In dieser Untersuchung wird eine Paar-Beziehung aus dem Film „3 Zimmer/Küche/Bad“ von Regisseur Dietrich Brüggemann analysiert und aus sozio-ökonomischer Perspektive reflektiert. Weiterhin wird die Theorie von Charlotte Perkins Gilman aus ihrem Werk „Frauen und Arbeit“ zum wirtschaftlichen Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern im 19. Jahrhundert empirisch bewiesen, um feststellen zu können, was sich bis heute in der Gesellschaft verändert hat.
Leitfragen des Essays sind: Wie hat sich das sozio-ökonomische Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern in der heutigen Gesellschaft verändert? Hat es sich überhaupt verändert? Haben die Frauen in unserer heutigen Gesellschaft die gleichen Rechte wie Männer? Welche Auswirkung auf die Frauenrechte hat die androzentrische Form der Gesellschaft?
Anhand dieser Leitfragen wird beleuchtet, welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten es zu Gilmans sozio-ökonomischer Analyse gibt. Aus der Analyse einer Paar-Beziehung und der kritischen Hinterfragung ihrer Zusammenhänge wird die heutige gesellschaftliche Situation dargestellt. Des Weiteren wird untersucht, weshalb der Vorwurf des Androzentrismus immer noch aktuell ist.
Leibniz Universität Hannover
Institut für Soziologie
WS 2014/15
Modul: ESO
Vorlesung: Einführung in die Soziologie
Essayistische Ausarbeitung
Charlotte Perkins, Gilman: sozio-ökonomisch.
Das wirtschaftliche Ungleichgewicht zwischen Mann und Frau.
Name: Sergio Merz
Studiengang: BA Sozialwissenschaften
Fachsemester: 1
Abgabetermin: 23.02.2015
In der Vorlesung zur Einführung in die Soziologie „Das Undenkbare denken“ am 12.11.2014 an der Leibniz Universität Hannover diskutierten wir einen Auszug aus dem Buch von Charlotte Perkins, Gilman „Frauen und Arbeit“. Dabei ging es um das wirtschaftliche Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern i m 19. Jahrhundert. Gilman analysiert die Ungleichheit zwischen Mann und Frau in einer Ehe unter einer sozio-ökonomischen Perspektive. In diesem Essay befasse ich mich mit sozio-ökonomischen Problemen und berufe mich auf die Theorie von Gilman, nämlich auf das „sozio-ökonomische Ungleichgewicht.“ Am 07.01.2014 haben wir den Kinofilm „ 3 ZIMMER / KÜCHE / BAD “ von Regisseur Dietrich Brüggemann angeschaut. Es folgt eine kurze Hinführung zum Film. Der Film besteht aus fünf Teilen, „Herbst“, „Winter“, „Frühling“, „Sommer“, „Und danach“, und erzählt die Geschichte von acht Freunden, die sich gegenseitig bei ihren Umzügen unterstützen. Während sich die einen dabei ineinander verlieben, beenden die anderen ihre Beziehungen und umgekehrt. Bei meinem Essay handelt es sich nicht um eine Filmrezension, sondern vielmehr um eine soziologische Untersuchung (wirtschaftliche Ungleichgewicht zwischen Mann und Frau). In dieser Untersuchung werde ich eine Paar-Beziehung aus dem Film „ 3 ZIMMER / KÜCHE / BAD “ analysieren und diese ebenfalls aus sozio-ökonomischer Perspektive reflektieren. Weiterhin wird die Theorie von Gilman empirisch bewiesen, um feststellen zu können, was sich bis heute in der Gesellschaft verändert hat. Leitfragen meines Essays sind: Wie hat sich das sozio-ökonomische Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern in der heutigen Gesellschaft verändert? Hat es sich überhaupt irgendwie verändert? Haben die Frauen in unserer heutigen Gesellschaft die gleichen Rechte wie Männer? Welche Auswirkung auf die Frauenrechte hat die androzentrische Form der Gesellschaft? Anhand dieser Leitfragen werde ich in meinem Essay zu der Erkenntnis kommen, w elche Unterschiede und Gemeinsamkeiten es zu Gilmans sozio-ökonomischer Analyse gibt. Aus der Analyse einer Paar-Beziehung und der kritischen Hinterfragung ihrer Zusammenhänge wird die heutige gesellschaftliche Situation dargestellt. D es Weiteren wird untersucht, weshalb der Vorwurf des Androzentrismus immer noch aktuell ist.
