In seiner Dissertationsarbeit „An Economic Theory of Democracy“ versuchte Anthony Downs die von Schumpeter aufgestellte These, die Politik analog zum Markt zu untersuchen (vgl. Behnke 2007:96), auf das Wählerverhalten anzuwenden. Das Ziel dieses Essays ist es mögliche Konsequenzen für Downs´ ökonomische Theorie herauszuarbeiten, die sich aus
Sicht des Erklärungsinstrumentalismus nach Friedman aus dem Wahlparadoxon ergeben.
Um dies zu erreichen, beschäftigen wir uns zu Beginn mit Friedmans Instrumentalismus, da dieser die Grundlage für die Beantwortung der Fragestellung bildet. Im Anschluss daran werden wir die ökonomische Theorie von Downs näher beleuchten und versuchen mögliche Lösungsversuche, sowie die sich daraus ergebenden Konsequenzen zu formulieren.
Anschließend wird versucht eine Erklärung für das Wahlparadoxon anhand der Theorie des expressiven Wählerverhaltens zu finden. Den Abschluss der Arbeit bildet ein Fazit, indem die gewonnenen Kenntnisse zusammengefasst dargestellt werden.
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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Friedmans Instrumentalismus
3. Die ökonomische Theorie des Wählerverhaltens von Downs
3.1. Die Theorie des rationalen Wähler
3.2. Die empirische Überprüfung der Theorie
3.2.1 Informationskosten
3.2.2 Ungewissheit
3.2.3 Wahlparadoxon
3.3. Kritik an der ökonomischen Theorie
4. Die expressive Theorie des Wählerverhaltens
5. Fazit
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
In seiner Dissertationsarbeit „An Economic Theory of Democracy“ versuchte Anthony Downs die von Schumpeter aufgestellte These, die Politik analog zum Markt zu untersuchen (vgl. Behnke 2007:96), auf das Wählerverhalten anzuwenden. Das Ziel dieses Essays ist es mögliche Konsequenzen für Downs´ ökonomische Theorie herauszuarbeiten, die sich aus Sicht des Erklärungsinstrumentalismus nach Friedman aus dem Wahlparadoxon ergeben.
Um dies zu erreichen, beschäftigen wir uns zu Beginn mit Friedmans Instrumentalismus, da dieser die Grundlage für die Beantwortung der Fragestellung bildet. Im Anschluss daran werden wir die ökonomische Theorie von Downs näher beleuchten und versuchen mögliche Lösungsversuche, sowie die sich daraus ergebenden Konsequenzen zu formulieren. Anschließend wird versucht eine Erklärung für das Wahlparadoxon anhand der Theorie des expressiven Wählerverhaltens zu finden. Den Abschluss der Arbeit bildet ein Fazit, indem die gewonnenen Kenntnisse zusammengefasst dargestellt werden.
2. Friedmans Instrumentalismus
Der Erklärngsinstrumentalismus von Friedman besteht im Kern darin reale Zusammenhänge aufzuklären (vgl. Friedman 1953:8) und empirisch richtige Modellergebnisse mithilfe von empirisch ungeprüften Annahmen, welche dementsprechend nicht nur unrealistisch, sondern auch falsch sein können, zu entwickeln (vgl. Mäki 2003:500). Folglich lehnt Friedman sowohl die Idee des wahren Wissens, welche wir aus den Adäquatheitsbedingungen einer wissenschaftlichen Erklärung nach Hempel/Oppenheim (1970:10) kennen, als auch Poppers (1988) Forderung an eine Annäherung an wahres Wissen ab. Friedmans wissenschaftstheoretische Position zufolge, haben sich Theorien nicht nur in der Wirklichkeit zu bewähren, sondern sie sollen vor allem fruchtbare Einsichten liefern (vgl. Friedman 1953:33). Im Vordergrund steht bei Friedmans Instrumentalismus demnach die Nützlichkeit und nicht der Wahrheitsgehalt einer Theorie (vgl. Mäki 2003:496). Diese Position begründet Friedman, dass entwickelte Theorien kein Abbild der realen Welt darstellen, sondern vielmehr dazu dienen die reale Welt zu analysieren. Ein weiterer Grund nach Friedman ist, dass die Abstraktion realer Gegebenheiten diese erst für eine Theoriebildung zugänglich machen (vgl. Friedman 1953:35).
Während Popper vorschlägt eine Erklärung sozialer Phänomene durch den Entwurf von kühnen Theorien, welche diskutiert, getestet und bis zur Falsifikation vorläufig anerkannt
werden, zu finden (vgl. Chalmers 2001:59), versucht Friedman mithilfe von plausiblen Annahmen Theorien zu entwickeln, die valide Vorhersagen von sozialen Phänomenen liefern (vgl. Friedman 1953:8). Wie auch Popper folgt Friedman dabei der Idee, dass Theorien nicht empirisch verifizierbar, sondern höchstens empirisch falsifizierbar sind. Im Gegensatz zu Popper bietet allerdings Friedmans Instrumentalismus bei der Falsifikation einer Theorie nicht nur die Möglichkeit diese vollständig zu verwerfen, sondern erlaubt auch die Modifikation ihrer Annahmen oder die Einschränkung des Gültigkeitsbereichs ohne einen Widerspruch zu bilden.
