In dieser Hausarbeit wird darauf eingegangen, wie Alfred Döblin in seinem Werk Berlin Alexanderplatz die Intertextualität anwendet. Dabei wird der Montagebegriff, welchen Alfred Döblin geprägt hat, miteinbezogen. Ferner wird aufgegriffen, welche Prätexte es gibt und welche im Roman genutzt werden. Zum Schluss wird eine bestimmte Textstelle interpretiert und nach Intertextualität und Montage analysiert.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Der Autor Alfred Döblin
3. Die Montage
3.1 Intertextualität
3.1.1 Intertextualität nach Gérard Genette
3.1.2 Die Spielarten der Intertextualität
3.2 Die Prätexte im Berlin Alexanderplatz
4. Analyse eines Kapitelabschnitts
5. Fazit
Literaturverzeichnis
Primärliteratur:
Sekundärliteratur:
1. Einleitung
In dieser Hausarbeit wird darauf eingegangen, wie Alfred Döblin in seinem Werk Berlin Alexanderplatz die Intertextualität anwendet. Dabei wird der Montagebegriff, welchen Alfred Döblin geprägt hat, miteinbezogen. Ferner wird aufgegriffen, welche Prätexte es gibt und welche im Roman genutzt werden. Zum Schluss wird eine bestimmte Textstelle interpretiert und nach Intertextualität und Montage analysiert.
Doch nun komme ich kurz zum Autor Alfred Döblin.
2. Der Autor Alfred Döblin
Alfred Döblin wurde am 10. August 1878 in Stettin geboren. Nachdem sein Vater die Familie verlassen hatte, zieht er 1888 nach Berlin um. Dort beginnt er um 1900 sowohl sein Medizinstudium, als auch seine literarischen Arbeiten. 1912 heiratet er Erna Reis aus der Ehe mit ihr entstehen vier Söhne. Zur gleichen Zeit wird er mit Hilfe des ‚Sturm’-Herausgebers Herwarth Walden in die Literaturszene von Berlin eingeführt. 1912 – 1920 ist er einer der führende expressionistische Schriftsteller aufgrund seiner Erzähltexte. 1929 ist er der populärste Autor in der Weimarer Republik wegen seines Romans Berlin Alexanderplatz Zwei Jahre später wird sein Roman verfilmt, wobei Heinrich George die Hauptrolle spielt. 1933 emigriert Döblin von Zürich nach Paris, da er jüdischer Herkunft ist. Dort arbeitet er weiter an seinen Romanen und nimmt dann schließlich die französische Staatsbürgerschaft an. Später konvertiert Döblin im amerikanischem Exil vom Judentum zum Katholizismus, bis er 1946 wieder nach Deutschland zurückkehrt. Doch auch hier fühlt er sich nach dem Krieg nicht wohl und zieht wieder nach Paris.
Am 26. Juni 1957 stirbt Alfred Döblin in Emmendingen.[1]
Eine der bedeutendsten Romane Alfred Döblins ist „Berlin Alexanderplatz“. In diesem Roman macht Döblin insbesondere mit der Montagetechnik auf sich aufmerksam. Da dieses Stilmittel eine wichtige Voraussetzung für die Intertextualität ist, werde ich auf den Begriff der „Montage“ eingehen.
