Ronald Hitzler hat unter dem Titel "Grenzen der disziplinären 'Ökumene'. Zur fundamentalen Differenz von Jugendsoziologie und Pädagogik" die grundsätzliche Abgrenzung zwischen den verschiedenen Bereichen der Wissenschaft, der Soziologie und Erziehungswissenschaft/Pädagogik hervorgehoben und verfestigt. Als Anlass hierfür dient die umstrittene Grenze zwischen den Wissenschaften der Soziologie und der Pädagogik.
Peter Vogel befasst sich in seinem Kapitel "Erziehungswissenschaft und Soziologie – Grenzen und Grenzübergänge" aus dem Buch: "Fragile Sozialität – Inszenierung, Sinnwelten, Existenzbastler" von Anne Horner, Michael Meuser und Michaele Pfadenhauer ( Hrsg.) mit der Grenze und Grenzüberschreitung zu dieser Thematik aus dem erziehungswissenschaftlichen
Blickwinkel.
Ronald Hitzler hat unter dem Titel „Grenzen der disziplinären 'Ökumene'. Zur fundamentalen Differenz von Jugendsoziologie und Pädagogik“ (Hitzler 2008) die grundsätzliche Abgrenzung zwischen den verschiedenen Bereichen der Wissenschaft, der Soziologie und Erziehungswissenschaft/Pädagogik hervorgehoben und verfestigt. Als Anlass hierfür dient die umstrittene Grenze zwischen den Wissenschaften der Soziologie und der Pädagogik. Peter Vogel befasst sich in seinem Kapitel „Erziehungswissenschaft und Soziologie - Grenzen und Grenzübergänge“ aus dem Buch: „Fragile Sozialität - Inszenierung, Sinnwelten, Existenzbastler“ von Anne Horner, Michael Meuser und Michaele Pfadenhauer ( Hrsg.) mit der Grenze und Grenzüberschreitung zu dieser Thematik aus dem erziehungswissenschaftlichen Blickwinkel.
Peter Vogel beschreibt ein „Wissenschaftliches Dilemma“, welches aus der „Fundamentale[n] Differenz“ der Soziologie und Erziehungswissenschaft/Pädagogik entsteht1. Der Zwiespalt wird zunächst mit den verschiedenen Betrachtungsweisen auf die Moral aufgezeigt. Ein (Jugend-)Soziologe muss die eigenen Moralismen meiden und ihnen gleichgültig gegenüberstehen, um den soziologischen Blick nicht zu verfälschen der es rechtfertigt, gesellschaftlich subventioniert zu werden“2. Hitzler benutzt das Zitat von Robert Ezra Park „a moral man cannot be a sociologist“3 als Vorlage, um zu verdeutlichen „[.], dass die moralische Überzeugung des Forschers im Falle der soziologischen Forschung keinerlei Rolle spielen darf, allenfalls ein zu kontrollierender Störfaktor ist [.]“. Ein Pädagoge hingegen muss seine Moral und Wertevorstellungen in seine Arbeit einfließen lassen um „[.] pädagogisch wirken [zu können]“4. Laut Vogel entsteht hier ein Konflikt der Erziehungswissenschaft, denn auf der einen Seite kommt sie ohne moralische Urteile nicht aus und andererseits muss sie Moralismen meiden, um als wirkliche Wissenschaft anerkannt zu werden5.
Vogel arbeitet den Weg der Erziehungswissenschaft in der Geschichte auf und unterteilt diese in drei Hypotheken der Erziehung, von welchen er ausgeht. Die erste Hypothek entstand in Zusammenarbeit mit der Zeit der Aufklärung im 18. Jahrhundert. Besonders hebt Vogel die enorme Zentralisierung der Erziehung in dieser Zeit hervor, welche durch Leitbilder wie von Kant getragen wurden. Das Zitat „Der Mensch kann nur Mensch werden durch Erziehung. Er ist nichts, als das was die Erziehung aus ihm macht [,..]“6 betont die Wichtigkeit der Erziehung der Eltern in dieser Zeit, welche stetig als Vorbilder für die eigenen Kindern dienen sollten. In diesem Zusammenhang wird die erste Hypothek mit dem Begriff des „pädagogische[n]
[...]
1 vgl. Hitzler 2008: 145
2 Hitzler 2008: 146
3 Ebd.
4 Vogel 2010: 481
5 vgl. Vogel 2010: 482
6 Kant 1968: 699
- Arbeit zitieren
- David Müller (Autor:in), 2021, Erziehungswissenschaft und Soziologie nach Peter Vogel, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1185627
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