Menschen verfolgen unterschiedliche Ziele, haben unterschiedliche Einstellungen, Präferenzen und Kommunikationsstrategien. Folgt man dieser Annahme, können in der sozialen Interaktion Zielkonflikte um knappe Güter, Chancen und Rechte nicht ausbleiben. Die vorliegende Unterrichtseinheit macht den Konflikt, seine Entstehung, seine Eskalation und seine Bewältigung deshalb zum Lerngegenstand. Der Konflikt wird dabei als das "Aufeinandertreffen (…) von unvereinbaren Handlungen oder Interessen zwischen Menschen(-gruppen) und innerhalb einer Gesellschaft (sozialer Konflikt) bzw. zwischen Gesellschaften" verstanden. Unbeachtet bleiben soll der innere Konflikt, bei dem der Streit unterschiedlicher Interessenlagen oder Absichten innerhalb einer Person oder Partei ausgetragen wird.
Konflikte manifestieren sich in beobachtbarem Verhalten, ihnen liegen oft latente Ursachen zugrunde, weshalb das Eisbergmodell zur Veranschaulichung eingeführt werden soll. Dies wird ergänzt um das Phasenmodell des österreichischen Konfliktforschers Friedrich Glasl, das einen dynamischen Einblick in die Eskalation von Konflikten bietet und Ansätze zur Konfliktbewältigung bereithält. Als didaktische Verpackung dient eine Kurzgeschichte über einen eskalierenden Nachbarschaftsstreit. Das Thema ist daher in den Schulinternen Curricula für Deutsch verankert und wird auch als Bildungs- und Erziehungsziel im Brandenburgischen Schulgesetz formuliert.
Inhaltsverzeichnis
- Thema: Konfliktmanagement
- Lernziele
- Stundenziel
- Phasenziel Einstieg
- Phasenziel Erarbeitung I
- Phasenziel Erarbeitung II
- Phasenziel Transfer
- Phasenziel didaktische Reserve
- Verlaufsplan
- Ein-stieg
- Erarbeitung im Querschnitt
- Ergebni-ssicheru-ng I
- Erarbei-tung II
- Ergebni-ssicheru-ng II
- Transfer
- Ergebni-ssicheru-ng III
- didaktis-che Reserv-e
- Materialanhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Unterrichtseinheit befasst sich mit dem Thema Konfliktmanagement und zielt darauf ab, dass die Schüler die Entstehung, Eskalation und Bewältigung von Konflikten verstehen und auf die Arbeits- und Berufswelt übertragen können.
- Das Eisbergmodell zur Veranschaulichung von Konflikten
- Das Phasenmodell von Friedrich Glasl zur Eskalation von Konflikten
- Konfliktbewältigungsstrategien und deren Anwendung in der Berufs- und Arbeitswelt
- Die Bedeutung von Konflikten im menschlichen Leben
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einheit beginnt mit einer Einführung in das Eisbergmodell von Konflikten, das den Unterschied zwischen manifesten und latenten Konfliktursachen verdeutlicht. Anschließend wird das Phasenmodell von Friedrich Glasl vorgestellt, das die Eskalation von Konflikten in neun Stufen beschreibt. Die Schüler analysieren die Kurzgeschichte "Nicht alles gefallen lassen" von Gerhard Zwerenz mithilfe des Glasl-Modells und identifizieren die Eskalationsstufen im Text.
Im nächsten Schritt werden die Schüler mit Konfliktbewältigungsstrategien vertraut gemacht und erforschen deren Bedeutung und Anwendung in verschiedenen Berufsfeldern. Sie ordnen Beispiele wie Gütetermine am Arbeitsgericht, Organisationsberatung oder Insolvenzbetrug den entsprechenden Strategien zu.
Zum Schluss schreiben die Schüler ein alternatives Ende der Kurzgeschichte, in dem sie eine Konfliktbewältigungsstrategie anwenden, um den Konflikt friedlich zu lösen.
Schlüsselwörter
Konfliktmanagement, Eisbergmodell, Friedrich Glasl, Konfliktstufenmodell, Eskalation, Konfliktbewältigung, Konfliktbewältigungsstrategien, Kurzgeschichte, "Nicht alles gefallen lassen", Gerhard Zwerenz, Berufs- und Arbeitswelt.
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- Dr. Christian Schwießelmann (Autor), 2021, Konfliktmanagement. Eine Unterrichtseinheit für Berufsschulen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1112755