„Finanzieller Fall-out“ , „explosive Mischung“ oder auch „Der tägliche Tanz über dem Abgrund“ – so unterstreichen Kritiker seit einiger Zeit ihre Bedenken über das rasante Wachstum auf dem Markt der Kreditderivate.
Nicht nur die Insolvenzen von Worldcom, Enron, Kirch Media und anderen großen Unternehmen haben in den Kreditportfolios internationaler Banken hohe Verluste entstehen lassen. Auch die Turbulenzen auf südostasiatischen, osteuropäischen und lateinamerikanischen Märkten waren ausschlaggebend dafür, dass Banken sowohl national als auch international ihre Risikopolitik adjustieren und ihre Kreditportfolios restrukturieren mussten. Der steigende Wettbewerbsdruck auf den Kapitalmärkten, die weltweit geringe Inflation und das über Jahre andauernde sinkende bzw. niedrige Zinsniveau haben dazu geführt, dass gute Margen im Kreditgeschäft der Banken nur noch bei Krediten erzielt werden konnten, die mit einem höheren Ausfallrisiko verbunden waren. Daraus resultierte eine gefährliche Konzentration solcher Kredite in den Portfolios der Banken.
Das Kreditrisikomanagement in den Banken änderte sich. Neben modifizierten Mindestratings, Laufzeit- und Branchenbeschränkungen oder Kreditlimiten traten neue, innovative Finanzprodukte wie Credit Default Swaps (CDS) in den Vordergrund. Sie ermöglichen den Banken und anderen Kapitalgebern „[…] Kreditrisiken von Darlehen, Anleihen und anderen Kreditpositionen außerbilanziell zu separieren […] und gegen Zahlung einer Prämie auf einen Risikokäufer zu übertragen.“ Den Banken stehen hierdurch Finanzinstrumente zur Verfügung, Bonitätsrisiken liquide zu machen und getrennt von der Basisforderung zu handeln. So erreichen die Banken eine Absicherung der Ausfallrisiken in ihren Portfolios und schaffen gleichzeitig neue Anlagemöglichkeiten für Investoren und Anleger, die mit Kreditderivaten eine Diversifikation in den eigenen Risikoportfolios oder höhere Renditen erzielen wollen.
Beim Markt für Kreditderivate handelt es sich gemessen an anderen Derivateformen um einen noch kleinen, aber um den mit Abstand am stärksten wachsenden Markt. So entsprach sein ausstehendes Volumen Mitte 2004 weltweit beispielsweise nur einem Bruchteil des Zinsderivatemarktes, aber bereits dem Dreifachen des Marktes für Rohstoffderivate. Doch die Fungibilität des Marktes wird durch eine Vielzahl von Hemmnissen behindert. ...
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Problemstellung und Zielsetzung
- Vorgehensweise
- Kredit und Kreditrisiko
- Der Kreditbegriff
- Das Kreditrisiko
- Das Kreditrisikomanagement
- Die Konstruktion von Credit Default Swaps
- Definition eines Kreditderivates
- Die Vertragselemente einer Kreditderivatetransaktion
- Grundformen von Kreditderivaten
- Credit Default Swaps
- Weitere Grundformen
- Anwendungsmöglichkeiten für Credit Default Swaps
- Der Markt für Kreditderivate – Ein Überblick
- Die historische Entwicklung der Kreditderivate
- Marktstruktur
- Aufteilung des Marktes
- Marktteilnehmer
- Ausblick
- Risiken für den Markt der Kreditderivate
- Marktbestimmungen und Intransparenz des Marktes
- Bewertungsrisiken und Ratingverfahren
- Rechtliche Hemmnisse und Gefahren
- Operationelle Risiken
- Sonstige Gefahren
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Credit Default Swaps (CDS), ihre Konstruktion, den Markt und die damit verbundenen Risiken. Ziel ist es, die Entwicklung von CDS im Kontext des Kreditrisikomanagements aufzuzeigen und die Frage zu beantworten, ob der wachsende Handel mit CDS eine Gefahr für die Stabilität der Finanzmärkte darstellt.
- Konstruktion von Credit Default Swaps
- Entwicklung des Marktes für Kreditderivate
- Risiken des Kreditderivatemarktes (Markttransparenz, Bewertung, rechtliche Aspekte, operationelle Risiken)
- Kreditrisikomanagement und die Rolle von CDS
- Auswirkungen auf die Finanzmarktstabilität
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung: Die Einleitung beleuchtet die Problematik des rasanten Wachstums des Marktes für Kreditderivate und die damit verbundenen Risiken, insbesondere im Kontext von Unternehmenspleiten und Marktturbulenzen. Sie führt in die Thematik ein und beschreibt die Zielsetzung der Arbeit: die Analyse von CDS hinsichtlich ihrer Konstruktion, Marktentwicklung und Risiken, um deren potenziellen Einfluss auf die Finanzmarktstabilität zu bewerten.