Um eine Beziehung aus dem Kinofilm zu analysieren, ist es notwendig, dass man die empirisch untersuchte Paar-Beziehung kurz erwähnt. Hier habe ich als eine Paar-Beziehung Philipp und Maria ausgewählt. Zu vermuten ist natürlich, dass diese WG-Beziehung nicht einwandfrei läuft. Stattdessen werden sich die ein oder anderen Probleme in dieser Beziehung feststellen lassen. Studenten aus dem Kinofilm entwickeln im Nachhinein ein Lebensgefühl. Lebensgefühl aus den Kinofilm „3 ZIMMER / KÜCHE / BAD“: „ Das schönste Bild liefert der Vater von Philipp, Wiebke und Swantje, als er das Leben mit einer rostigen Maschine vergleicht, die man auf dem Dachboden findet, für die aber die Betriebsanleitung fehlt. Es bleibt einem also nichts anderes übrig, als mit dieser Maschine rumzuhantieren und sich dabei möglichst nicht anmerken zu lassen, dass man letztendlich keine Ahnung hat, wie sie funktioniert“ (Oliver Armknecht, Rezension 2013, S. 4). Doch das Wichtigste dabei ist, dass jede Generation ein eigenes Lebensgefühl hat.
Durch einzelne Dialoge zwischen männlichen Akteuren aus dem Kinofilm lässt sich feststellen, dass Männer besseres Einkommen erwarten und nach Prestige und Wohlstand streben. Sozio-ökonomisch gesehen ist Philipp wirtschaftlich besser gestellt als Maria. Daraus ergibt sich ein soziologisches Phänomen, nämlich wirtschaftliches Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern. Empirischer Indikator dafür ist der Sozioökonomische Status. „Sozioökonomischer Status bezeichnet die sozioökonomische Position innerhalb einer sozialen Struktur oder die Zuordnung dieser Position zu einem System sozialer Rangordnung. Es ist ein Bündel von Merkmalen menschlicher Lebensumstände. Dazu gehören beispielsweise formale Bildung und Schulabschluss, Ausbildung und Studium, Beruf und Einkommen, Besitz von Kulturgütern, kulturelle Praxis, Wohnort und Eigentumsverhältnisse, Liquidität und Kreditwürdigkeit“ (Grotkamp, S. et al. Personenbezogene Faktoren der ICFA 2012, S. 74). Sozioökonomischer Status (SoS) wird durch das sozio-ökonomische Panel untersucht. Die schlechte sozio-ökonomische Lage von Frauen lässt sich durch unsere Gesellschaftsform erklären. Historisch bedingt leben wir seit Jahrtausenden in einer patriarchalen Gesellschaft. Dabei wird die Frau sehr unterrepräsentiert. Auf diese historische Problematik der Frauen wird hier eingegangen. Gilman gibt uns einen historischen Überblick. „Our historic period is not very long. Real written history only goes back a few thousand years, beginning with the stone records of ancient Egypt. During this period we have had almost universally what is here called an Androcentric Culture. The history, such as it was, was made and written by men“ (Gilman (1914): The Man-Made World or Our Androcentric Culture, S. 145). Es begann in der gesamten frühen und antiken Welt. Jahrhunderte ist es so, dass Frauen in einigen Teilen der Welt so gut wie keine Rechte besitzen. Die Hauptaufgabe der Frauen war die Kindererziehung und die Haushaltsführung. „To the man, the whole world was his world; because he was male; and the whole world of women was the home; because she was female“ (Gilman 1914, S. 23). In der heutigen Gesellschaft hat sich bezugnehmend auf die sozio-ökonomische Lage von Frauen kaum etwas geändert. Frauen sind auch heute in Führungspositionen unterrepräsentiert (Bsp. Maria arbeitet als Aushilfe in einem Pflegeheim). Immer noch scheitern Frauen an männlich dominierten Machtstrukturen. Wenn die Frauen besser ausgebildet sind als die Männer, sind trotzdem die meisten Spitzenjobs unter den Männern verteilt. Denn auch in der Berufsphase vor der Familiengründung machen Männer heute schneller Karriere als Frauen. Die Ursache liegt auch in der Familienpolitik der Bundesrepublik Deutschland. Die politischen Entscheidungen führen zur Benachteiligung von Frauen auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Das vor kurzer Zeit eingeführte Betreuungsgeld bindet Frauen sehr stark an die Kindererziehung und die Haushaltführung. Ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt verschlechtern sich dadurch und erschweren den Wiedereinstieg. „Eltern, die ihre Zweijährigen zu Hause betreuen und nicht in eine öffentliche Kinderbetreuung geben, bekommen in Hannover bereits seit 2013 ein monatliches Betreuungsgeld zwischen 150 und 300 Euro. Die Folge davon ist, dass insbesondere Geringverdiener, ArbeitnehmerInnen mit geringer Qualifikation und Alleinerziehende zu Hause bleiben“ ( Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Studie 2013, Betreuungsgeld erschwert beruflichen Wiedereinstieg, S. 3ff.). Das Betreuungsgeld fördert Ungleichgewicht zwischen Mann und Frau (Bsp.Teilhabe am Arbeitsleben ) . Aus vielen Studien lässt sich feststellen, dass längere Ausstiegszeiten aus dem Beruf den Wiedereinstieg erschweren. Dazu wurden Befragungsergebnisse des Mikrozensus sowie des sozio-ökonomischen Panels erhoben. Die erhobenen Ergebnisse sehen wie folgt aus. „Seit der Einführung des Betreuungsgelds wurden 20 Prozent weniger Kinder in öffentlichen Einrichtungen, durch Verwandte oder Nachbarn, sondern zu Hause betreut. Das trifft nicht nur auf die Kinder der Altersgruppe zu, für die das Betreuungsgeld gedacht ist, sondern auch ältere Geschwister wurden oft nicht mehr in den Kindergarten gebracht. Zu Hause bleiben vor allem die Mütter, die ein niedriges Einkommen oder eine geringe Qualifikation haben. Trotz Betreuungsgeld ist jedoch kein Anstieg der Geburtenrate zu beobachten“ ( Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Studie 2013, Betreuungsgeld erschwert beruflichen Wiedereinstieg, S. 5). Daraus lässt sich schließen, dass unter diesen Umständen das Betreuungsgeld den Wiedereinstieg in den Beruf verhindert.
Frauenprobleme könnte man aus verschiedenen Dimensionen betrachten: Probleme in der Familie, Probleme im Arbeitsalltag (Bsp. Paar-Beziehung Philipp und Maria aus dem Kinofilm). Da dieses Themengebiet sehr umfangreich ist, muss ich mich in meinem Essay mehr oder weniger auf Verdienstunterschiede zwischen Mann und Frau konzentrieren. Die Tatsache, dass Frauen für die gleiche Arbeit weniger Geld bekommen, ist in einer demokratischen Gesellschaft unakzeptabel. Geschlechtsspezifische Verdienstunterschiede sind aus soziologischer Sicht ein Indikator, welcher unsere Gesellschaft als androzentrische Gesellschaft definiert. An dieser Stelle wird das Konzept des Androzentrismus erläutert, da es das Entstehen von Unterschieden zwischen den Geschlechtern im Hinblick auf Abwertung eines Geschlechts durch das andere gut veranschaulicht. Der Androzentrismus ist eine , den Mann ins Zentrum des Denkens stellende Anschauung. Androzentrismus ist ein, feministischer Vorwurf einer männlichen Optik in den Wissenschaften bzw. die Übernahme einer männlichen Perspektive im Forschungsprozess . Der Mann und seine Erfahrungen werden zu einem neutralen Standard oder einer Norm für die Kultur. Frauen und ihre Erfahrungen werden dann gesehen als eine geschlechtsspezifische Abweichung von diesem universellen Standard des Mannes. Der Begriff Androzentrismus wurde erstmals von Charlotte Perkins Gilman im Jahre 1919 verwendet und definiert. Die Benachteiligung von Frauen in der Gesellschaft wird in Werken von Gilman empirisch behandelt. Die erste These lautet wie folgt: „Every handicraft, every profession, every science, every art, all normal amusements and recreations, all government, education, religion; the whole living world of human achievement: all this is human. That one sex should have