3. Die Montage
Die Montage ermöglicht es, daß die in einem bestimmten Verhältnis zueinander montierten Fragmente assoziativ neues Material herbeifordern und die geplante Konstruktion umschlägt in automatisch assoziierte Motivreihen.[2]
Döblin nennt das Prinzip „des Schichtens, Häufens, Wälzens, Schiebens“ episch.[3] Bei der Montage wird die industrielle Fertigung als Vorbild genommen. Dort bedeutet sie, dass aus „arbeitsteilig und massenhaft vorgefertigten Einzelteilen ein Endprodukt zusammengebaut wird“.[4] In der Literatur wird genau das übernommen. „Die Bedingung der Vorgefertigtheit entspricht streng genommen dem Zitat, dem schriftlichen Dokument“.[5] Der Roman wird nicht aus der Imagination geschaffen, sondern bewusst aus anderen Elementen zusammengesetzt, kombiniert. Der Effekt kommt dadurch zustande, dass der Roman „beliebig umgestellt werden kann, ohne seinen ‚Sinn’ zu verlieren“ und der Autor ist sich über diesen Effekt im Klaren.[6]
Es existiert kein Spannungsbogen, da die Kapitel austauschbar sind, die Einzelteile ordnen sich weder nach einem bestimmten Prinzip, noch gehören sie zu einer linearen Entwicklung der Erzählung.[7] „Das Material“ ist nicht an eine bestimmte „Wahrnehmungs- oder Erzählperspektive“ gebunden, nicht mehr die Gefühle und „Erlebnisse einer bestimmten Person“ werden wiedergegeben, sondern dieses Material steht im „Textraum ‚herum’“, ohne von einem „Gerüst“ gehalten zu werden.[8] Der Autor eines Montageromans begibt sich in eine objektive Position und verbindet die gesammelten Materialien zu einem neuen „Netz“.[9] Es entsteht keine „geschlossene […] Wirklichkeit“, sondern der Autor muss die „zitierte Sprache von allen Bereichen und Schichten“ übernehmen.[10] Döblins Ziel ist es hierbei, „die Sprache nicht nur als Werkzeug der Bedeutung zu handhaben, sondern ihr als autonomen Bedeutungsträger freien Lauf zu lassen.“[11]
3.1 Intertextualität
Als Vorläufer der Intertextualität gilt die Dialogizität von Michail Bachtin, auf die ich jedoch nicht eingehen möchte.
Geprägt wurde der Begriff Anfang der 1960er Jahre von Julia Kristeva und bildet „heute einen festen Bestandteil des literaturwissenschaftlichen und –theoretischen Grundschatzes sowie der interpretativen Praxis.“[12]
Jeder Text baut sich als Mosaik von Zitaten auf, jeder Text ist die Absorption und Transformation eines anderen Textes. An die Stelle des Begriffs der Intersubjektivität tritt der Begriff der Intertextualität, und die poetische Sprache lässt sich zumindest als eine doppelte lesen.[13]
Damit Intertextualität zustande kommen kann, ist Voraussetzung, dass ein Prätext bzw. ein Originaltext vorhanden ist. Es entsteht dabei ein
semantischer Mehrwert […], durch die Diskrepanz zwischen ‚Gesagtem’ und ‚Gemeintem’. […] Das fremde, intertextuelle Wort […] meint ebenfalls nicht das, was es sagt, sondern darüber hinaus auch noch das, was es im Prätext bedeutet.[14]
[...]
[1] http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/DoeblinAlfred/ (17.10.2008).
[2] Harald Jähner: Erzählter, montierter, soufflierter Text. Zur Konstruktion des Romans „Berlin Alexanderplatz“ von Alfred Döblin. Frankfurt am Main 1984. S. 113.
[3] Ebenda.
[4] Ebenda.
[5] Ebenda.
[6] Zitiert nach: Jähner: Soufflierter Text. S. 115.
[7] Ebenda.
[8] Jähner: Soufflierter Text. S. 117.
[9] Ebenda.
[10] Ebenda.
[11] Jähner: Soufflierter Text. S. 147.
[12] Angelika Buß: Intertextualität als Herausforderung für den Literaturunterricht. Am Beispiel von Patrick Süskinds „Das Parfum“. Band 12. Frankfurt am Main 2006. S. 17.
[13] Kristeva 1996. Zitiert nach: Angelika Buß: Intertextualität als Herausforderung für den Literaturunterricht. Am Beispiel von Patrick Süskinds „Das Parfum“. Frankfurt am Main 2006. S. 120.
[14] Stocker 1998. In: Angelika Buß: Intertextualität als Herausforderung für den Literaturunterricht. Am Beispiel von Patrick Süskinds Das Parfum. Band 12. Frankfurt am Main 2006. S. 25-26.
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