"Ist es gerecht, das Grundrecht auf Meinungsfreiheit zugunsten des Rechts der Menschenwürde in bestimmten Fällen einzuschränken?" Dies ist der Titel und gleichzeitig die Grundfrage dieser Hausarbeit. Die Arbeit behandelt ein sehr heikles Thema, nämlich die Frage, ob man Pornographie verbieten sollte, weil sie menschenverachtend ist.
Nach einer kurzen Ausführung über John Ralws' Begriff der Gerechtigkeit befasse ich mich mit der Frage, warum rechtsradikale Äußerungen in Deutschland verboten sind. Der Grund dafür liegt darin, dass sie menschenverachtend sind bzw. die Würde bestimmter Menschen untergraben. Jedoch gibt es auch andere Dinge, die menschenverachtend sind, wie z.B. Pornografie. Pornographische Darstellungen enthalten häufig diskriminierende und demütigende Aspekte (zumindest empfinde ich als Frau dies so), dennoch ist sie aus diesem Grund nicht verboten. Selbstverständlich möchte ich die Drastigkeit des nationalsozialistischen Weltbildes gegenüber bestimmten Menschengruppen durch so einen Vergleich nicht herunterspielen.
Mitte der achtziger Jahre gab es dann eine Kampagne, die von der Frauenzeitschrift "EMMA" ins Leben gerufen worden war, die genau diese Thematik zum Gegenstand hatte und die den Namen PorNOgraphie trug. Dahinter verbarg sich ein Gesetzesentwurf, der im Zivilrecht angesiedelt war, und der es Frauen und Mädchen ermöglichen sollte, Anklage zu erheben, wenn sie sich durch bestimmte pornographische Darstellungen diskriminiert, verletzt, gedemütigt oder als Frau entwertet fühlen.
Am Ende meiner Arbeit komme ich zu dem Schluss, dass ich persönlich ein solches Gesetz (mit gewissen Einschränkungen) zwar befürwortet hätte, es jedoch trotzdem sehr schwierig ist, etwas mit dem Verweis auf die Verletzung der Menschenwürde verbieten zu wollen, da sich jeder in der einen oder anderen Hinsicht in seiner Würde verletzt fühlen könnte.
Inhaltsverzeichnis
- Was Gerechtigkeit eigentlich ist bzw. wie eine gerechte Gesellschaft aussieht......
- Gründe und Hintergründe für ein Verbot rechtsradikaler Äußerungen
- Rechtlich Grundlage eines Verbotes rechtsradikaler und nationalsozialistischer Äußerungen..
- Pornographie und Nationalsozialismus - gibt es eine Parallele ?
- Der Versuch eines Gesetzesentwurfs gegen Pornographie
- Argumente, die für ein Verbot von Pornographie sprechen.........
- Argumente, die immer wieder von Kritikern des Anti-Pornographie-Gesetzes hervorgebracht werden.......
- Konkrete Argumente für das von EMMA vorgeschlagene Anti-Pornographie-Gesetz .........
- Abschließende Reflexion und Bewertung der Thematik..
- Literaturverzeichnis...
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Frage, ob die Einschränkung des Grundrechts auf Meinungsfreiheit zugunsten des Rechts der Menschenwürde in bestimmten Fällen gerechtfertigt ist. Die Arbeit analysiert die Problematik anhand des Verbots rechtsradikaler Äußerungen und diskutiert die rechtlichen Grundlagen sowie die ethischen und gesellschaftlichen Implikationen.
- Gerechtigkeit und Gerechtigkeitsgrundsätze
- Die Bedeutung der Meinungsfreiheit in einer demokratischen Gesellschaft
- Die rechtlichen Grundlagen des Verbots rechtsradikaler Äußerungen
- Die ethischen und gesellschaftlichen Folgen der Einschränkung der Meinungsfreiheit
- Die Rolle der Vergangenheit Deutschlands in der Debatte um die Meinungsfreiheit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer kurzen Einführung in die Thematik der Gerechtigkeit und stellt die Gerechtigkeitsvorstellungen von John Rawls vor. Anschließend wird das Grundrecht auf Meinungsfreiheit im Kontext der Bundesrepublik Deutschland beleuchtet und die Frage aufgeworfen, ob die Einschränkung der Meinungsfreiheit in bestimmten Fällen gerechtfertigt ist.
Im zweiten Kapitel werden die Gründe und Hintergründe für ein Verbot rechtsradikaler Äußerungen analysiert. Die Arbeit beleuchtet die historische Entwicklung des Nationalsozialismus und die Folgen seiner Ideologie.
Das dritte Kapitel befasst sich mit den rechtlichen Grundlagen des Verbots rechtsradikaler und nationalsozialistischer Äußerungen in Deutschland. Die Arbeit diskutiert die verschiedenen Fallgruppen und die rechtliche Argumentation.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Meinungsfreiheit, das Recht auf Menschenwürde, die Gerechtigkeit, das Verbot rechtsradikaler Äußerungen, die Aufarbeitung der Vergangenheit Deutschlands, die rechtlichen Grundlagen des Verbots, die ethischen und gesellschaftlichen Implikationen der Einschränkung der Meinungsfreiheit sowie die Rolle der Geschichte in der Debatte um die Meinungsfreiheit.
- Citar trabajo
- Claudia Hoppe (Autor), 1998, Ist es gerecht, das Grundrecht auf Meinungsfreiheit zugunsten des Rechts der Menschenwürde in bestimmten Fällen einzuschränken?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113861
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