monopolized all human activities, called them „man's work“, and managed them as such, is what is meant by the phrase Androcentric Culture“ (Gilman 1914, S. 25). Somit haben Männer im Vergleich zu den Frauen mehr Macht und Weisheit. Die These des Androzentrismus lautet: „Männliche Lebensmuster und Denksysteme erheben einen Universalanspruch und erklären Frauen bzw. weibliche Lebensmuster zum Partikularen und Anderen“ (Gilman 1914, The Man-Made World or Our Androcentric Culture, S. 156). Eine androzentristische Perspektive charakterisiert Frauen und deren Lebenszusammenhänge als „minderwertig“. Ziel ist es nun, anhand des Androzentrismus die Benachteiligung der Frauen in der Arbeitsgesellschaft zu zeigen. Zunächst soll hierbei der Androzentrismus näher definiert werden. Es ist schon Jahre her, dass dieser Begriff erfunden und definiert wurde. I n der heutigen Gesellschaft herrscht der Androzentrismus nur lediglich in der Arbeitswelt (Bsp. eine Szene aus dem Kinofilm, in der Wiebke nicht versetzt wird, zeigt es am besten). Diese einzige Szene zeigt uns den Androzentrismus in der Arbeitswelt. Demzufolge soll der Anteil von Frauen in Führungspositionen in Deutschland sehr gering sein. „Der Gedanke an die Frau als das schwache Geschlecht ist tief in uns verankert“ (Helene Moser 2010, Die Rolle der Frau in der heutigen Zeit, S. 2). „Eine Frau sollte man beschützen“, dieses Bild wird meist bereits in der Kindheit geprägt. Dadurch entsteht bei Männern eine falsche Vorstellung: Frauen sind nur zum Kindererziehen da. Andere Bereiche (Führungspositionen in Betrieben) sind somit für Frauen ausgeschlossen. Daraus lässt sich das Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern vermuten. Es fehlt jedoch eine empirische Grundlage. Erste Leitfrage: Wie hat sich das Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern in der heutigen Gesellschaft verändert? Hat es sich überhaupt irgendwie verändert? Dies wird im weiteren Verlauf meines Essays analysiert. Um diese Analyse zu vereinfachen, werde ich als Erstes die Sichtweise von Gilman analysieren. Die ökonomische Situation der Frauen im 19. Jahrhundert im Vergleich zur heutigen Zeit ist anders. Die Studie von Gilman bezieht sich auf das 19. Jahrhundert. „Die Gesellschaft des 19. Jahrhunderts war patriarchalisch organisiert. Die Frauen wurden weder als selbstständig noch als mündig betrachtet. Tugend, Sittsamkeit und Fleiß wurden zu Beginn des 19. Jahrhunderts zu typisch weiblichen Eigenschaften erklärt. Der Ort von Frauen sollte das Haus sein, hier hatten sie für eine gemütliche Häuslichkeit zu sorgen“ (Bundeszentrale für politische Bildung 2008, Wie alles begann – Frauen um 1800, S. 4). „Die ökonomische Stellung des menschlichen Weibchens entspricht der Geschlechterbeziehung“ (Gilman 2005, S. 26f.). Die Benachteiligung von Frauen gegenüber Männern zeigt uns Gilman anhand konkreter Beispiele. „ Der wirtschaftliche Status der Menschen einer Nation wird hauptsächlich von den Aktivitäten der männlichen Mitglieder bestimmt: das weibliche Mitglied erhält ihren Anteil an Fortschritt der ethnischen Gruppe nur durch ihn“ (Gilman 2005, S. 30). Ein Kernpunkt der Untersuchung bzw. eine empirisch nachgewiesene Hypothese lautet: „Das Weibchen des menschlichen Geschlechtes ist wirtschaftlich abhängig vom Männchen. Er ist ihre Nahrungsquelle“ (Gilman 2005, S. 40). Die eigene wirtschaftliche Lage könnte somit eine Frau nur durch die Heirat verbessern. „It is only that the natural feminine instinct is to retire, as that of the male is to advance, but that, because marriage means support, a woman must not ask man to support her. It is economic beggary as well as a false attitude from a sex point of view“ (Gilman 1889, S. 89). All dies war selbstverständlich für die Gesellschaft