Auf Basis einer systematischen Literaturrecherche und -auswertung ist das Ziel dieser Bachelorarbeit, die Potenziale von Modellprojekten zur Gesundheitsförderung im Setting Grundschule auf deren Güte zu prüfen. Die angesprochene Zielgruppe im gegebenen Setting stellen Grundschulkinder im Alter von sechs bis elf Jahren dar, der Schwerpunkt der Interventionen liegt auf dem Handlungsfeld Ernährung. In dieser Arbeit werden sechs Modellprojekte zur Thematik aufgezeigt und deren Qualität anhand der zwölf "Good-Practice-Kriterien" untersucht und bewertet.
Es ist unlängst belegt, dass eine ungünstige Ernährungsweise chronische Erkrankungen wie Übergewicht und Adipositas negativ beeinflussen kann. Dies betrifft jedoch nicht nur Erwachsene, auch immer mehr Kinder leiden unter diesen Beschwerden, die häufig mit erhöhtem Blutdruck, Fettstoffwechsel- sowie Glukosestoffwechselstörungen im Vergleich zu normalgewichtigen Kindern einhergehen. In der groß angelegten KiGGS-Studie des RKI (2006) zeigte sich, dass 9% aller Kinder im Grundschulalter (sieben bis zehn Jahre) nach Kronmeyer-Hauschild definierten Referenzdaten übergewichtig sind; 6,4% wurden sogar als adipös eingestuft.
Da sich das Ernährungsverhalten bereits im Kindesalter manifestiert und die erworbenen Ernährungsmuster in der Regel beibehalten werden, ist es von Bedeutung, den steigenden Prävalenzzahlen für Übergewicht und Adipositas hinsichtlich präventiver Maßnahmen zur Veränderung des Ernährungsverhaltens entgegenzuwirken. Insbesondere mit dem Eintritt in das Grundschulalter zeigt sich eine signifikante Zunahme an übergewichtigen und adipösen Kindern. In dieser frühen Entwicklungsphase sind die Möglichkeiten gegeben, um mit Maßnahmen im Sinne der Gesundheitsförderung und Prävention Einfluss auf die Entwicklung der Kinder zu nehmen. Die Schule schafft somit einen optimalen Rahmen, um geschlechtsunabhängig, sowie in diversen sozialen Gruppen ohne Ausschluss von Zielgruppen über einen langfristigen Zeitraum mit geeigneten Modellprojekten zu intervenieren.
Zur Bewertung der Qualität und Wirksamkeit von solchen Modellprojekten und Maßnahmen im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention haben sich die zwölf Kriterien des "Good-Practice-Ansatz" als zuverlässig gezeigt. Zur praktischen Umsetzung finden sich verschiedene Datenbanken mit Projekten der "guten Praxis" ("Good-Practice"). Diese sollen bei der Entscheidungsfindung, Planung, praktischen Umsetzung und Evaluation von Interventionen unterstützen und die Bekanntheit des eigenen Projekts erhöhen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 EINLEITUNG UND PROBLEMSTELLUNG
- 2 ZIELSETZUNG
- 3 GEGENWÄRTIGER KENNTNISSTAND
- 3.1 Setting-Ansatz
- 3.2 Gesundheit und Prävention
- 3.3 Zentrale Gesundheitsprobleme von Grundschulkindern
- 3.4 Gesundheitsverhalten von Grundschulkindern
- 3.4.1 Aktuelle Datenlage
- 3.4.2 Ernährungsempfehlungen
- 3.4.3 Bewegungsempfehlungen
- 3.5 Einfluss von Schulen auf die Gesundheitsförderung
- 3.5.1 Aktueller Kenntnisstand
- 3.5.2 Einfluss von Schulen auf die Ernährung von Grundschulkindern
- 3.6 Zentrale Handlungsansätze und -empfehlungen zur Gesundheitsförderung im Setting Grundschule
- 3.6.1 Ernährung
- 3.6.2 Bewegung
- 3.6.3 Lebenskompetenz
- 3.6.4 Bedeutung von Projektarbeiten in der Prävention und Gesundheitsförderung in Lebenswelten
- 3.7 Public-Health-Action-Cycle
- 3.8 „Good-Practice-Ansatz“
- 3.8.1 Beschreibung
