Im Mittelpunkt der Arbeit steht ein auf dem Konzept des komparativen Vorteils erklärendes Modell von den Ökonomen Brezis, Krugman und Tsiddon (1993). Mit diesem wird in der ‚Neuen Wachstumstheorie’ erläutert, weshalb es trotz Produktivitätswachstum zu wechselnden Marktführerschaften zwischen verschiedenen Nationen kommt. Der Grund hierfür ist das Phänomen des Leapfroggings, bei welchem die Einführung neuer Technologien dem bis zu diesem Zeitpunkt gering erfahrenen Marktteilnehmer die Führerschaft in seinem Sektor verschafft. Das Motiv für diese Übernahme liegt in der höheren Produktivität neuer Technologien und den niedrigeren Kosten bei der Einführung der Technologien.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Symbolverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Das Basismodell
2.1. Die Grundlagen
2.2. Die kurze Frist
2.3. Dynamische Prozesse
2.4. Leapfrogging
2.5. Kritische Würdigung
3.Simulation
3.1. Erweiterung und Annahmen
3.2. Berechnung und Auswertung
4. Zusammenfassung
Literaturverzeichnis
Anhang A: Mathematischer Anhang
Anhang B: Simulationsdaten
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Entwicklung BIP zwischen GB und USA
Abbildung 2: Zuwächse der Lerneffekte
Abbildung 3: Produktivität zweier Technologiegenerationen
Abbildung 4: Lohnverhältnis aus Sicht Großbritanniens
Symbolverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
While nature...shows a tendency to diminishing return, man
...shows a tendency to increasing return. ...Knowledge is our most powerful engine of production; it enables us to subdue nature and...satisfy our wants. (Alfred Marshall) 1
1. Einleitung
In der Wirtschaftsgeschichte kam es immer wiederkehrend zu wechselnden Rangfolgen der führenden Industrienationen. Die Literatur zeigt hierfür zumeist Beispiele aus den produzierenden Sektoren auf.[2] Auffällig ist dieser Kreislauf ebenfalls in der Industrie in Großbritannien und den USA. In Abbildung 1 ist das Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt (BIP) in dem Zeitraum 1870 bis 1970 abgebildet, in internationalen Geary-Khamis- Dollars[3], im Jahr 1990.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Entwicklung BIP zwischen GB und USA[4]
Beide Volkswirtschaften weisen einen progressiven Wachstumstrend hinsichtlich des Bruttoinlandsproduktes auf, tauschen aber im Zeitverlauf die führende Position. Daraus ist zu schlussfolgern, dass der Anstieg des BIPs nicht-linear und zwischen beiden Ländern unterschiedlich ist.
Der Grund dafür ist die Annahme, dass asynchrones Wirtschaftswachstum kein Ergebnis von Fehlentwicklungen, sondern bei rationalem Verhalten der Unternehmen ein Führungswechsel rein ökonomisch erklärbar ist.
In der vorliegenden Seminararbeit wird in Kapitel 2 gezeigt, wodurch es zu Einkommenszyklen in einer Modellwelt mit offenen Volkswirtschaften kommt. Für diese Analyse wurde ein Modell der Autoren Elise Brezis, Paul Krugman und Daniel Tsiddon, aus dem Jahr 1993, verwendet, welches im „American Economic Review“ erschienen ist. Aufbauend auf der Theorie der komperativen Kosten von David Ricardo[5], zeigen die Autoren asymmetrisches Produktivitätswachstum zweier Volkswirtschaften durch die Berücksichtigung von Erfahrungen in der vorhandenen Technologie, den Lerneffekten. Das Modell wird in Kapitel 3 spezifiziert und eine Simulation durchgeführt, bei welcher der Verlauf des relativen Lohnverhältnisses beider betrachteter Länder untersucht wird.
2. Das Basismodell
2.1. Die Grundlagen
Das Ricardianische Modell besteht aus den Annahmen der Existenz zweier Länder, welche identisch mit dem einzigen Produktionsfaktor Arbeit ausgestattet sind. Intersektoral ist dieser Faktor für die Herstellung zweier Güter vollkommen mobil. Es besteht vollkommene Konkurrenz, sodass langfristig keine Gewinne auftreten. Der Lohnsatz ist in beiden Produktionssektoren gleich. Ferner existieren Technologien in den Sektoren, welche länderspezifisch sind.[6]
Die Modellwelt von Brezis, Krugman und Tsiddon (BKT) besteht aus zwei Nationen. Zur Vereinfachung wird Großbritannien als das In- und die USA als das Ausland (im Modell mit * gekennzeichnet) betrachtet. In beiden Ländern ist Humankapital der einzige Produktionsfaktor. Mit diesem können sowohl im In- als auch im Ausland Güter hergestellt werden, deren Produktion keine technischen Entwicklungsfortschritte aufweisen. Im BKT-Modell sind diese Stagnationsgüter Lebensmittel.
