Ziel der Masterarbeit ist es, die Frage über das Vorhandensein einer Entkopplung der beiden genannten Komponenten durch eine statistische Auswertung zu beantworten. Hierfür werden die letzten zehn Geschäftsberichte, von fünf für den deutschen Aktienmarkt relevanten, Unternehmen fundamental ausgewertet. Im Rahmen dieser Fundamentalanalyse werden zunächst verschiedene Unternehmenskennziffern gebildet und deren Entwicklungen mit denen der jeweiligen Aktienkurse verglichen. Weiterhin wird die Frage beantwortet, ob die Entwicklung der Kennziffern auf den im nächsten Jahr eintretenden Kursverlauf der Aktie schließen lassen und somit als Kursprognosemittel auf Sicht von einem Jahr verwendet werden können. Beide Fragestellungen werden mit Hilfe der Bildung von Korrelationen zwischen Kennzahl- und Kursentwicklung beantwortet.
Die Aktie ist historisch betrachtet für einen langen Anlagehorizont die rentabelste Geldanlageform. In der Vergangenheit ergaben sich bei einer breitgestreuten Investition in den Deutschen Aktienindex, ab einem Anlagehorizont von 15 Jahren, ausschließlich positive Renditen. Selbst bei Investitionsbeginn zu Index-Höchstständen, unmittelbar vor Börsencrashs, war dies immer der Fall. Dennoch ist die Aktie eine in Deutschland verhältnismäßig wenig genutzte Geldanlageform. Hierfür können auch einige Gründe gefunden werden. Das vorherrschende Gefühl der Entkopplung der Entwicklungen von Aktienkursen und Realwirtschaft und dem damit einhergehenden Vertrauensverlust in den Aktienmarkt, lässt sich hier insbesondere anführen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Forschungsfrage
- 1.3 Methode
- 1.4 Aufbau der Arbeit
- 2 Die Aktie
- 2.1 Bedeutung für Unternehmen
- 2.2 Bedeutung für Kapitalanleger
- 2.3 Situation in Deutschland
- 3 Die Fundamentalanalyse
- 3.1 Definition
- 3.2 Methodik der Fundamentalanalyse
- 3.2.1 Der Top-down-Ansatz
- 3.2.2 Der Bottom-up-Ansatz
- 3.3 Teilbereiche der Fundamentalanalyse
- 3.3.1 Die Globalanalyse
- 3.3.2 Branchenanalyse
- 3.3.3 Unternehmensanalyse
- 3.4 Relevante Kennzahlen
- 3.4.1 Kennzahlen zur Aktienbewertung
- 3.4.2 Kennzahlen zur Rentabilität
- 3.4.3 Kennzahlen zur finanziellen Stabilität
- 3.4.4 Kennzahlen zum Wachstum
- 4 Methodisches Vorgehen und Vorstellung der analysierten Unternehmen
- 4.1 Korrelation Kurs- und Kennzahlenentwicklung
- 4.2 Möglichkeit einer Aktienkursprognose
- 4.3 Vorstellung der analysierten Unternehmen
- 4.3.1 Adidas
- 4.3.2 BASF
- 4.3.3 Deutsche Telekom
- 4.3.4 SAP
- 4.3.5 Siemens
- 5 Auswertung der Kurs- und Kennzahlenentwicklung
- 5.1 Kennzahlen zur Aktienbewertung
- 5.2 Kennzahlen zur Profitabilität
- 5.3 Kennzahlen zur finanziellen Stabilität
- 5.4 Kennzahlen zum Wachstum
- 5.5 Zwischenfazit
- 6 Möglichkeiten einer Aktienkursprognose
- 6.1 Kennzahlen zur Aktienbewertung
- 6.2 Kennzahlen zur Profitabilität
- 6.3 Kennzahlen zur finanziellen Stabilität
- 6.4 Kennzahlen zum Wachstum
- 6.5 Zwischenfazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht den Zusammenhang zwischen der Realwirtschaft und der Entwicklung von Aktienkursen führender deutscher Unternehmen. Die Hauptziele sind die statistische Überprüfung einer möglichen Entkopplung dieser beiden Bereiche und die Evaluierung des Potentials von Unternehmenskennzahlen für Aktienkursprognosen.