Ein weiterer besonderer Punkt der wissenschaftstheoretischen Position von Friedman, ist die Ablehnung aufgestellte Annahmen, die einer Theorieentwicklung zu Grunde liegen, empirisch zu überprüfen, da dieses Vorgehen nach Friedman nicht nur falsch, sondern auch fehlleitend und vor allem unnütz ist. In diesem Zusammenhang macht Friedman deutlich, dass unrealistische Annahmen keinen Nachteil für entwickelte Theorien bedeuten, sondern im Gegenteil von Vorteil sind, um die notwendigen Elemente von den Begleitumständen zu trennen und so aus wenig viel zu erklären (vgl. Friedman 1953:14, Mäki 2003:496). Nach Friedman sind bedeutsame Theorien sogar nur auf Grundlage von unrealistischen Annahmen möglich (vgl. Mäki 2003:497 f.).
Im Gegensatz zu einer wissenschaftlichen Erklärung nach Hempel/Oppenheim kommt bei Friedmans Instrumentalismus demnach keine Mikrotheorie, sondern die Mikrofundierung zur Anwendung. Hierbei werden Akteurmodelle, welche eine plausible und fruchtbare Fiktion der Realität darstellen konstruiert, die bei der Erklärung sozialer Phänomene hilfreich sind. Im Zentrum der Beurteilung steht dabei alleine die Erklärungskraft bzw. die Vorhersagekraft entwickelter Theorien und nicht der Wahrheitsgehalt der verwendeten Annahmen (vgl. Mäki 2003:496).
3. Die ökonomische Theorie des Wählerverhaltens von Downs
3.1. Die Theorie des rationalen Wählers
Da der wertrationale Akteur, auch Homo Sociologicus genannt (vgl. Dahrendorf 2006) aufgrund unterschiedlicher Rollenerwartungen und Wahlnormen in „cross pressure“ gerät (vgl. Lazarsfeld u. a. 1948) und somit für die Lieferung von Erklärungen sozialer Phänomene ausscheidet, bzw. enorme Erklärungsund Vorhersagedefizite aufweist, versucht Downs als
Alternative, die Theorien der Ökonomie auf das Wählerverhalten anzuwenden, um eine Erklärung für das Wahlparadoxon zu erhalten.
Dabei legt Downs seiner Theorie, das Menschenbild der „Rational-Choice-Theorie“ zugrunde, welche vom Menschen als vollkommen rationales Wesen ausgeht, wobei sich die Rationalität nicht auf das angestrebte Ziel, sondern auf den Handlungsprozess bezieht. Der auf diese Weise konstruierte Akteur, Homo Oeconomicus, besitzt immer die Möglichkeit zwischen Alternativen zu wählen, um eine Entscheidung zu treffen. Dabei ist er in er Lage sämtliche Alternativen, vor der Wahl, anhand seiner Präferenzen zu ordnen, wobei die Präferenzordnung transitiv erfolgt. Der rationale Akteur wählt demnach immer die Alternative mit der höchsten Präferenzordnung (vgl. Downs 1968:5 f., Behnke 2007:96 f.).
In Anlehnung an Milton Friedmans Erklärungsinstrumentalismus, dass theoretische Modelle nur anhand ihrer Voraussagekraft und nicht anhand des Realitätsgehalts ihrer Annahmen zu beurteilen sind (vgl. Downs 1968:21), stellt Downs die Annahmen auf, dass alle Wähler rational handeln und mit der Einen ihnen zur Verfügung stehenden Stimme genau die Handlungsoption bzw. Partei wählen, die ihren Nutzen maximiert und ihre Präferenzen am besten erfüllt, also der präferierten Partei zum Wahlsieg zu verhelfen (vgl. Downs 1968:38 ff.). Da der Wahlakt an sich keinen eigenen Wert hat, sondern lediglich den Zweck verfolgt eine Regierung auszuwählen (vgl. Downs 1968:23) und der rationale Wähler stets zweckgerichtet und eigennützig im Hinblick auf die Maximierung seines persönliches Nutzeneinkommens entscheidet, wird sich dieser vor der Abgabe seiner Stimme, gemäß der vorgegebenen Verhaltensstrukturen, über die konkurrierenden Parteien informieren und vorhandene Parteiprogramme vergleichen, um die Alternative auszuwählen, von der er sich den größten Nutzen verspricht (vgl. Downs 1968:38 ff., Behnke 2007:97).
Zur empirischen Überprüfung der Theorie des rationalen Wählers untersuchte Downs im Anschluss ihren empirischen Gehalt anhand der sich hieraus ergebenden Probleme der Informationskosten, der Ungewissheit sowie des Wahlparadoxons.
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- Abdessamad Amazzal (Autor), 2008, Welche Konsequenzen muss Downs aus Sicht des Erklärungsinstrumentalismus nach Friedmann aus dem Wahlparadoxon ziehen?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121915
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