Dieses Essay wird die Probleme der Weight-Average-Cost-of-Capital-Methode (WACC) bei der Bewertung von Start-ups darlegen und untersuchen, indem im Folgenden die WACC-Methode, deren Aufgabe in der Discountet-Cashflow-Methode (DCF) und der
Zusammenhang mit dem Capital-Asset-Pricing Modell (CAPM) erläutert werden.
Beim CAPM wird auf die Ermittlung des Strukturrisikos bei nicht börsennotierten Unternehmen eingegangen. Weiterhin werden die sonstigen Besonderheiten des WACCModels am Ende des Gliederungspunktes kurz zusammengefasst. Die Start-up Bewertung wird anhand der verschiedenen Stages beleuchtet, diese im Einzelnen erläutert und jeweils die Besonderheiten sowie Problemfelder bei der Bewertung eines Start-ups in den jeweiligen Stages anhand von bestimmten Abbildungskriterien aufgezeigt.
Einleitung
Dieses Essay wird die Probleme der Weight-Average-Cost-of-Capital-Methode (WACC) bei der Bewertung von Start-ups darlegen und untersuchen, indem im Folgenden die WACC-Methode, deren Aufgabe in der Discountet-Cashflow-Methode (DCF) und der Zusammenhang mit dem Capital-Asset-Pricing Modell (CAPM) erläutert werden. Beim CAPM wird auf die Ermittlung des Strukturrisikos bei nicht börsennotierten Unternehmen eingegangen. Weiterhin werden die sonstigen Besonderheiten des WACC- Models am Ende des Gliederungspunktes kurz zusammengefasst
Die Start-up Bewertung wird anhand der verschiedenen Stages beleuchtet, diese im Einzelnen erläutert und jeweils die Besonderheiten sowie Problemfelder bei der Bewertung eines Start-ups in den jeweiligen Stages anhand von bestimmten Abbildungskriterien aufgezeigt. Im Laufe des Essays werden neben der DCF-Methode weitere Bewertungsmethoden im Zusammenhang mit der Bewertung von Start-ups genannt, jedoch nicht tiefgehend beleuchtet, um im Rahmen der Arbeit zu bleiben. Fokussiert wird bei der start-up Bewertung die sogenannte Expansion Stage, da in dieser Phase bereits die Anwendung der WACC-Methode möglich ist, sie jedoch an einigen stellen optimiert werden muss. Die Later Stage wird behandelt, jedoch nicht auf explizite Besonderheiten eingegangen.
Im Anschluss daran werden im Synthese-Abschnitt dieser Arbeite die sich aus den vorhergegangenen, Theoretischen Teilen aufgezeigten Fakten und Erkenntnisse erläutert, zusammengetragen und ein Zusammenhang zwischen den Themenbereichen hergestellt. Zusammenhang mit der Bewertung von Start-ups gebracht. So entsteht eine
Die WACC-Bewertungsmethode
Mithilfe der WACC - Methode wird die Discounted-Cash-Flow (DCF) Methode durchgeführt. Die WACC - Methode liefert den Diskontierungszinssatz, mit dem in der DCF - Methode die erwarteten, zukünftigen Free-Cashflows diskontiert werden und somit der derzeitige Marktwert des Gesamtkapitals des Unternehmens bestimmt wird.1 Die DCF - und WACC - Methode sind somit als Wertorientierte Bewertungsmethoden des Gesamtkapitals zu betrachten.2 Der WACC ergibt sich aus den Risikoäquivalenten Renditeforderungen der Eigen- und Fremdkapitalgeber:innen gewichtet mit jeweils dem Marktwert des Eigen- und Fremdkapitals.3
Die Risikoäquivalenten Renditeforderungen der Fremdkapitalgeber:innen ergeben sich aus den durchschnittlichen Zinsen des Fremdkapitals. Der Marktwert des Fremdkapitals kann, bei Börsennotierung, am Kurs abgelesen werden. Wenn keine solcher Daten vorliegen, kann der Buchwert des Fremdkapitals gleich dem Marktwert gesetzt werden, sofern die Fremdkapitalkosten den sonstigen Konditionen am Markt entsprechen. Wenn dies nicht der Fall ist, können zukünftige Zins- und Tilgungszahlungen zu einer Marktgerechten Verzinsung diskontiert werden. Weiterhin werden die Steuervorteile durch Fremdkapitalzinsen berücksichtigt. Die gezahlten Zinsen sind steuerlich absetzbar und mindern deshalb die Renditeforderungen der Fremdkapitalgeber:innen.4
Die Zinsforderungen der Eigenkapitalgeber:innen, beziehungsweise die Eigenkapitalkosten werden mithilfe des Capital Asset Pricing Models (CAPM) errechnet. Mit dem CAPM wird der Risikozuschlag berechnet, den die Eigenkapitalgeber:innen fordern müssten, damit die Investition im Vergleich zu einer Risikolosen Investition lohnend ist. Das Modell greift auf den Kapitalmarkt zurück und setzt sich zusammen aus dem Risikofreien Zins, dem β-Faktor und der zu erwartenden Marktrendite.5 Der risikofreie Zins wird anhand der Rendite langfristiger Staatsanleihen mit dem höchsten Ranking bestimmt.