Kredit und Kreditrisiko: Dieses Kapitel legt die grundlegenden Begriffe Kredit, Kreditrisiko und Kreditrisikomanagement fest. Es klärt den Kreditbegriff aus der Perspektive des Vertrauensverhältnisses zwischen Kreditgeber und Kreditnehmer und definiert verschiedene Arten von Krediten. Darüber hinaus wird das Kreditrisiko und dessen Management im Kontext der Bankenpraxis ausführlich betrachtet, was als Basis für das Verständnis der weiteren Kapitel dient.
Die Konstruktion von Credit Default Swaps: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die Konstruktion von Credit Default Swaps (CDS) als eine spezielle Form von Kreditderivaten. Es analysiert die Vertragselemente dieser Finanztransaktionen und verdeutlicht, wie CDS die Übertragung von Kreditrisiken ermöglichen. Die Anwendungsmöglichkeiten von CDS für Banken und Investoren werden erklärt, um deren Funktionalität und Bedeutung im Kontext des Risikomanagements zu verdeutlichen.
Der Markt für Kreditderivate – Ein Überblick: Dieses Kapitel präsentiert einen Überblick über den Markt für Kreditderivate, einschließlich seiner historischen Entwicklung und seiner Struktur. Es analysiert die Marktteilnehmer und die Aufteilung des Marktes, und bietet einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen. Die dynamische Entwicklung und das immense Wachstum des Marktes werden beleuchtet, ebenso wie die damit verbundenen Herausforderungen und Hemmnisse.
Risiken für den Markt der Kreditderivate: Dieses Kapitel untersucht verschiedene Risikofaktoren, die mit dem Markt für Kreditderivate verbunden sind. Es analysiert Risiken aus Marktintransparenz, Bewertungsproblemen, rechtlichen Hemmnissen, operativen Risiken und weiteren Gefahren. Die Komplexität der Bewertung und die damit einhergehenden Unsicherheiten werden detailliert erörtert. Die Bedeutung einer umfassenden Risikokontrolle wird betont.
Schlüsselwörter
Credit Default Swaps (CDS), Kreditderivate, Kreditrisiko, Kreditrisikomanagement, Finanzmarktstabilität, Marktstruktur, Marktrisiken, Bewertung, Rechtliche Rahmenbedingungen, operationelle Risiken.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Credit Default Swaps (CDS) - Konstruktion, Markt und Risiken
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit bietet einen umfassenden Überblick über Credit Default Swaps (CDS). Sie behandelt die Konstruktion von CDS, analysiert den Markt für Kreditderivate, einschließlich seiner historischen Entwicklung und Struktur, und untersucht die damit verbundenen Risiken. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Einfluss von CDS auf die Stabilität der Finanzmärkte.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit deckt folgende Themen ab: Definition von Kredit und Kreditrisiko, detaillierte Erklärung der Konstruktion von CDS inklusive der Vertragselemente und Anwendungsmöglichkeiten, eine umfassende Marktübersicht (historische Entwicklung, Marktstruktur, Marktteilnehmer), eine Analyse verschiedener Risiken (Marktintransparenz, Bewertungsprobleme, rechtliche Hemmnisse, operationelle Risiken) und die Schlussfolgerungen bezüglich des Einflusses von CDS auf die Finanzmarktstabilität.
Welche Kapitel enthält die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einführung (Problemstellung und Zielsetzung), Kredit und Kreditrisiko, Die Konstruktion von Credit Default Swaps, Der Markt für Kreditderivate – Ein Überblick, Risiken für den Markt der Kreditderivate und Fazit. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Auseinandersetzung mit den jeweiligen Aspekten.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit untersucht Credit Default Swaps (CDS), ihre Konstruktion, den Markt und die damit verbundenen Risiken. Ziel ist es, die Entwicklung von CDS im Kontext des Kreditrisikomanagements aufzuzeigen und die Frage zu beantworten, ob der wachsende Handel mit CDS eine Gefahr für die Stabilität der Finanzmärkte darstellt.
Welche Risiken im Zusammenhang mit CDS werden untersucht?
Die Arbeit analysiert verschiedene Risiken, darunter Marktintransparenz, Probleme bei der Bewertung von CDS, rechtliche Hemmnisse, operationelle Risiken und weitere Gefahren. Die Komplexität der Bewertung und die damit einhergehenden Unsicherheiten werden detailliert erörtert.
Wer sind die Zielgruppen dieser Arbeit?
Diese Arbeit richtet sich an Personen, die sich akademisch mit den Themen Kreditderivate, Kreditrisikomanagement und Finanzmarktstabilität auseinandersetzen. Sie eignet sich für Studenten, Wissenschaftler und Fachleute im Finanzbereich.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Credit Default Swaps (CDS), Kreditderivate, Kreditrisiko, Kreditrisikomanagement, Finanzmarktstabilität, Marktstruktur, Marktrisiken, Bewertung, Rechtliche Rahmenbedingungen, operationelle Risiken.
Wo finde ich eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel?
Die Arbeit enthält eine detaillierte Zusammenfassung jedes Kapitels, die die zentralen Inhalte und Ergebnisse übersichtlich präsentiert. Diese Zusammenfassungen bieten einen schnellen Überblick über die wichtigsten Aspekte jedes Kapitels.
- Arbeit zitieren
- Jens Schwerdtfeger (Autor:in), 2006, Credit Default Swaps, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/112291