- Zusammenhang zwischen Realwirtschaft und Aktienkursentwicklung
- Eignung von Fundamentalkennzahlen zur Aktienbewertung
- Analyse der Korrelation zwischen Unternehmenskennzahlen und Aktienkursen
- Bewertung des Potentials von Kennzahlen für Aktienkursprognosen
- Die Situation der Aktie als Anlageform in Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Arbeit untersucht die vermeintliche Entkopplung von Aktienkursen und Realwirtschaft, insbesondere im Kontext der Corona-Pandemie und anderer historischer Beispiele. Sie formuliert zwei Forschungsfragen: die Entwicklung von Aktienkursen im Vergleich zu fundamentalen Unternehmenskennzahlen und die Eignung bestimmter Kennzahlen zur Aktienkursprognose. Die Methodik beinhaltet eine quantitative Analyse von zehn Geschäftsberichten fünf ausgewählter deutscher Unternehmen.
2 Die Aktie: Dieses Kapitel definiert die Aktie als Teilhaberpapier und beschreibt ihre Bedeutung für Unternehmen (Kapitalbeschaffung durch Eigenkapitalfinanzierung via IPOs oder Kapitalerhöhungen) und Anleger (Rendite durch Kursgewinne und Dividenden). Es beleuchtet die Situation der Aktie in Deutschland, die durch eine unterdurchschnittliche Aktienquote gekennzeichnet ist. Es werden verschiedene Aktienarten (Stammaktien, Vorzugsaktien, Namensaktien, Inhaberaktien, Nennwertaktien, Stückaktien) erläutert.
3 Die Fundamentalanalyse: Dieses Kapitel erläutert die Fundamentalanalyse als Methode zur Bestimmung des inneren Unternehmenswertes anhand volks- und betriebswirtschaftlicher Daten. Es beschreibt den Top-down- und Bottom-up-Ansatz, sowie die Teilbereiche Globalanalyse, Branchenanalyse und Unternehmensanalyse. Es werden relevante Kennzahlen für die Aktienbewertung (KGV, KUV, Dividendenrendite), Rentabilität (operative Marge, Kapitalumschlag, Eigenkapitalrentabilität), finanzielle Stabilität (Eigenkapitalquote, relative Verschuldung, Zinsdeckungsgrad) und Wachstum (Gewinnwachstum, Umsatzwachstum, Dividendenwachstum) vorgestellt.
4 Methodisches Vorgehen und Vorstellung der analysierten Unternehmen: Dieses Kapitel beschreibt die detaillierte Methodik, inklusive der Berechnung der Korrelationen zwischen Kurs- und Kennzahlenentwicklung und der Untersuchung der Eignung von Kennzahlen zur Kursprognose. Es werden die fünf ausgewählten Unternehmen (Adidas, BASF, Deutsche Telekom, SAP, Siemens) vorgestellt, ihre Geschäftsmodelle erläutert und die Auswahlkriterien begründet.
5 Auswertung der Kurs- und Kennzahlenentwicklung: Dieses Kapitel präsentiert und interpretiert die Ergebnisse der Korrelationsanalyse zwischen den einzelnen Kennzahlen und der Aktienkursentwicklung. Es zeigt, dass Kennzahlen zur Unternehmensbewertung stark mit der Aktienkursentwicklung korrelieren, während für Kennzahlen zu Profitabilität und finanzieller Stabilität keine valide Korrelation nachweisbar ist. Das Wachstum von Umsatz und Aktienkurs steht in Beziehung, wobei der Aktienkurs überproportional stark reagiert. Eine Entkopplung zwischen Aktienkurs und Realwirtschaft wird nicht festgestellt.
Schlüsselwörter
Aktienmarkt, Realwirtschaft, Fundamentalanalyse, Unternehmenskennzahlen, Aktienkursprognose, Korrelation, KGV, KUV, Dividendenrendite, Rentabilität, finanzielle Stabilität, Wachstum, Deutschland, DAX, Adidas, BASF, Deutsche Telekom, SAP, Siemens.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Masterarbeit: Zusammenhang zwischen Realwirtschaft und Aktienkursentwicklung
Was ist der Gegenstand der Masterarbeit?
