wird aber auf eine Studie zurückgegriffen, die Sylvie Kerger und Laurence Brasseur 2021 zu den Geschlechterdarstellungen in Schulbüchern für luxemburgische Grundschulen durchgeführt haben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Politischer und legaler Rahmen
- Theoretische Grundlagen
- Sprachliche Grundlagen
- Definition von Geschlecht
- Einordnung in den Zusammenhang der feministischen Diskussion
- Definition geschlechtergerechter Sprache
- Problematische Umsetzung der geschlechtergerechten Sprache im Alltag
- Möglichkeiten zur nominalen Personenreferenz im Deutschen
- Generisches Maskulinum
- Generisches Femininum
- Doppelnennung
- Unterstrich
- Klammerschreibweise
- Binnen-I
- Genderstern
- Verwendung genderneutraler Begriffe
- Substantivierte Adjektive und Partizipien
- Sachbezeichnungen
- Geschlechtsneutrale Ausdrücke
- Kurzwörter
- Direkte Rede
- Mithilfe eines Adjektivs umformulieren
- Mit dem Passiv oder mit, wir umschreiben
- Relativsätzen bilden
- Zwischenfazit
- Geschlechtergerechte Sprache im Deutschunterricht
- Sprachliche Grundlagen
- Definition und Entwicklung der geschlechtergerechten Sprache
- Möglichkeiten und Herausforderungen der Anwendung geschlechtergerechter Sprache
- Der Stellenwert geschlechtergerechter Sprache im Deutschunterricht
- Perspektiven und Empfehlungen für die Nutzung von geschlechtergerechter Sprache in der Grundschule
- Praxisbeispiele und Erfahrungen von luxemburgischen Lehrkräften
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Stellenwert der geschlechtergerechten Sprache in der Grundschule. Ziel ist es, die theoretischen Grundlagen der geschlechtergerechten Sprache zu erforschen, ihre Entwicklung in den letzten Jahrzehnten zu beleuchten und den aktuellen Forschungsstand sowie die Relevanz für den Schulunterricht zu analysieren.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Überblick über die Thematik und stellt die Relevanz der Arbeit dar. Das zweite Kapitel beleuchtet den politischen und legalen Rahmen, der die Verwendung geschlechtergerechter Sprache in Luxemburg beeinflusst. Das dritte Kapitel widmet sich den theoretischen Grundlagen der geschlechtergerechten Sprache, inklusive ihrer Definition, Entwicklung und den damit verbundenen Diskussionen.
Im dritten Kapitel werden verschiedene Möglichkeiten der nominalen Personenreferenz im Deutschen detailliert erläutert und analysiert. Dazu gehören das generische Maskulinum, das generische Femininum, die Doppelnennung, der Unterstrich, die Klammerschreibweise, das Binnen-I, der Genderstern, genderneutrale Begriffe, substantivierte Adjektive und Partizipien, Sachbezeichnungen, geschlechtsneutrale Ausdrücke, Kurzwörter, die direkte Rede, die Umschreibung mithilfe eines Adjektivs, die Umschreibung mit dem Passiv oder „wir", die Bildung von Relativsätzen, sowie ein Zwischenfazit zu den verschiedenen Möglichkeiten.
Das Kapitel über die geschlechtergerechte Sprache im Deutschunterricht untersucht die Bedeutung und die Herausforderungen ihrer Anwendung im Schulkontext.
Schlüsselwörter
Geschlechtergerechte Sprache, Generisches Maskulinum, Sprachentwicklung, Deutschunterricht, Grundschule, Inklusive Sprache, Luxemburg.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2023, Geschlechtergerechte Sprache. Anwendung im Zyklus 4 an luxemburgischen Grundschulen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1369531