Die Arbeit untersucht, wie stark die Bundesrepublik ihre politischen Reaktionen auf das von der Volksrepublik China initiierte Projekt der Belt and Road Initiative (BRI) mit den europäischen Partnern (auf Unions- und Staatenebene) abstimmte. Unter Berücksichtigung von Primärdaten werden vier Fälle (Chinas Wirken in Drittmärkten, Chinas Gründung der AIIB, Chinas Diplomatie in Europa und Chinas Investitionsstrategie) analysiert und die jeweilige deutsche Vorgehensweise mit den Konzepten der Kooperation, Hegemonie und des Imperialismus diskutiert. Als Ergebnis wird festgehalten, dass die Bundesrepublik anfänglich wenig Koordinationsbemühungen vornahm, diese jedoch im Verlauf der Zeit immer stärker wurden, so dass man von einer Europäisierung der deutschen Chinapolitik sprechen kann.
Deutschlands "langer Weg nach Westen" schien mit dem Voranschreiten des europäischen Integrationsprojekts an einem Ende angekommen. Aber als sich deutsche und europäische Interessen während der Eurokrise widersprachen, entschied sich Berlin gegen Europa. Dieser "europapolitische Sündenfall" prüfte das deutsche Selbstverständnis. Für Kundnani und Wirtensohn stellte sich die Frage: War dies Vorbote einer "postwestlichen deutschen Außenpolitik?" Besonders relevant ist dies mit Blick auf China. Mochte auch eine Zweckehe mit der Volksrepublik wirtschaftlich äußerst rentabel sein, so war der "Berlin-Beijing nexus" ein Prüfstein für die Vision, die der damalige Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker (2018) als "Weltpolitikfähigkeit" der EU bezeichnete. Wenn sich Deutschland von chinapolitischen Partikularinteressen leiten lässt, so wäre dies mutmaßlich der Sargnagel für den Versuch, die strategische Autonomie der EU von bloßer Rhetorik in politische Praxis zu überführen. Andererseits könnte deutsche Führungsverantwortung dafür sorgen, dass Europa in der weltpolitischen Großmachtdiplomatie wieder auftaucht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsstand
- Deutsche Reaktion auf BRI
- Europäische Reaktion auf BRI
- Koordination der Reaktionen
- Theoretischer Rahmen
- Kooperation
- Hegemonie
- Imperialismus
- Theoretische Implikationen
- Methodische Überlegungen
- Belt and Road: eine Fallauswahl
- Die Bestimmung des Koordinationsgrads
- Fall 1: Chinas Wirken in Drittmärkten
- Fall 2: Gründung der AIIB
- Fall 3: Chinas Diplomatie in Europa
- Fall 4: Chinas Investitionsstrategie
- Vergleich und Schlussfolgerungen
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Grad der Abstimmung Deutschlands mit seinen europäischen Partnern bezüglich der chinesischen Belt and Road Initiative (BRI). Sie analysiert die deutsche Chinapolitik im Kontext der europäischen Strategie und fragt nach dem Einfluss deutscher Interessen auf die europäische Koordinationsfähigkeit im Umgang mit der BRI.
- Die deutsche Reaktion auf die BRI und ihre Motive.
- Die europäische Reaktion auf die BRI und die Herausforderungen der Koordinierung.
- Der Einfluss der BRI auf die deutsch-europäischen Beziehungen.
- Analyse verschiedener Fallstudien zur Veranschaulichung der Koordinationsbemühungen.
- Bewertung des Koordinationsgrads Deutschlands mit seinen europäischen Partnern in Bezug auf die BRI.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach dem Grad der Abstimmung Deutschlands mit seinen europäischen Partnern hinsichtlich der chinesischen Belt and Road Initiative (BRI) vor. Sie beschreibt den Kontext der deutsch-chinesischen Beziehungen und die Bedeutung der BRI als strategisches Projekt Chinas. Der "Berlin-Beijing nexus" wird als ein wichtiger Aspekt der deutsch-chinesischen Beziehungen hervorgehoben und der mögliche Einfluss deutscher Partikularinteressen auf die strategische Autonomie der EU wird diskutiert. Die Arbeit betont die Bedeutung der Untersuchung der deutschen Position gegenüber der BRI im Kontext der europäischen Partnerschaften.
Forschungsstand: Dieses Kapitel dürfte einen Überblick über den bestehenden Forschungsstand zur deutschen und europäischen Reaktion auf die BRI bieten. Es wird wahrscheinlich verschiedene Perspektiven und Analysen der bestehenden Literatur zusammenfassen, um den aktuellen Forschungsdiskurs zu skizzieren und den Stellenwert der vorliegenden Arbeit zu verdeutlichen. Die Kapitel werden wahrscheinlich die deutschen und europäischen Reaktionen auf die BRI differenziert betrachten und die bisherigen Bemühungen um eine koordinierte europäische Strategie analysieren.
Theoretischer Rahmen: Dieses Kapitel wird voraussichtlich ein theoretisches Fundament für die Analyse der deutschen und europäischen Reaktionen auf die BRI liefern. Es werden wahrscheinlich Konzepte wie Kooperation, Hegemonie und Imperialismus im Kontext der internationalen Beziehungen und der chinesischen Außenpolitik erörtert, um ein Verständnis der zugrundeliegenden Dynamiken zu ermöglichen. Der theoretische Rahmen wird die Analyse der Fallstudien strukturieren und die Interpretation der Ergebnisse leiten.