Es besteht die Möglichkeit den Produktionsfaktor Arbeit L allein in diesem Sektor einzusetzen. Es werden die Annahmen getroffen, dass konstante Skalenerträge[7] und in beiden Ländern gleiche Arbeitsproduktivitäten existieren. Außerdem soll die Ausstattung des Produktionsfaktors Arbeit in beiden Ländern identisch sein (L = L * ). Durch die Normierung der Arbeitsproduktivität auf Eins, welche zudem im Zeitablauf konstant ist, erhält man identische Produktionsfunktionen für ‚Stagnationsgüter’, wobei Q F für das Ergebnis der Produktion im Nahrungsmittelsektor steht:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Des Weiteren besteht in beiden Ländern die Möglichkeit der Produktion von Gütern, welche von technischen Fortschritten geprägt sind. Diese Technologiegüter, im Modell als Industriegüter bezeichnet, werden während mehreren Generationen hergestellt, wobei im Zeitverlauf neue Technologien eingeführt werden. Die hergestellten Industrieprodukte werden als Substitute betrachtet. Somit spielt es für die Konsumenten keine Rolle, welches Land die Güter herstellt und mit welcher Technologiegeneration. Der Nutzen eines Produktes ist dadurch gleich. Die Produktionsfunktion im Technologiesektor Großbritanniens lautet
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
mit
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Für die USA lautet (3) entsprechend
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
mit
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Das Produktionsergebnis aus (3) und (5) in den Technologiegenerationen i zu einem bestimmten Zeitpunkt t ist vom Arbeitseinsatz L i, welcher über verschiedene Zeiträume nicht konstant ist, und vom Effizienzparameter A i positiv abhängig. Dieser stellt die Produktivität innerhalb einer Technologiegeneration dar. Der Parameter A i ist positiv abhängig von der Summe aller mit einer Technologie produzierten Güter über alle betrachteten Zeitpunkte T. In Abbildung 2 ist das Integral über K i (T) dargestellt,
welche zeigt, dass innerhalb einer Generation das Produktivitätsniveau ansteigt, je mehr Güter produziert werden. Hier wird die erste der beiden zentralen Annahmen hinsichtlich des Wachstums eingeführt, die die Grundlage der Dynamik des Modells ebnet. Das BKT-Modell geht zunächst von einem kontinuierlichem technischen Fortschritt aus, welcher das Ergebnis von Lerneffekten ist. Diese sind länderspezifisch und nicht international mobil. Die zweite Annahme beruht auf dem grundlegenden
Wechsel der Basistechnologie, wodurch es zu einem sprunghaften Fortschritt kommt.[8]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Zuwächse der Lerneffekte[9]
Die für beide Länder identische Nachfragefunktion nach Produktionsgütern wird durch eine identische, linear-homogene Cobb-Douglas-Nutzenfunktion dargestellt:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Der Nutzen der Individuen, welche gleichzeitig durch die Annahme der Vollbeschäftigung dem Produktionsfaktor L entsprechen, ist das Produkt der Nachfrage nach Industriegütern D M Anteil wieder. und Lebensmitteln D F. Die Variable µ gibt den jeweiligen Anteil wieder.
[...]
[1] Vgl. Weil (2005), S. 205.
[2] Vgl. Brezis/Krugman (1997), S. 371.
[3] Geary-Khamis-Dollars: statistische Methodik zum Vergleichen von Einkommensdaten in Kaufkraftparitäten.
[4] Eigene Darstellung nach Daten von Agnus Maddison.
[5] David Ricardo (1772-1823): britischer Nationalökonom.
[6] Vgl. Broll (1995), S. 38 f..
[7] Skalenerträge: [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten]
[8] Vgl. Menkhoff/Michaelis (1995), S. 955.
[9] Eigene Darstellung.
-
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen.