Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Fremdwortpurismus bei Joachim Heinrich Campe unter Berücksichtigung der Punkte Sprachpflege, Sprachlenkung und Sprachreinigung.
Die neuhochdeutsche Sprache blickt auf eine lange Historie des Kontakts mit anderen Sprachen zurück. Fremdsprachliche Einflüsse sind – und waren immer – prägend für die Entwicklung unserer Sprache. Während heute vor allem englischstämmige Wörter in großer Zahl Eingang in den alltäglichen Sprachgebrauch finden, waren es früher vor allem das Lateinische und das Französische, die einen großen Einfluss auf das Neuhochdeutsche ausübten: Bis ins 18. Jahrhundert hinein konnte sich Latein als Gelehrtensprache behaupten, das Französische blieb vor allem als Sprache der oberen Stände lange relevant.
Speziell im 17. Jahrhundert herrschte in bestimmten gesellschaftlichen Schichten eine "vollkommene französisch-deutsche Zweisprachigkeit". Die zunehmende Einstreuung alamodischer französischer Wörter und Wendungen drang durch die mit dem Dreißigjährigen Krieg ins Land gekommenen fremden Truppen bis in den Sprachgebrauch der untersten gesellschaftlichen Schichten vor; es stand gar eine vollständige Verdrängung des Deutschen aus dem gesellschaftlichen Verkehr (zumindest der Gebildeten) im Raum.
Speziell vor diesem Hintergrund gewann bald die Frage an Bedeutung, wie man sich diesem fremdsprachlichen Einfluss gegenüber verhalten solle. Während die Bemühungen diverser Sprachgesellschaften im 17. Jahrhundert zunächst noch von wenig Nachhaltigkeit geprägt waren, gelang im Laufe des 18. Jahrhunderts nach und nach die Vereinheitlichung und Normierung der deutschen Schriftsprache, und mit deren Kodifizierung gewann auch die Frage nach der lexikalischen "Reinheit" wieder vermehrt an Relevanz.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Joachim Heinrich Campe und der neuhochdeutsche Fremdwortpurismus
- Der Kontext: Sprachpflege und Sprachreinheitsbestrebungen im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert
- Ein Pionier des Purismus - Joachim Heinrich Campe und die ,Bereicherung' der deutschen Sprache
- Campes Motivation und Sprachreinheitskonzeption
- Die Arbeitsweise: Vielfältige Ersatzwortquellen und ein langer Abwägungsprozess
- Von Zerrbildern, Geheimbünden und Straßensperrungen: Zur Nachhaltigkeit von Campes Wortschatzarbeit
- Fazit: Von der Möglichkeit, schwierige Dinge einfach auszudrücken…
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem neuhochdeutschen Fremdwortpurismus und widmet sich insbesondere der Person Joachim Heinrich Campes. Die Arbeit analysiert Campes Motivation, Arbeitsweise und Einfluss auf die Entwicklung des deutschen Wortschatzes im Kontext der Sprachpflege und Sprachreinheitsbestrebungen um 1800. Darüber hinaus untersucht die Arbeit die Nachhaltigkeit von Campes Wortschatzarbeit und zeigt die produktive Spannung zwischen Sprachpflege und Sprachreinigung auf.
- Die Entwicklung des neuhochdeutschen Fremdwortpurismus
- Joachim Heinrich Campes Motivation und seine Sprachreinheitskonzeption
- Die Arbeitsweise Campes und die Nachhaltigkeit seiner Wortschatzarbeit
- Das Spannungsverhältnis zwischen Sprachpflege und Sprachreinigung
- Die Bedeutung von Campes Werk für die Entwicklung der deutschen Sprache
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Joachim Heinrich Campe und der neuhochdeutsche Fremdwortpurismus
Die Einleitung führt in das Thema des neuhochdeutschen Fremdwortpurismus ein und stellt Joachim Heinrich Campe als zentralen Akteur dieser Bewegung vor. Sie erläutert die historische Entwicklung des Sprachkontakts zwischen Deutsch und anderen Sprachen, insbesondere Französisch und Latein, und die dadurch entstandenen sprachlichen Herausforderungen.
Der Kontext: Sprachpflege und Sprachreinheitsbestrebungen im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert
Dieses Kapitel beleuchtet den Kontext der Sprachpflege und Sprachreinheitsbestrebungen im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert. Es definiert die Begriffe "Sprachreinigung" und "Purismus" und stellt verschiedene Positionen und Ansichten innerhalb dieser Debatte vor.
Ein Pionier des Purismus - Joachim Heinrich Campe und die ,Bereicherung' der deutschen Sprache
Dieses Kapitel widmet sich der Person Joachim Heinrich Campe und seiner Rolle als Sprachreiniger. Es untersucht Campes Motivation, seine Sprachreinheitskonzeption und seine Arbeitsweise. Darüber hinaus wird die Nachhaltigkeit von Campes Wortschatzarbeit anhand konkreter Beispiele beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: neuhochdeutscher Fremdwortpurismus, Sprachpflege, Sprachreinigung, Joachim Heinrich Campe, Wortschatzarbeit, Sprachnorm, Sprachwandel, Sprachgeschichte, Lexikographie.
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- Anonym (Autor), 2022, Fremdwortpurismus bei Joachim Heinrich Campe. Sprachpflege, Sprachlenkung und Sprachreinigung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1353984