Bedingt durch den demografischen Wandel nimmt die Anzahl der geburtenschwachen Jahrgänge zu, und das Lebensalter steigt. Unternehmen wie die Firma „RA“ müssen sich mit dem Fachkräftemangel und einer immer älter werdenden Belegschaft auseinandersetzen, um die Leistungsfähigkeit der älteren Mitarbeiter unter Ausschöpfung ihrer Potenziale sowie den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten. Ziel dieser Arbeit ist es, der Firma „RA“ auf Basis von Interviews ihre diesbezüglichen Stärken und Schwächen aufzuzeigen und im Rahmen eines RA-Demografiekonzepts („RAD-Konzept“) Handlungsempfehlungen an die Hand zu geben. Als theoretischer Bezugsrahmen dienen die Motivationstheorie von A. H. Maslow, das St. Galler Managementmodell und die Kulturtheorie von E. H. Schein. Auf Unternehmensebene wurde festgestellt, dass es bis jetzt keine demografieorientierte Personalstrategie gibt. Auf Bereichsebene wurde anhand von drei ausgewählten Referenzbereichen ermittelt, dass bisher nur Altersfreizeiten und Nachfolgeplanung als alternsgerechte HR-Instrumente eingesetzt werden. Im Rahmen des RAD-Konzepts wird auf Unternehmensebene die Einführung einer durchgängigen demografieorientierten Personalstrategie, die Implementierung eines Diversity Managements und das Zurückgreifen auf Demografie-Fachwissen befürwortet. Weiterhin wird die Nutzung von validierten Instrumenten unter Berücksichtigung der motivationspsychologischen Aspekte Älterer angeregt. Die Stärke der Sicherheitskultur ist auf der operativen Ebene hinsichtlich Effizienz und Effektivität zu analysieren und arbeitsorganisatorisch neu zu gestalten. Auf Bereichsebene wird als Handlungsempfehlung auf Basis vertiefter Analysen die Einführung von alternsgerechten HR-Instrumenten wie Tandemmodellen, Job Rotation, Stafettenmodellen, Nischenarbeitsplätzen im Bereich der Sicherheit, Laufbahnmodellen für den Produktionsbereich, Patenschaften und Erfahrungskreisen, individuelle Mitarbeitergesprächen, Standortbestimmungen und alternsgerechten Schulungen sowie der verstärkte Einsatz von validierten Instrumenten zur Nachfolgeplanung für alle Mitarbeiter empfohlen. Hierzu muss der demografische Wandel als Chance verstanden werden sowie als Aufforderung an alle Beteiligten, sich der Verantwortung zu stellen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Abstract
- Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Zielsetzung
- 1.3 Übersicht
- 2 Theoretische Grundlagen: Der demografische Wandel - Herausforderungen und Ansätze zu ihrer Bewältigung
- 2.1 Herausforderungen des demografischen Wandels
- 2.1.1 Der demografische Wandel
- 2.1.2 Herausforderungen für die Unternehmen
- 2.1.3 Herausforderungen für die Chemiebranche
- 2.1.4 Herausforderungen für das Personalmanagement
- 2.2 Ältere Arbeitnehmer: Motivation und Potenzial
- 2.2.1 Definition
- 2.2.2 Zufriedenheit im Alter
- 2.2.3 Das Potenzial älterer Arbeitnehmer
- 2.2.4 Arbeitsfähigkeit und Employability
- 2.2.5 Produktivität und Leistungsfähigkeit älterer Arbeitnehmer
- 2.3 Theoretischer Bezugsrahmen: Das St. Galler Managementmodell
- 2.4 Personalmanagementmaßnahmen im Hinblick auf eine älter werdende Belegschaft
- 2.4.1 Rekrutierung
- 2.4.2 Personaleinsatz: Arbeitszeit und Arbeitsgestaltung
- 2.4.3 Betriebliche Gesundheitsförderung
- 2.4.4 Personalbeurteilung und Honorierung
- 2.4.5 Personalentwicklung
- 2.4.6 Personalaustritt und -freistellung und Nachfolgeplanung
- 2.4.7 Einstellungswandel und Unternehmenskultur
