Die Fallarbeit orientiert sich an dem Vorgehen von B. Müller und ist in ein vier Phasenmodell kategorisiert. Die erste Phase beinhaltet die Anamnese, welche der Datenerfassung und der Sammlung und Sortierung von Vorinformationen bezüglich der vorliegenden Arbeit impliziert. Im Anschluss daran, folgt die Diagnose, die detaillierter auf die Problemdefinierung eingeht und die Ursachen analysiert. Der dritte Gliederungspunkt ist die Intervention, diese fokussiert sich auf die in Frage kommenden professionellen Interventionsmöglichkeiten und Angebote.
Der letzte und abschließende Arbeitsprozess bezieht sich auf die Selbstevaluation. In dieser Phase soll der sozialpädagogisch Handelnde seine geleistete praktische Arbeit kritisch reflektieren und auf Effektivität und Adäquatheit untersuchen. Die vorliegende Arbeit bezieht sich auf den Fall des Pascals nach dem von Burkhard Müller initiierten Muster der multiperspektivischen Fallarbeit.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Anamnese
Diagnose
Intervention
Selbstevaluation
Literaturverzeichnis
Einleitung
Die Professionelle Soziale Arbeit hat verschiedene Formen und berücksichtigt in ihrer Profession die verschiedenen, vielfältigen und komplexen Beziehungen zwischen Menschen und ihrer Umwelt, unter der Berücksichtigung der Gleichheit und Würde aller Menschen und rechtlicher Rahmenbedingungen. Diese Profession stellt ein ganzes Netzwerk aus Werten, Theorien und Praxis dar und weist eine Dimension wie die Lebenswelt der Menschen selbst auf.
In seinem 1993 erstmals vorgelegten Lehrbuch zur multiperspektivischen Fallarbeit führt Burkhard Müller, deutscher Erziehungs- und Sozialwissenschaftler, aus, dass sich die Vielfalt SozialerArbeit in einem verhältnismäßig übersichtlichen Verfahren strukturieren lässt.
Dieses Konzept betitelt er als multiperspektivische Fallarbeit.
DieserAnsatz beruht aufderAnwendung diverser Fälle bezüglich der Einflusssphäre der Sozialen Arbeit. Das Konzept der multiperspektivischen Fallarbeit beruht aufder transparenten und präzisen Bearbeitung eines individuellen Falls und die Wahrnehmung derunterschiedlichen aufdas Fallgeschehen einwirkenden Perspektiven aller Adressatinnen, die sich mit der Fallarbeit in Beziehung setzen lassen. Es fordert eine mehrdimensionale Sichtweise und ausgiebiges Fachwissen seitens des sozialpädagogisch Handelnden, derden Fall ausarbeitet, um den Adressaten eine individuelle Problembewältigung beizutragen. Das methodisch strukturierte und fachlich durchdachte Vorgehen wird unter Einhaltung eines rechtlichen Leitfadens, wie die im SGB verankerte Kinder- und Jugendhilfe, durchgeführt.
Die Fallarbeit orientiert sich an dem Vorgehen von B. Müller und ist in ein vier Phasenmodell kategorisiert. Die erste Phase beinhaltet die Anamnese, welche der Datenerfassung und derSammlung und Sortierung von Vorinformationen bezüglich der vorliegenden Arbeit impliziert. Im Anschluss daran, folgt die Diagnose, die detaillierter auf die Problemdefinierung eingeht und die Ursachen analysiert. Der dritte Gliederungspunkt
ist die Intervention, diese fokussiert sich auf die in Frage kommenden professionellen Interventionsmöglichkeiten und Angebote.
Der letzte und abschließende Arbeitsprozess bezieht sich aufdie Selbstevaluation. In dieser Phase soll der sozialpädagogisch Handelnde seine geleistete praktische Arbeit kritisch reflektieren und auf Effektivität und Adäquatheit untersuchen. Die vorliegende Arbeit bezieht sich aufden Fall des Pascals nach dem von Burkhard Müller initiierten Muster der multiperspektivischen Fallarbeit.