des 19. Jahrhunderts. Nun werde ich das Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern in der heutigen Gesellschaft aus einer sozio-ökonomischen Perspektive analysieren. Wenn man die Stellenbesetzung in Führungspositionen betrachtet, wird deutlich, dass Institutionen und Firmen im oberen Management überwiegend durch Männer besetzt sind. Wenn man ins 19. Jahrhundert zurückblickt und die Studie von Gilman auf die heutige Gesellschaft überträgt, so wird man feststellen müssen, dass sich kaum etwas geändert hat in den Familienpflichten und der Kinderbetreuung. „Letztlich ist die Frau wirklich wirtschaftlich abhängig von ihrem Mann. Er ist ihre Nahrungsquelle“ (Gilman 1889, S. 40). Als letztes Argument wird behauptet, die Frau sei auf Grund ihrer Mutterschaft ungeeignet, um an der wirtschaftlichen Produktion teilzunehmen. Damit sei es gerechtfertigt, dass der Mann seine Frau unterstützt und sie unterhält. Somit ist und bleibt ein Mann das Oberhaupt der Familie. Der Mann wird heute unverändert in die Rolle des Familienoberhauptes gezwungen. Er hat keine andere Wahl. Mit dem Kind bleibt die Frau zuhause und der Mann geht zur Arbeit. Im Unternehmenssektor dominiert der Männeranteil im Vergleich zu Frauen. Einer Frau gelingt es kaum, an eine Führungsposition heran zu kommen. In meinem Essay greife ich auf bereits erhobene Daten zurück. In diesem Fall handelt es sich um die Studie „Bestand und Struktur akademischen Führungspersonals“. Diese Studie wurde im Jahre 2014 an der Fachhochschule Kiel durchgeführt. „Im öffentlichen Dienst sind die Anteile von Absolventinnen in Leitungsfunktionen geringer als in der Privatwirtschaft. Etwa 27 Prozent der FH-Absolventinnen und 17 Prozent Universitätsabsolventinnen im öffentlichen Dienst bekleiden fünf Jahre nach dem Hochschulabschluss eine Leitungsposition. Die Chancen zum Aufstieg in leitende Positionen sind je nach Gruppenzugehörigkeit unterschiedlich verteilt: Männlichen Akademikern gelingt dies deutlich häufiger als Akademikerinnen. 42 Prozent aller männlichen Fachhochschulabsolventen bekleiden fünf Jahre nach dem Studienabschluss eine leitende Position, hingegen nur 30 Prozent der Fachhochschulabsolventinnen. Insbesondere der Zugang in die oberen Führungsetagen bleibt den Akademikerinnen weiterhin zumeist verwehrt“ (Grotheer, M.; Isleib, S.; Netz, N.; Briedis, K., HIS-HF Absolventenuntersuchung des Jahrgangs 2012, S. 10). In der Privatwirtschaft verdienen Frauen im Durchschnitt rund 20 Prozent weniger als Männer, und zwar auch dann, wenn sie in einer Führungsposition arbeiten. Wenn man auf Gilmans Theorie zurückgreift so steht fest, dass die Frauen im Durchschnitt für vergleichbare Arbeit weniger Geld bekommen als Männer und ein Großteil der unbezahlten Haus-, Erziehungs- und Pflegearbeiten übernehmen. „Die Arbeit, die die Ehefrau im Haushalt leistet, ist Teil ihrer funktionalen Pflicht, nicht ihr Beruf“ (Gilman 1889, S. 33). Gilman zeigt uns, dass Haushaltsführung lediglich eine Pflicht ist, die aus der Ehe entsteht, also kein Beruf in dem Sinne. Jedoch ist es in der heutigen Gesellschaft anders gemeint. Eine Frau muss parallel zum Haushaltsführung eine sehr schlecht entlohnte Arbeit in Kauf nehmen. Potentielle Arbeitgebern nehmen ungern Frauen mit Kindern. „Frauen sind durchschnittlich länger arbeitslos als Männer“ (Publikation Bundesagentur für Arbeit 2013, Der Arbeitsmarkt, S. 5).
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- Arbeit zitieren
- Sergio Merz (Autor:in), 2015, Das sozio-ökonomische Ungleichgewicht zwischen Mann und Frau. Essay zur Theorie von Charlotte Perkins Gilman und Vergleich mit dem Film "3 Zimmer/Küche/Bad", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1027247
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