- 3.8.2 „Good-Practice“-Kriterien
- 4 METHODIK
- 4.1 Fragestellung
- 4.2 Prozess der Datenerhebung
- 4.3 Darbietungsform der Ergebnisse
- 5 ERGEBNISSE
- 5.1 Beschreibung der Modellprojekte
- 5.1.1 Modellprojekt 1: „Gesunde Stunde“
- 5.1.2 Modellprojekt 2: „Kinder gestalten ihren Naschgarten“
- 5.1.3 Modellprojekt 3: „Kinderhaus Malstatt“
- 5.1.4 Modellprojekt 4: „Die AnGeL – Anlauf- und Koordinierungsstelle für Gesundheitsbewusstes Leben“
- 5.1.5 Modellprojekt 5: „fit für PISA Plus“
- 5.1.6 Modellprojekt 6: „Die GemüseKlasse“
- 5.2 Qualitäts-Bewertung des Projekts anhand der „Kriterien für gute Praxis der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung“ des Kooperationsverbundes „Gesundheitliche Chancengleichheit (2021)“
- 5.2.1 Bewertung: Modellprojekt 1 „Gesunde Stunde“
- 5.2.2 Bewertung: Modellprojekt 2 „Kinder gestalten ihren Naschgarten“
- 5.2.3 Bewertung: Modellprojekt 3 „Kinderhaus Malstatt“
- 5.2.4 Bewertung: Modellprojekt 4 „Die AnGeL - Anlauf- und Koordinierungsstelle für Gesundheitsbewusstes Leben“
- 5.2.5 Bewertung: Modellprojekt 5 „fit für PISA Plus“
- 5.2.6 Bewertung: Modellprojekt 6 „Die GemüseKlasse“
- 6 DISKUSSION
- 7 ZUSAMMENFASSUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Wirksamkeit von Modellprojekten zur Gesundheitsförderung und Prävention im Setting Grundschule mit einem Fokus auf das Handlungsfeld Ernährung. Die Arbeit befasst sich mit dem Einfluss von Schulen auf die Ernährungsgewohnheiten von Grundschulkindern und untersucht die Rolle von Interventionen in diesem Bereich. Die Analyse basiert auf dem "Good-Practice-Ansatz" und dem Public-Health-Action-Cycle, um die Qualität und Effektivität der Projekte zu beurteilen.
- Analyse der aktuellen Datenlage zum Ernährungsverhalten von Grundschulkindern und den damit verbundenen Gesundheitsrisiken
- Bewertung verschiedener Modellprojekte zur Gesundheitsförderung im Setting Grundschule anhand des "Good-Practice-Ansatz"
- Diskussion der Herausforderungen und Chancen der Ernährungsbildung in der Grundschule
- Entwicklung von Empfehlungen für die Gestaltung und Umsetzung von wirksamen Interventionen zur Förderung eines gesunden Ernährungsverhaltens bei Grundschulkindern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung und einer Problemstellung, die die Relevanz von Ernährungsbildung in der Grundschule beleuchtet. In Kapitel 3 wird der aktuelle Kenntnisstand zu den Themen Gesundheit, Prävention, Ernährungsverhalten und dem Einfluss von Schulen auf die Gesundheitsförderung dargestellt. Kapitel 4 beschreibt die Methodik der Arbeit, einschließlich der Fragestellung, der Datenerhebung und der Darbietungsform der Ergebnisse. Kapitel 5 präsentiert die Ergebnisse der Analyse von verschiedenen Modellprojekten zur Gesundheitsförderung im Setting Grundschule. Die Diskussion in Kapitel 6 befasst sich mit den gewonnenen Erkenntnissen und den Herausforderungen, die sich aus den Ergebnissen der Analyse ergeben.
Schlüsselwörter
Gesundheitsförderung, Prävention, Setting Grundschule, Ernährung, Modellprojekte, "Good-Practice-Ansatz", Public-Health-Action-Cycle, Ernährungsbildung, Gesundheitsverhalten, Übergewicht, Adipositas, Interventionsstrategien, Wirksamkeit, Chancengleichheit.
- Citar trabajo
- Toni Werner (Autor), 2022, Gesundheitsförderung und Prävention im Setting Grundschule. Interventionen im Handlungsfeld Ernährung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1331040