Die vorliegende Arbeit behandelt die kirchenraumpädagogische Erschließung des Taufsteins der St. Lubentius Kirche in Dietkirchen. Es wird eine Deutung der gestalterischen Mittel und eine Einbindung des Objekts in den Religionsunterricht vorgenommen. Da ein Taufstein auf eine tiefergehende theologische Thematik verweist, ist eine Einbindung in den Religionsunterricht sinnvoll.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Zentrale Intention der Unterrichtseinheit
1.2 Planung der methodischen Vorgehensweise
2. Hauptteil
2.1 Beschreibung des Taufsteins
2.2 Analyse der stilistischen Mittel
2.3 Theologische Aspekte der Taufe
2.4 Kreative Aneignungsphase
3. Reflexion
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Die vorliegende Hausarbeit behandelt die kirchenraumpädagogische Erschließung des Taufsteins der St. Lubentius Kirche in Dietkirchen. Es wird eine Deutung der gestalterischen Mittel und eine Einbindung des Objekts in den Religionsunterricht vorgenommen. Da ein Taufstein auf eine tiefergehende theologische Thematik verweist, ist eine Einbindung in den Religionsunterricht sinnvoll.
„Taufsteine, Taufbecken, Taufbrunnen, Taufwannen und Tauftische erhalten ihre Deutung durch ihre Form, ihren Gebrauch und ihr Bildprogramm. Sie verweisen auf die Bedeutung der Taufe und erinnern an die Wirklichkeit des Menschen vor Gott.“1
Die Wahrnehmung des Objekts mit allen Sinnen vermittelt dem aufmerksamen Beobachter einen Eindruck von der Bedeutung der Taufe im Glauben der christlichen Kirche. Die Spende dieses Sakraments wird als Zeichen der Nähe Gottes verstanden. Der Täufling wird in die Gemeinschaft mit Gott und der Kirche aufgenommen.
Die nachfolgenden Anreize zur Unterrichtsplanung beziehen sich auf Schüler im Alter von acht oder neun Jahren, die die 3. Jahrgangsstufe einer Grundschule besuchen. Sie sind in der Regel selbst als Säuglinge getauft worden, haben die Zeremonie aber nicht bewusst wahrnehmen können. Im Rahmen des schulischen Religionsunterricht wird den Kindern nun vor Augen geführt, welche Bedeutung das gespendete Sakrament für ihr Leben hat. Im Alter von acht bzw. neun Jahren steht den Kindern ein weiteres Sakrament bevor: die Kommunion. Auch in diesem Zusammenhang bietet sich eine Rückbesinnung auf die Taufe an. Des öfteren werden Kinder auch in ihrem familiären Umfeld mit der Taufe von Geschwistern oder Verwandten konfrontiert, die sie als große Familienfeier erleben. Der schulische Religionsunterricht kann ihnen bewusst machen, warum dieses Ereignis gefeiert wird.
Die Besichtigung eines Taufsteins dient dazu, den Kindern das Sakrament der Taufe auf vielfältige Weise näher zu bringen und ihnen Einblicke in die Abläufe einer Taufe zu ermöglichen. Das Lernen über verschiedene Sinneseindrücke kann in diesem Alter besonders zielführend sein, da es das Interesse der Kinder weckt.
1.1 Zentrale Intention der Unterrichtseinheit
Die zentrale Intention einer solchen Unterrichtseinheit besteht darin, den Schülern das Sakrament der Taufe nahezubringen. Sie sollen zu einem tieferen Verständnis der Taufe auf Sach-, religiöser und spiritueller Ebene gelangen. Das Lernen anhand visueller und haptischer Reize fördert zugleich kognitive Kompetenzen der Kinder.
Sachkompetenzwird erreicht, wenn die Schüler neues Wissen über das Taufsakrament und die Sakramente im Allgemeinen erwerben und einen Bezug zu ihrem eigenen Leben herstellen können.
Spirituelle Kompetenzenerlangen sie, wenn ihnen die Bedeutung der Taufe für ihr eigenes Leben bewusst wird. Spirituelle Kompetenzen sind nicht kontrollierbar, da sie auf subjektiven Empfindungen beruhen. Sie können jedoch durch eine Verknüpfung des Inhalts mit der Biographie des Schülers gefördert werden.
Das Bewusstwerden über die Bedeutung des Taufsakraments für das religiöse Leben zählt zu derreligiösen Kompetenz, die durch die geplante Unterrichtseinheit angestrebt wird.