Anamnese
ln diesem Fall geht es um den zehnjährigen Pascal, der seit der Trennung der Eltern zunehmend auffälliges bzw. aggressives Verhalten zeigt. Dieses Verhalten äußert sich z.B. durch tätliche Angriffe gegenüber der Mutter beim Streit um die abendliche Fernsehzeit, Provokationen und Beschimpfungen gegenüber des Vaters oder auch durch Ziehen an einer Bikinihose eines Mädchens beim Schwimmen.
Das Erstgespräch mit derfallführenden Fachkraft fand ausschließlich mit der Kindesmutter statt.
Die Mutter fühlt sich überfordert und sucht pädagogische Unterstützung.
Die 27-jährige Mutter ist seit ein paar Monaten von Pascals Vater getrennt. Sowohl die Mutter als auch der Kindesvater leben nun in einer neuen Beziehung. Nach derTrennung wurden feste Besuchswochenenden mit Pascals Vater vereinbart, die aberzunehmend unregelmäßig wahrgenommen und auch kurzfristig abgesagt wurden. Die Zuneigung vom Kindsvaterzu Pascal scheint ebenfalls rückläufig zu sein, obwohl Pascal vermehrt die Nähe seines Vaters sucht, laut Mutter. Wenn es zu den Besuchswochenenden kommt, kümmere sich derVaterwenig um Pascal. Gewohnheiten, wie das Schlafen im Bett des Vaters, wurden gebrochen seitdem derVater die neue Freundin hat. Seitdem hat Pascal seinen Vater nicht mehr für sich alleine. Bei zunehmendem aggressivem
Verhalten von Pascal setze derVater die Besuche komplett aus. Die Mutter äußerte, dass der Kindesvater ihrerAussage nach wenig Bemühung zeigen würde und es sich zu einfach mache.
Die Mutter erzählt, dass ihr neuer Partner sich verständnisvoll um Pascal kümmert, Pascals Situation akzeptiert und Zeit in ihn investiert. Pascal habe sich auch zu Beginn der neuen Beziehung über die Besuche des neuen Partners gefreut.
Jedoch haben Beschimpfungen gegenüber dem neuen Lebenspartner der Mutter auch zugenommen. Vor der neuen Beziehung der Mutterwas Pascal es gewohnt morgens ins Bett der Mutter zu gehen und zu kuscheln. Bei Anwesenheit des neuen Partners ist es Pascal nun nicht mehr erlaubt ins Bett der Mutter zu gehen.
Es liegen nur Informationen von Seiten der Muttervon Pascal vor. Vom Kindesvater gibt es keine Äußerungen zum Verhältnis zu Pascal bzw. fehlen Bestätigungen, die die Aussagen der Mutter bekräftigen oder entkräften. Ebenfalls wären Aussagen der neuen Lebenspartner hilfreich um ein besseres Gesamtbild der Situation zu erfahren. Außerdem wären Informationen aus Pascals Kleinkindalter interessant und hilfreich. Es stellt sich die Frage wie gefestigt Pascals Umwelt in seinem Kleinkindalter war, da auch die Mutter Pascal bereits mit 17 Jahren geboren hatte.
Diagnose
Pascal ist ein 10-jähriger Junge im prä-pubertären Schulkindalter, der seit derTrennung der Eltern eine zunehmende antisoziale Tendenz zeigt. Durch die Trennung der Eltern begann, die für Pascal zunächst unzerstörbare Umwelt, zerstörbar zu werden. Die Kind- Familien-Beziehung wurde insuffizient und damit auch das Umfeld welches Pascal Grenzen und Werte aufzeigen konnte, die seine innerlichen Triebe begrenzten. Durch die Insuffizienz begann Pascal sein neues Umfeld weiter auszutesten und auszureizen.