Der β-Faktor beschreibt die Sensivität der (Eigenkapital-) Investition im Vergleich zu einem Referenz-Markt und somit das systematische Risiko der Investition. Sofern keine Kapitalmarktdaten des Unternehmens vorhanden sind, kann sich mit Ersatzgrößen beholfen werden. Diese können aus den Marktdaten eines in der Risiko Struktur ähnlichen, Börsennotierten Unternehmens herangezogen werden (Analogieansatz). Wenn garkeine geeigneten Kapitalmarktdaten vorliegen, kann sich dem β-Faktor analytisch angenähert werden, indem die Ökonomischen Bestimmungsfaktoren auf Basis des Internen Rechnungswesens untersucht werden. Sofern die internen Unternehmensdaten einen theoretischen oder empirischen Zusammenhang aufweisen, können auf diese Weise Rückschlüsse auf das Systematische Risiko möglich.6 Die zu erwartende Marktrendite kann aus verschiedenen Quellen wie Aktien Indizes oder Branchenanalysen herbeigezogen werden. Hier bietet sich zum einen die Analogie Methode und zum anderen die Analyse Methode an. Die Analogie Methode basiert auf der Bildung von Peer Groups, die dasselbe Risiko Bild wie das zu bewertende unternehmen aufweisen. Die Analyse Methode fußt mit dem fundamentalen Beta auf rechnungslegungsbezogenen Informationen. Die Differenz aus der zu erwartenden Marktrendite und dem Risikofreien Zins ergibt das Marktrisiko.7
An dieser Stelle tut sich ein erstes Problemfeld dieser Bewertungsmethode auf, da sie im Wesentlichen auf bereits an der Börse Notierte Unternehmen angewendet werden kann und lediglich mit erheblichem Mehraufwand für nicht Börsennotierte Unternehmen verwendbar gemacht werden kann, wobei hier eine sehr gute Marktkenntnis oder ein sehr aussagekräftiges Rechnungswesen von Nöten ist, wie aus dem obigen Absatz hervorgeht.