- 2.4.7.1 Das Kulturkonzept von E. H. Schein
- 2.4.7.2 Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz als Grundlage für die Wertschätzung und Gestaltung des Miteinanders der Generationen
- 2.5 Präzisierung der Fragestellung
- 3 Untersuchungsobjekt Firma RA
- 3.1 Methodisches Vorgehen: Interviewbasierte Untersuchung der demografischen Herausforderungen bei der Firma RA
- 3.2 Altersstrukturanalyse als Methode
- 3.3 Einsatz des AGE-R-Profiler. Kennzahlen- und dokumentenbasierte Selbstanalyse zur Analyse der demografischen Fitness
- 3.4 Vorgehensweise und Ablauf
- 3.5 Kurzvorstellung der Interviewpartner und Begründung
- 3.6 Auswertung und Einschränkungen
- 4 Ergebnisse
- 4.1 Ergebnisse auf Unternehmensebene
- 4.1.1 Basisangaben
- 4.1.2 Rekrutierung
- 4.1.3 Personaleinsatz: Arbeitszeit und Arbeitsgestaltung
- 4.1.4 Betriebliche Gesundheitsförderung
- 4.1.5 Personalbeurteilung und Honorierung
- 4.1.6 Personalentwicklung
- 4.1.7 Personalaustritt und -freistellung sowie Nachfolgeplanung
- 4.1.8 Einstellungswandel und Unternehmenskultur
- 4.1.9 Analysebereich
- 4.2 Ergebnisse auf Bereichsebene
- 4.2.1 Basisangaben
- 4.2.2 Rekrutierung
- 4.2.3 Personaleinsatz: Arbeitszeit und Arbeitsgestaltung
- 4.2.4 Betriebliche Gesundheitsförderung
- 4.2.5 Personalbeurteilung und Honorierung
- 4.2.6 Personalentwicklung
- 4.2.7 Personalaustritt und -freistellung sowie Nachfolgeplanung
- 4.2.8 Einstellungswandel und Unternehmenskultur
- 4.2.9 Analysebereich
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die demografischen Herausforderungen in einem Chemieunternehmen, der Firma RA. Sie analysiert die Auswirkungen des demografischen Wandels auf das Unternehmen und seine Mitarbeiter, mit dem Ziel, Handlungsempfehlungen für ein demografieorientiertes Personalmanagement zu entwickeln.
- Der Einfluss des demografischen Wandels auf Unternehmen und Personalmanagement
- Die Motivation und das Potenzial älterer Arbeitnehmer
- Die Entwicklung eines demografieorientierten Personalmanagementkonzepts
- Die Implementierung von Maßnahmen zur Bindung und Förderung älterer Mitarbeiter
- Die Anpassung der Unternehmenskultur an den demografischen Wandel
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, in der die Problemstellung des demografischen Wandels und die Zielsetzung der Arbeit erläutert werden. Anschließend werden die theoretischen Grundlagen des demografischen Wandels, die Motivation älterer Arbeitnehmer und die Bedeutung des St. Galler Managementmodells für das Personalmanagement beleuchtet. Kapitel 3 beschreibt die Methodik der interviewbasierten Untersuchung und die Untersuchungsobjekte. Die Ergebnisse der Untersuchung werden in Kapitel 4 präsentiert, wobei sowohl die Unternehmensebene als auch die Bereichsebene berücksichtigt werden. Die Ergebnisse werden in Bezug auf verschiedene HR-Bereiche analysiert, wie z.B. Rekrutierung, Personaleinsatz, Gesundheitsförderung, Personalbeurteilung, Personalentwicklung, Personalaustritt und Nachfolgeplanung sowie Einstellungswandel und Unternehmenskultur.
Schlüsselwörter
Demografischer Wandel, Personalmanagement, Altersstruktur, Chemiebranche, Motivationstheorie, St. Galler Managementmodell, Unternehmenskultur, Diversity Management, Handlungsempfehlungen, Interviewstudie, RAD-Konzept, Ältere Arbeitnehmer, Potenzial, Employability.
- Citation du texte
- Cordula Welte-Bardtholdt (Auteur), 2012, Demografieorientiertes Personalmanagement, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1339312