Durch antisoziale und aggressive Handlungen, wie z.B. das Ziehen an der Bikinihose eines Mädchens, zeigt Pascal eindeutig eine Handlung um auf sich aufmerksam zu machen, seine Umwelt zu provozieren und zu testen, ob die Umwelt es schafft ihn zu restringieren. Dadurch zeigt Pascal eindeutige Züge Abweichenden Verhaltens. Mit seinem gewalttätigen, störenden und delinquenten Verhalten zwingt erdie Umwelt, sich mit ihm zu befassen und Stellung zu beziehen, (vgl. Böhnisch. 2001, S.17)
Der nur noch sporadische Kontakt zum Kindesvater mit weiter abnehmender Zuneigung des Vaters und sich durch die neuen Partnerschaften beider Elternteile ergebende neue Umwelt, lässt Pascal seine Umgebung noch unübersichtlicher wirken, die Ängste vor dem Bindungsverlust verstärken das Gefühl der Unüberschaubarkeit. Dadurch multiplizierten sich Pascals antisoziale Tendenzen, er wurde immer aggressiver gegenüber dem Vater und der neuen Partnerin, jedoch mit dem Ziel mehr Zuneigung und Liebe zu erfahren. Gegenteiliges wurde erreicht, derVater distanzierte sich von Pascal und setzte schließlich die Besuchswochenenden aus.
Pascals Mutter berichtete ebenfalls einen neuen Lebenspartnerzu haben. Dieserzeigt sich gegenüber Pascal, laut der Mutter, aufgeschlossen und Pascal freute sich zu Beginn über dessen Besuche. Vermutlich sah Pascal in dem neuen Partner eine Person die ihm helfen könnte, ihn annehmen und Halt geben würde. Um das Interesse des neuen Partners weiterzu wecken, reagiert Pascal mit seinen Handlungsstigmata des Abweichenden Verhaltens die er aus seiner zerstörbaren Umwelt kennt, indem er sich vermehrt aggressiv und antisozial gegenüber dem neuen Partner verhält. Pascal macht durch sein provokatives Handeln darauf aufmerksam, dass es zu wenig Liebe und Anerkennung bekommt, (vgl. Böhnisch 2001, S.17)
Die 27-jährige Mutter von Pascal fühlt sich nun mit dem immer weiter zunehmend aggressivem Verhalten von Pascal überfordert. Durch die Abneigung des Kindsvaters gegenüber Pascal sieht die Mutterwie Pascal eine wichtige Säule in seinem Leben zerbricht. Die Mutter ist vom Kindesvater enttäuscht, da dieser nicht versucht eine Verbesserung im Umgang mit Pascal zu erreichen und somit vielleicht der antisozialen Tendenz von Pascal entgegenzuwirken. Die nun aggressive Haltung Pascals gegenüber dem neuen Lebenspartner macht die Mutter noch ratloser.
Hinsichtlich der gegenwärtigen Gesamtsituation beruft sich die Kindesmutter nur auf das bestehende Missverhältnis zwischen Pascal und dem Kindesvater, obwohl Ihre Bindung zu Pascal durch ihre neue Beziehung immer mehr abgeschwächt bzw. verloren geht und dies im Hinblick auf seine weitere Entwicklung ebenso als sehr wichtig eingestuft werden sollte.
Intervention
Um eine für Pascal angemessene Unterstützung und Förderung zur Verbesserung des sozialen Verhaltens und Erziehungsfähigkeit anzubieten, ist es aus fachlicher Sichtweise verpflichtend die Mutter bei der Erziehung von Pascal angemessen zu beraten, zu unterstützen und eine Kindeswohlgefährdung auszuschließen (Vgl. dazu § 1 Abs. 3 SGB VIII).
Angesichts derTatsache, dass eine dem Wohl des Kindes entsprechende Erziehung durch die Sorgeberechtigten nicht mehr gewährleistet werden kann, ist eine Inanspruchnahme von Hilfen zur Erziehung obligat. Pascals Mutter beschreibt Pascals antisoziales Verhalten als provokant und rabiat, er lebt in einer mangelhaften sozialen Lebenssituation.
Ebenso ist es diesbezüglich obligatorisch, verschiedene Sichtweisen der unterschiedlichen Familienmitglieder bzw. neuen Lebenspartnern sowie fachlichen Akteuren, z.B. der Schulsozialarbeiter und die betroffenen Lehrkräfte einzuholen.
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