Ronald Hitzler hat unter dem Titel "Grenzen der disziplinären 'Ökumene'. Zur fundamentalen Differenz von Jugendsoziologie und Pädagogik" die grundsätzliche Abgrenzung zwischen den verschiedenen Bereichen der Wissenschaft, der Soziologie und Erziehungswissenschaft/Pädagogik hervorgehoben und verfestigt. Als Anlass hierfür dient die umstrittene Grenze zwischen den Wissenschaften der Soziologie und der Pädagogik.
Peter Vogel befasst sich in seinem Kapitel "Erziehungswissenschaft und Soziologie – Grenzen und Grenzübergänge" aus dem Buch: "Fragile Sozialität – Inszenierung, Sinnwelten, Existenzbastler" von Anne Horner, Michael Meuser und Michaele Pfadenhauer ( Hrsg.) mit der Grenze und Grenzüberschreitung zu dieser Thematik aus dem erziehungswissenschaftlichen
Blickwinkel.
Inhaltsverzeichnis
- Erziehungswissenschaft und Soziologie – Grenzen und Grenzübergänge
- Ein wissenschaftliches Dilemma
- Hypotheken der Erziehung
- Erste Hypothek: Pädagogischer Optimismus (18. Jahrhundert)
- Zweite Hypothek: Ausdifferenzierung und Spezifizierung (19. Jahrhundert)
- Dritte Hypothek: Kontrare Entwicklung (ab 1920er Jahre)
- Profession und Disziplin
- Grenzziehung zwischen Profession und Disziplin
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert die grundsätzliche Abgrenzung zwischen Soziologie und Erziehungswissenschaft/Pädagogik, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven auf Moral, Wissenschaftlichkeit und Praxis ergibt. Dabei wird insbesondere die Entwicklung der Erziehungswissenschaft im Laufe der Geschichte betrachtet.
- Wissenschaftliches Dilemma aufgrund der unterschiedlichen Betrachtungsweisen von Moral in Soziologie und Pädagogik
- Entwicklung der Erziehungswissenschaft in drei historischen Hypothesen: Aufklärung, Ausdifferenzierung und kontrare Entwicklung
- Abgrenzung zwischen professionellem Wissen und erziehungswissenschaftlichem Wissen
- Grenzziehung zwischen Profession und Disziplin und die damit verbundene „Werturteilsproblematik“
- Die Rolle von Wissenschaft und Praxis in der Erziehung
Zusammenfassung der Kapitel
Der Text beginnt mit der Beschreibung des wissenschaftlichen Dilemmas, das aus der fundamentalen Differenz zwischen Soziologie und Pädagogik entsteht. Die Soziologie verfolgt eine werturteilsfreie Perspektive auf die Gesellschaft, während die Pädagogik moralische Prinzipien in ihre Arbeit einbeziehen muss. Im Laufe der Geschichte hat sich die Erziehungswissenschaft in drei Phasen entwickelt: die Phase des pädagogischen Optimismus, die Phase der Ausdifferenzierung und die Phase der konträren Entwicklung.
Der Autor unterscheidet zwischen professionellem Wissen, das sich auf die praktische Arbeit in pädagogischen Berufen konzentriert, und erziehungswissenschaftlichem Wissen, das auf wissenschaftlichen Theorien basiert. Er argumentiert, dass die Profession und die Disziplin der Erziehungswissenschaft grundlegend unterschiedlich sind, insbesondere hinsichtlich der „Werturteilsproblematik“.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter des Textes sind: Soziologie, Erziehungswissenschaft, Pädagogik, Moral, Werturteilsfreiheit, Profession, Disziplin, Wissenschaft, Praxis, Hypotheken der Erziehung, Aufklärung, Ausdifferenzierung, kontrare Entwicklung.
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- David Müller (Autor), 2021, Erziehungswissenschaft und Soziologie nach Peter Vogel, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1185627