Für die Schätzung zukünftiger Cashflows muss eine mehrjährige, möglichst präzise Unternehmensplanung vorliegen.8 Außerdem liegt bei der WACC Methode ein vordergründiges Zirkularitätsproblem vor. Dies kann jedoch beispielsweise durch formale Äquivalenzumformungen oder dem rekursiven Verfahren gelöst werden.9
Die DCF-Methode erfordert eine Menge Daten des Unternehmens sowie des Marktes, um Prognosen tätigen zu können. Auch die Bestimmung der zu diskontierenden Free Cash-Flows im Rahmen der DCF - Methode wirkt sich erheblich auf die endgültige Bewertung des Unternehmens aus.10
Startup Bewertung
Start-ups lassen sich zunächst von Traditionellen, Klein-, und Freiberuflichen Unternehmungen dadurch abgrenzen, dass sie sich in einem jungen Marktumfeld bewegen und sich eher in einem Innovationswettbewerb durchsetzen muss. Neu gegründete Gewerbe oder Freie Berufe hingegen finden sich eher in einem Verdrängungswettbwerb länger bestehender Konzepte in einem Bekannten Marktumfeld wieder.11 Weiterhin durchlebt ein Start-up einen Unternehmenszyklus, der sich idealtypisch in Early Stage, Expansion Stage und Later Stage einteilen lässt.12 Traditionelle Unternehmen unterscheidet hinsichtlich der Bewertung maßgeblich die Lange wirtschaftliche Existenz, ein gut ausgebautes Rechnungswesen, Reaktive Anpassungsprozesse sowie Repräsentativität der Vergangenheit für die Zukunft. Bei Neugründungen in einem bekannten Gewerbe können, für die nicht vorhandenen Daten zumindest Vergleichswerte herangezogen werden. Start-Ups hingegen haben eine erst kurze Existenz, ein unterentwickeltes Rechnungswesen und eingeschränkte Daten aus der Vergangenheit mit beschränkter Aussagekraft für die Zukunft.13
Um dennoch eine Bewertung vornehmen zu können, wird das Start-up in die oben genannten Stages eingeordnet. Der Anspruch einer adäquaten Bewertung eines Startups prüfen zu können, werden die einzelnen Methoden an der Abbildung verschiedener Kriterien gemessen. Die Orientierung an der Zukunft auf Basis der gegenwärtigen Daten ist bei der Bewertung von Start-ups unerlässlich, da Vergangenheitsorientierte Methoden bei Startups ungeeignet sind. Dadurch, dass sich Start-ups durch hohe Wachstumschancen auszeichnen welche jedoch entsprechend hohen Risiken einhergehen ist die Abbildung von Chancen und Risiken unerlässlich. Des Cash-Flows von Start-ups sind in den Anfängen meistens negativ und zugleich ein entscheidender Werttreiber bei der Bewertung des Unternehmens. Somit muss das erwartete, zukünftige Gewinnwachstum abgebildet werden. Die Flexiblen Handlungsentscheidungen, die das dynamische Marktumfeld, in dem sich das Start-up bewegt mit sich bringt, können signifikante Auswirkungen auf den Unternehmenswert haben, weshalb hier ebenfalls eine Berücksichtigung als wünschenswert erscheint. Zu guter Letzt sollte die Bewertungsmethode die Immateriellen Vermögenswerte abbilden, die in einem Start-up zu Beginn meistens überwiegend vorhanden sind.14
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1 Vgl. Baetge, J., et al. Bewertungsverfahren in: Peemöller, V. Unternehmensbewertung, 2019, S.418
2 Vgl. Weber, J., Schäffler, U., Einführung in das Controlling, 2020, S.186-187.
3 Vgl. Schweizer, M., et al. Systeme Der Kosten- Und Erlösrechnung, 2015, S.818-819
4 Vgl. Baetge, J., et al. Bewertungsverfahren in: Peemöller, V. Unternehmensbewertung, 2019, S.419
5 Vgl. Schweizer, M., et al. Systeme Der Kosten- Und Erlösrechnung, 2015, S. 134-135
6 Vgl. Peemöller, V., Kunowski,H. Bewertungsverfahren, in: Peemöller, V. Unternehmensbewertung, 2019, S.382 - 383
7 Vgl. A. Scheld, Fundamental Beta, 2013, S.87, S.97.
8 Vgl. Ernst, D., Schneider, S., Thielen, B, Unternehmensbewertungen Praxisleitfaden, 2012, S. 332-333
9 Vgl. Baetge, J., et al. Bewertungsverfahren in: Peemöller, V. Unternehmensbewertung, 2019, S.462 ff.
10 Vgl. Ernst,D., Schneider, S., Thielen,B. Unternehmensbewertungen, 2012, S. 332-333
11 Vgl. Hayn, M., Bewertung junger Unternehmen, in: Peemöller, V. Unternehmensbewertung, 2019, S.1073
12 Vgl. Fallgatter, M., Junge Unternehmen, 2007, S. 26-28
13 Vgl. Hayn, M., Bewertung junger Unternehmen, in: Peemöller, V. Unternehmensbewertung, 2019, S.1073
14 Vgl. Achleitner, A., Nathusius, E.,-Bewertung Wachstumsunternehmen, 2004, S. 5-6
- Arbeit zitieren
- Hauke Hümpel (Autor:in), 2021, Probleme der Weight-Average-Cost-of-Capital-Methode Methode bei der Start-up Bewertung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1191526
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