Ausgezeichnet mit dem Pulitzer Preis und dem New York Drama Critics' Circle Award, zählt David Mamets Glengarry Glen Ross zu den wichtigsten Dramen der amerikanischen Gegenwartsliteratur. 1983 im Cottesloe Theatre in London uraufgeführt, wurde es mit Begeisterung aufgenommen und gewann noch im gleichen Jahr den Society of West End Theatres Award for the Best Play. Seine amerikanische Premiere feierte das Stück knapp sechs Monate später im Goodman Theatre in Chicago, und erhielt einen so großen Zuspruch, dass es bereits nach wenigen Wochen an den Broadway verlagert wurde. Nachdem Mamet bereits mit American Buffalo (1973) der nationale wie internationale Durchbruch gelungen war, konnte er sich dank Glengarry Glen Ross als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Autoren der Vereinigten Staaten etablieren.
Glengarry Glen Ross zeigt einen Ausschnitt von knapp vierundzwanzig Stunden aus dem Leben einer Gruppe von Immobilienverkäufern. Anhand der vier Salesmen Shelly Levene, George Aaronow, Dave Moss und Ricky Roma sowie deren Vorgesetztem John Williamson setzt sich das Stück mit verschiedenen Facetten des Scheiterns auseinander. Als Rahmen der Handlung dient dabei ein Einbruch in das Maklerbüro. Gegliedert in zwei Akte, führt der erste Akt in einer Sequenz dreier dialogischer Einzelszenen in die Welt der Salesmen ein, wobei das Dominanzstreben der Figuren im Mittelpunkt steht. Der zweite Akt führt die einzelnen Zwiegespräche zusammen und bringt die etablierten Machtverhältnisse ins Wanken. Indem schlussendlich alle Hauptfiguren versagen, problematisiert das Stück die Auswirkungen des kapitalistischen Systems auf Individuum und Gemeinschaft.
Aus diesem Grund konzentrieren sich Rezensenten des Dramas vorwiegend auf den Aspekt der Gesellschafts- und Systemkritik. [...]
Allerdings sollte Glengarry Glen Ross nicht nur als ein Angriff auf die materialistischen Werte und das Leistungs- und Erfolgsdenken der amerikanischen Gesellschaft oder als ein Stück über "The American Dream […] gone bad" verstanden werden. Die Salesmen sind nicht nur Opfer, sondern auch Urheber jenes Systems, welches Menschen ausschließlich nach wirtschaftlichen Kriterien bewertet. Insofern handelt das Drama nicht nur von sozialer, sondern auch von individueller Schuld.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Die Aufarbeitung des Frontiermythos
- Facetten des Scheiterns in Glengarry Glen Ross
- Das Scheitern der Salesmen - Eine Analyse
- Exkurs: Der amerikanische Traum als maskuliner Traum
- Das Scheitern der Salesmen - eine Absage an den Frontiermythos des amerikanischen Traums?
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert David Mamets Stück Glengarry Glen Ross und untersucht, wie das Drama den Mythos der Frontier in der amerikanischen Gesellschaft kritisiert. Die Arbeit beleuchtet die verschiedenen Facetten des Scheiterns der Protagonisten, die als Immobilienverkäufer in einer korrupten und auf Profit ausgerichteten Geschäftswelt gefangen sind.
- Die Kritik am amerikanischen Traum und seinen Versprechungen
- Die Darstellung der Auswirkungen des Kapitalismus auf das Individuum
- Die Rolle der Sprache in der Konstruktion von Realität und Illusion
- Die Frage nach individueller und gesellschaftlicher Verantwortung
- Die Analyse der Charaktere und ihrer Motivationen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Frontiermythos und seine Relevanz für die amerikanische Gesellschaft ein. Sie stellt David Mamets Glengarry Glen Ross als ein wichtiges Werk der amerikanischen Gegenwartsliteratur vor und beleuchtet die Rezeption des Dramas.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Aufarbeitung des Frontiermythos in der amerikanischen Literatur und Kultur. Es analysiert die Entstehung und Entwicklung des Mythos sowie seine Bedeutung für die amerikanische Identität.
Das dritte Kapitel untersucht die verschiedenen Facetten des Scheiterns in Glengarry Glen Ross. Es analysiert die Charaktere und ihre Motivationen sowie die Auswirkungen des kapitalistischen Systems auf ihr Leben.
Das vierte Kapitel analysiert das Scheitern der Salesmen im Detail. Es untersucht die Gründe für ihr Versagen und die Rolle der korrupten Geschäftswelt in ihrem Scheitern.
Das fünfte Kapitel widmet sich dem amerikanischen Traum als maskuliner Traum. Es analysiert die Geschlechterrollen und die Erwartungen, die an Männer in der amerikanischen Gesellschaft gestellt werden.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Frontiermythos, den amerikanischen Traum, das Scheitern, den Kapitalismus, die Geschäftswelt, die Sprache, die Konstruktion von Realität, die individuelle und gesellschaftliche Verantwortung sowie die Analyse der Charaktere in David Mamets Glengarry Glen Ross.
- Arbeit zitieren
- Lydia Prexl (Autor:in), 2009, "Glengarry Glen Ross": Der Mythos der Frontier in der Kritik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/128185
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