Methodische Überlegungen: Dieses Kapitel erläutert die Methodik der Arbeit, die wahrscheinlich eine qualitative Analyse von Fallstudien beinhaltet. Es wird die Auswahl der Fallstudien und die Kriterien zur Bestimmung des Koordinationsgrades detailliert beschreiben. Die methodischen Überlegungen liefern die Grundlage für die wissenschaftliche Fundiertheit der Ergebnisse und gewährleisten die Transparenz des Forschungsprozesses. Eine genaue Erläuterung der Vorgehensweise bei der Datenanalyse und Interpretation wird die Glaubwürdigkeit der Studie stärken.
Belt and Road: eine Fallauswahl: Dieses Kapitel stellt wahrscheinlich eine Auswahl von Fallstudien vor, die die deutsch-europäische Zusammenarbeit (oder deren Fehlen) im Kontext der BRI verdeutlichen. Es dient als Grundlage für die empirische Analyse des Koordinationsgrades.
Die Bestimmung des Koordinationsgrads: Dieses Kapitel analysiert die ausgewählten Fallstudien, um den Grad der Abstimmung Deutschlands mit seinen europäischen Partnern zu bestimmen. Es wird wahrscheinlich eine systematische Bewertung der verschiedenen Fälle und eine vergleichende Analyse durchführen. Das Kapitel dürfte detaillierte Ergebnisse präsentieren und die Schlussfolgerungen aus der empirischen Analyse ziehen.
Schlüsselwörter
Belt and Road Initiative (BRI), Neue Seidenstraße, China, Deutschland, Europäische Union, Abstimmung, Koordinierung, Hegemonie, Kooperation, Imperialismus, strategische Autonomie, Außenpolitik, Investitionen, Infrastruktur, deutsch-chinesische Beziehungen, europäische Integration.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse der deutschen und europäischen Reaktion auf die chinesische Belt and Road Initiative (BRI)
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Grad der Abstimmung Deutschlands mit seinen europäischen Partnern bezüglich der chinesischen Belt and Road Initiative (BRI). Sie analysiert die deutsche Chinapolitik im Kontext der europäischen Strategie und fragt nach dem Einfluss deutscher Interessen auf die europäische Koordinationsfähigkeit im Umgang mit der BRI.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die deutsche und europäische Reaktion auf die BRI, die Herausforderungen der Koordinierung innerhalb der EU, den Einfluss der BRI auf die deutsch-europäischen Beziehungen und analysiert verschiedene Fallstudien, um den Koordinationsgrad Deutschlands mit seinen europäischen Partnern zu bewerten. Theoretische Konzepte wie Kooperation, Hegemonie und Imperialismus werden zur Analyse herangezogen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Forschungsstand (inkl. deutscher und europäischer Reaktionen und Koordinierungsbemühungen), Theoretischer Rahmen (Kooperation, Hegemonie, Imperialismus), Methodische Überlegungen, Belt and Road: eine Fallauswahl, Die Bestimmung des Koordinationsgrades (inkl. Fallstudienanalyse) und Fazit und Ausblick.
Welche Fallstudien werden untersucht?
Die Arbeit enthält Fallstudien, die Chinas Wirken in Drittmärkten, die Gründung der AIIB, Chinas Diplomatie in Europa und Chinas Investitionsstrategie untersuchen. Diese dienen der empirischen Analyse des Koordinationsgrades zwischen Deutschland und seinen europäischen Partnern im Umgang mit der BRI.
Welche Methodik wird angewendet?
Die Arbeit verwendet eine qualitative Analyse von Fallstudien. Die Auswahl der Fallstudien und die Kriterien zur Bestimmung des Koordinationsgrades werden detailliert beschrieben. Die methodischen Überlegungen gewährleisten die wissenschaftliche Fundiertheit und Transparenz der Ergebnisse.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Schlüsselwörter sind: Belt and Road Initiative (BRI), Neue Seidenstraße, China, Deutschland, Europäische Union, Abstimmung, Koordinierung, Hegemonie, Kooperation, Imperialismus, strategische Autonomie, Außenpolitik, Investitionen, Infrastruktur, deutsch-chinesische Beziehungen, europäische Integration.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel der Arbeit ist es, den Grad der Abstimmung Deutschlands mit seinen europäischen Partnern hinsichtlich der chinesischen Belt and Road Initiative zu untersuchen und den Einfluss deutscher Interessen auf die europäische Koordinationsfähigkeit zu analysieren.
Wie wird der Koordinationsgrad bestimmt?
Der Koordinationsgrad wird anhand einer systematischen Bewertung und vergleichenden Analyse der ausgewählten Fallstudien bestimmt. Das Kapitel "Die Bestimmung des Koordinationsgrades" präsentiert detaillierte Ergebnisse und Schlussfolgerungen aus der empirischen Analyse.
Welche Rolle spielt der "Berlin-Beijing nexus"?
Der "Berlin-Beijing nexus" wird als wichtiger Aspekt der deutsch-chinesischen Beziehungen hervorgehoben. Die Arbeit diskutiert den möglichen Einfluss deutscher Partikularinteressen auf die strategische Autonomie der EU im Kontext der BRI.
- Citation du texte
- Christian Wallerer (Auteur), 2023, Chinas Imperium, Deutschlands Hegemonie? Die Neue Seidenstraße und die Abstimmung der Bundesrepublik mit ihren europäischen Partnern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1357593