Damit Kriege trotz der entstehenden menschlichen und wirtschaftlichen Schäden durchführbar sind, rechtfertigen Regierungen sie bis heute gegenüber dem Gegner, den eingesetzten Soldaten, anderen Staaten und der eigenen Bevölkerung. Dabei kann die öffentliche Rechtfertigung des Krieges über seinen Ausgang – und die Unterstützung der Bevölkerung – entscheiden. Die Kriegseinstellung einer Bevölkerung hängt aber nicht nur von Fakten an sich, sondern vor allem von der Art der Darstellung dieser Fakten, ab. In dieser Arbeit soll dies exemplarisch am Beispiel des Falklandkrieges zwischen Großbritannien und Argentinien im Jahr 1982 aufgezeigt werden, der sich hierfür anbietet.
Aufgrund der großen Entfernung der Falklandinseln im Südatlantik vom britischen Mutterland entstand eine circa dreiwöchige Zeitspanne zwischen dem Aussenden der britischen Kriegsflotte und dem möglichen Kriegsbeginn nach Ankunft der Flotte. In dieser Phase entwickelte sich eine landesweite, unter ethischen Gesichtspunkten geführte Diskussion, darüber, ob ein Kriegseintritt gerechtfertigt sei, eine historische Besonderheit.
Inhaltsverzeichnis
- Hintergrund und Untersuchungsmethode
- 1.1 Kriege und ihre Rechtfertigung
- 1.2 Theorie des Gerechten Krieges
- 1.3 Historischer Kontext des Falklandkrieges
- 1.4 Medienauswahl und Kriegsberichterstattung
- Der Falklandkrieg als Bellum Iustum
- 2.1 Bestehen einer gerechten Kriegsabsicht
- 2.1.1 Explizite Kriegsabsichten bei Margaret Thatcher
- 2.1.2 Vorwurf impliziter Kriegsabsichten beim Daily Mirror
- 2.2 Vernünftige Erfolgsaussicht des Krieges
- 2.2.1 Erfolgsgewissheit bei Margaret Thatcher
- 2.2.2 Erfolg als langfristige Lösung beim Daily Mirror
- 2.3 Verhältnismäßigkeit des Krieges
- 2.3.1 Großbritannien als Hüter der Demokratie beim Margaret Thatcher
- 2.3.2 Krieg als unverhältnismäßiges Mittel beim Daily Mirror
- 2.4 Der Krieg als letztes Mittel zur Konfliktlösung
- 2.4.1 Kriegsbereitschaft bei Thatcher
- 2.4.2 Warnung vor einem Verhandlungsabbruch beim Daily Mirror
- Kriegsgerechtigkeit und Kriegsfolgen – ein Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit untersucht die Rechtfertigung des Falklandkrieges in Großbritannien im Jahr 1982. Sie vergleicht die Rhetorik von Margaret Thatcher mit Artikeln des Daily Mirror und analysiert, inwieweit die Kriegseinsetzung als gerechtfertigt dargestellt wurde.
- Die Theorie des „Bellum Iustum“ als analytisches Framework
- Die Rechtfertigungsstrategien von Margaret Thatcher
- Die Kritik des Daily Mirror an der Kriegsführung
- Der historische Kontext des Falklandkrieges
- Die Rolle der Medien in der Kriegsberichterstattung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet den historischen Kontext des Falklandkrieges und die Theorie des „Bellum Iustum“ als Grundlage für die Analyse der Rechtfertigung des Krieges. Das zweite Kapitel untersucht die verschiedenen Kriterien des „Bellum Iustum“, um zu zeigen, wie Thatcher und der Daily Mirror den Krieg in Bezug auf die Kriegsabsicht, die Erfolgsaussicht, die Verhältnismäßigkeit und die Ultima-Ratio-Bedingung darstellten.
Schlüsselwörter
Falklandkrieg, „Bellum Iustum“, Margaret Thatcher, Daily Mirror, Kriegsrechtfertigung, Medienanalyse, historischer Kontext, Kriegsrhetorik, Kriegsberichterstattung, öffentliche Meinung.
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- Anonym (Author), 2021, Die Rechtfertigung des Falklandkrieges in Großbritannien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1064338