Die Adolf Hitler Schule war eine politische Elite-Schule, zu der man nur berufen werden konnte. Die Arbeit gibt wertvolle Einblicke in eine Ausbildung, die nur sehr ausgewählten Kindern in Aussicht gestellt wurde.
In der Übergangszeit zwischen den beiden Weltkriegen entstand eine eigensinnige Dynamik im Konflikt um Bildungschancen. Die erwerbslosen Akademiker fühlten sich durch die fortschreitende Demokratisierung der Bildungsbeteiligung in ihren Statuserwartungen besonders bedroht. Auf der anderen Seite waren die sozialen Aufsteiger, die durch Bildungsprozesse ihren sozialen Stand verbessern wollten, enttäuscht aufgrund von schlechten Berufsaussichten. Es entwickelte sich in einer Gesellschaft mit ca. acht Millionen Arbeitslosen ein nährbarer Boden für die nationalistische Ideologie. Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler zum Reichskanzler gewählt. Eines seiner ersten Amtshandlungen war das Gesetz vom 25. April 1933 gegen die Überfüllung deutscher Schulen und Hochschulen. Während in den anderen westlichen Ländern im Sinne der Aufklärung die Modernisierung vorantrieben wurde, sind die Maßnahmen Hitlers als populistische Notbremse zu sehen. „Die nationalistische Führung um Hitler sah instinktiv, dass die mit dem Bildungswachstum beförderte Demokratisierung und Individualisierung der Lebensführung jeden Befehl von oben auf Dauer sozusagen leer laufen ließ.“ Mit dem in Kraft treten des Gesetzes wurde die Bildung der breiten Maße beschränkt, während für einen ausgewählten Teil der Jugend eine elitäre Ausbildung bestimmt war. In Folge des Gesetzes sank die Anzahl an Studierenden an wissenschaftlichen Hochschulen von rund 138.000 (1931) auf rund 54.000 (1941).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Themenbegründung
- Karl-Heinz Kühl Vita
- Die Ordensburg Sonthofen
- Die Entstehungsgeschichte der Adolf-Hitler-Schule
- Die Schule der Auserlesenen
- Die Struktur und Organisation der Adolf-Hitler-Schule
- Entstehungsgeschichtliche Hintergründe
- Der Weg eines ehemaligen Adolf-Hitler-Schülers hin und während seiner Erziehung auf Adolf Hitlers Eliteinternat.
- Die Berufung zur Adolf-Hitler-Schule
- Der Weg eines Adolf-Hitler-Schülers auf der Ordensburg Sonthofen
- Der allgemeine Tagesablauf
- Stundenplan
- Die Abschlussprüfungen auf der Adolf-Hitler-Schule
- Interviewfragen an Karl-Heinz Kühl
- Vergleich mit anderen Aussagen ehemaliger Adolf-Hitler-Schüler
- Ausblick und Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Rekonstruktion des Alltags an der Adolf-Hitler-Schule, einer elitären Ausbildungsstätte im nationalsozialistischen System. Sie zielt darauf ab, das Leben und die Denkweise eines ehemaligen Adolf-Hitler-Schülers, Karl-Heinz Kühl, im Kontext seiner Erziehung und seines späteren Lebenswegs im Nationalsozialismus zu beleuchten. Die Arbeit möchte einen Beitrag zur Analyse der Propagandamaßnahmen und der Auswirkungen der nationalsozialistischen Ideologie auf die Gesellschaft leisten. Sie untersucht die spezifischen Erfahrungen eines jungen Menschen, der in diesem System aufwuchs und die Entstehung seiner Einstellungen und Denkweisen.
- Rekonstruktion des Alltags eines Adolf-Hitler-Schülers
- Analyse der Einflüsse von Ideologie und Propaganda auf die Persönlichkeitsentwicklung eines jungen Menschen im Nationalsozialismus
- Untersuchung der Stabilität von Einstellungen und Denkweisen im Laufe der Zeit
- Bedeutung der Biographieforschung und Oral History für die Erforschung des Nationalsozialismus
- Einordnung der Erfahrungen des ehemaligen Adolf-Hitler-Schülers in den historischen Kontext der Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Entstehung der Adolf-Hitler-Schule im Kontext der deutschen Bildungslandschaft der Zeit. Sie stellt die Bedeutung der elitären Ausbildung im nationalsozialistischen System heraus und führt den Leser in die Thematik der Arbeit ein.
Die Themenbegründung erläutert die Motivation und den wissenschaftlichen Kontext der Arbeit. Sie verweist auf die Bedeutung der Biographieforschung und der Oral History für die Erforschung des Nationalsozialismus und betont die Aktualität der Thematik im Kontext der heutigen Gesellschaft.
Die Kapitel 3 und 4 befassen sich mit der Vita von Karl-Heinz Kühl und seiner Zeit auf der Ordensburg Sonthofen. Die Kapitel 5 und 6 beschreiben die Entstehung und Organisation der Adolf-Hitler-Schule sowie den Weg eines ehemaligen Adolf-Hitler-Schülers auf dem Internat. Die Kapitel 7 und 8 analysieren Interviewfragen an Karl-Heinz Kühl und stellen Vergleiche mit anderen Aussagen ehemaliger Adolf-Hitler-Schüler an.
Schlüsselwörter
Adolf-Hitler-Schule, Nationalsozialismus, elitäre Ausbildung, Propaganda, Oral History, Biographieforschung, Alltagsgeschichte, Zeitzeugen, Karl-Heinz Kühl, Ordensburg Sonthofen, Bildungssystem, Erziehung, Ideologie, Gesellschaft, Geschichte, Deutschland, Weltkrieg, Erfahrung, Erinnerung.
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- Anonym (Autor), 2015, Die Adolf Hitler Schule. Eine alltagsgeschichtliche Rekonstruktion, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/998134