1.2 Planung der methodischen Vorgehensweise
Die methodische Vorgehensweise im Unterricht muss an das Alter der Schüler und deren theologisches Vorwissen angepasst sein. Da sich die Unterrichtseinheit an Schüler der dritten Jahrgangsstufe richtet, ist es wichtig, dass das Interesse der Kinder geweckt wird, indem der Inhalt mit der Lebenswelt der Kinder verknüpft wird. Die Integration von Sinneswahrnehmungen in den Lernprozess trägt ebenfalls zu einem gesteigerten Interesse bei.
Als Einstieg in das Thema bietet sich ein Impuls an. Dieser soll die Kinder an das Thema heranführen. Hierzu genügt ein Bild, das die Taufe eines Säuglings darstellt. Darauf sollten der Täufling, ein Pfarrer, das Taufbecken, die Kirche und prägnante Gegenstände und Substanzen erkennbar sein, die mit der Taufe in Verbindung stehen. Es kann sich bei diesen Materialien beispielsweise um ein Taufkleid, Taufbecken, Weihwasser, Chrisam oder ein Kreuz handeln.
Einige dieser Dinge kann die Lehrkraft auch in den Unterricht mitbringen, um das Thema einzuleiten. Mit gezielten Fragen führt die Lehrkraft die Schüler an das Thema heran und aktiviert deren Vorwissen. Erzählungen aus dem Leben der Kinder, die ihre Erfahrungen mit der Taufe schildern, zeigen, welches Vorwissen sie diesbezüglich bereits besitzen.
Die Erzählung von der Taufe Jesu im Jordan kann von der Lehrkraft in spannender Art und Weise dargebracht werden. Hierbei ist darauf zu achten, dass es sich um einen Text in kindgerechter Sprache handelt.
Am Ende der Stunde erhalten die Schüler die Aufgabe, ihre Familie zu ihrer eigenen Taufe zu befragen, gegebenenfalls Bilder zu sammeln und den Taufspruch in Erfahrung zu bringen. Diese Informationen können im Rahmen der Exkursion genutzt werden oder zur nächsten Stunde mitgebracht und besprochen werden.
Die Exkursion zu einem Taufbecken ermöglicht den Kindern neue Erkenntnisse über den Ablauf und die Bedeutung des Taufsakraments. Letzeres kann an dieser Stelle anhand verschiedener Sinneserfahrungen erschlossen werden.
Als Nachbereitung bietet es sich an, auf die Verbindung von Taufe und Kommunion einzugehen, die beide zu der Initiationssakramenten zählen. Die Kommunion steht den Schülern der dritten Klasse unmittelbar bevor.
Das Anfertigen und Verzieren eines eigenen kleinen Taufsteins aus Ton in den darauffolgenden Stunden oder das Schreiben einer Geschichte über die Taufe eines Familienmitglieds kann als Ergebnissicherung dienen.
2. Hauptteil
In diesem Kapitel findet zunächst eine genaue Beschreibung des Taufsteins statt. Die gestalterischen Mittel werden analysiert und mit theologisch relevanten Punkten verknüpft.
2.1 Beschreibung des Taufsteins
Der Taufstein der St. Lubentius Kirche in Dietkirchen ist im nördlichen Seitenschiff der Kirche aufgestellt. Der genaue Standort befindet sich auf der rechten Seite des Eintrittsportal zwischen der Nordwand und der Lubentiuskapelle. Aufgrund seiner Höhe von 180,5 cm und seines Beckendurchmessers von 97 cm2ist der Taufstein eine imposante, mächtige Erscheinung. Er besteht aus drei Teilen, die zu unterschiedlichen Zeiten gefertigt wurden und aufgrund dessen erst später ein solches Gesamtbild ergaben: dem Taufbecken, Deckel und Galgen. Das Becken stammt wahrscheinlich aus der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Deckel und Galgen sind erst gegen Ende des 17.Jahrhunderts entstanden.3Während Becken, Stützen und Sockelplatte aus grauem, festen Stein bestehen, wurde der Deckel des Taufsteins aus Tannenholz und Schmiedeeisen gefertigt. Der Deckel besitzt eine rosafarbene Marmorierung.
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1Rupp, Hartmut 2006, S. 162
2Auskunft aus dem Diözesanarchiv Limburg
3Auskunft aus dem Diözesanarchiv Limburg
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2015, Kirchenraumpädagogische Erschließung des Taufsteins der St. Lubentius Kirche Dietkirchen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1352471
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