Die Masterarbeit untersucht den Zusammenhang zwischen der Realwirtschaft und der Entwicklung von Aktienkursen führender deutscher Unternehmen. Im Fokus stehen die statistische Überprüfung einer möglichen Entkopplung dieser beiden Bereiche und die Evaluierung des Potentials von Unternehmenskennzahlen für Aktienkursprognosen.
Welche Forschungsfragen werden behandelt?
Die Arbeit untersucht zwei zentrale Fragen: Erstens, wie entwickeln sich Aktienkurse im Vergleich zu fundamentalen Unternehmenskennzahlen? Zweitens, eignen sich bestimmte Kennzahlen zur Prognose von Aktienkursen?
Welche Methodik wird angewendet?
Die Arbeit verwendet eine quantitative Analysemethode. Es werden die Geschäftsberichte von fünf ausgewählten deutschen Unternehmen analysiert, um Korrelationen zwischen Kennzahlen und Aktienkursentwicklungen zu ermitteln.
Welche Unternehmen werden untersucht?
Die Analyse umfasst fünf DAX-Unternehmen: Adidas, BASF, Deutsche Telekom, SAP und Siemens.
Welche Kennzahlen werden betrachtet?
Die Analyse berücksichtigt Kennzahlen zur Aktienbewertung (KGV, KUV, Dividendenrendite), Rentabilität (operative Marge, Kapitalumschlag, Eigenkapitalrentabilität), finanziellen Stabilität (Eigenkapitalquote, relative Verschuldung, Zinsdeckungsgrad) und Wachstum (Gewinnwachstum, Umsatzwachstum, Dividendenwachstum).
Welche Analysemethoden werden eingesetzt?
Die Arbeit berechnet Korrelationen zwischen der Kurs- und Kennzahlenentwicklung, um den Zusammenhang zwischen Realwirtschaft und Aktienkursentwicklung zu untersuchen und das Potential von Kennzahlen für Aktienkursprognosen zu bewerten. Es werden Top-down und Bottom-up Ansätze der Fundamentalanalyse angewendet.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Ergebnisse zeigen eine starke Korrelation zwischen Kennzahlen zur Unternehmensbewertung und der Aktienkursentwicklung. Für Kennzahlen zur Profitabilität und finanziellen Stabilität ist keine valide Korrelation nachweisbar. Umsatz- und Aktienkurswachstum stehen in Beziehung, wobei der Aktienkurs überproportional stark reagiert. Eine Entkopplung zwischen Aktienkurs und Realwirtschaft wird nicht festgestellt.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit kommt zu dem Schluss, dass Kennzahlen zur Unternehmensbewertung ein gutes Indiz für die Aktienkursentwicklung darstellen, während Kennzahlen zur Profitabilität und finanziellen Stabilität weniger aussagekräftig sind. Das Wachstum von Umsatz und Aktienkurs zeigt einen Zusammenhang, wobei der Aktienkurs stärker auf Wachstum reagiert. Die These einer generellen Entkopplung zwischen Aktienkurs und Realwirtschaft wird widerlegt.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Die Aktie, Die Fundamentalanalyse, Methodisches Vorgehen und Vorstellung der analysierten Unternehmen, Auswertung der Kurs- und Kennzahlenentwicklung, Möglichkeiten einer Aktienkursprognose.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Aktienmarkt, Realwirtschaft, Fundamentalanalyse, Unternehmenskennzahlen, Aktienkursprognose, Korrelation, KGV, KUV, Dividendenrendite, Rentabilität, finanzielle Stabilität, Wachstum, Deutschland, DAX, Adidas, BASF, Deutsche Telekom, SAP, Siemens.
- Citar trabajo
- Florian Walter (Autor), 2021, Zusammenhang zwischen Kapitalmarkt und Realwirtschaft. Eine fundamentale Analyse führender deutscher Unternehmen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1034719