Die vorliegenden Arbeit diskutiert, ob Suizid ein für eine unterrichtliche Auseinandersetzung relevantes Thema darstellt und eine solche anhand des Jugendromans "Tote Mädchen lügen nicht" und der gleichnamigen Netflix-Serie im Deutschunterricht erfolgen kann. Ziel dieser Arbeit ist es, aufzuzeigen, dass Suizid als im Leben der Schülerinnen und Schüler präsentes Thema auch innerhalb der Schule thematisiert werden muss und dadurch keinesfalls eine suizidale Handlung ausgelöst wird.
Hierfür soll einleitend der Begriff Suizidalität erläutert und die im alltagssprachlichen Gebrauch präsenten Synonyme zum Suizid diskutiert werden, ohne dabei allerdings die historische Wortherkunft darzulegen. Anschließend werden nach einem statistischen Exkurs zu den Suizidraten bei Jugendlichen in Deutschland besonders die Suizidmethoden, Suizidversuche und Suizidankündigen beschrieben und der suizidtheoretische Teil abgeschlossen. Ziel ist es, dabei aufzuzeigen, welchen Stellenwert diese insbesondere für die Suizidprävention besitzen.
Nach einem Exkurs in die Medienwirkung, bei dem die Begriffe Werther-Effekt und Papageno-Effekt vorgestellt werden, wird dargelegt, dass Suizid sich als Thema für den Schulunterricht eignet. Daran anknüpfend werden mögliche Überschneidungen mit dem Unterrichtsfach Deutsch unter Berücksichtigung der curricularen Vorgaben des niedersächsischen Kultusministeriums für die gymnasialen Jahrgänge 5-10 überprüft und grundlegende Bedingungen für eine unterrichtliche Auseinandersetzung mit dem Suizid angeführt.
Suizid als ein auch für den Deutschunterricht relevantes Thema betrachtend soll somit die Grundlage gelegt werden, den Jugendroman "Tote Mädchen lügen nicht" von Jay Asher sowie die gleichnamige Netflix-Serie auf deren Verwendbarkeit im Unterricht zu untersuchen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Suizid und Suizidalität
- Eine Begriffsbestimmung
- Suizid bei Jugendlichen und Geschlechterunterschiede
- Suizidmethoden – ,harte' und ,weiche'
- Suizidversuch
- Suizidankündigung
- Medienwirkung und die Angst vor Nachahmung
- Suizid als Thema in der Schule?
- Richtlinien für die Auseinandersetzung
- Suizid als Thema im Deutschunterricht?
- Tote Mädchen lügen nicht – Ein Jugendroman
- Die Bedeutung der Gerüchte
- Angeführte Suizidgründe
- Vom Suizidgedanken zum Suizid
- Die Wertung des Suizids
- Die Warnsignale suizidaler Personen
- Das Scheitern Mr. Porters
- Tote Mädchen lügen nicht – Ein Jugendroman für den Deutschunterricht?
- Filme und Serien im Deutschunterricht
- Tote Mädchen lügen nicht – Eine Netflix-Serie
- Die Serie im Pressespiegel
- Mobbing und soziale Isolation als Suizidgrund
- Vertuschung der Suizidgründe
- Die Abwertung der Suizidgründe
- Warnsignale und Hilfegesuche
- Banalisierung und inflationärer Gebrauch des Suizidbegriffs
- Von der weichen zur harten Methode - Die Explizitheit des Suizids
- Die Serie im Unterricht
- Rückschlüsse für die Verwendung des Jugendromans
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Relevanz des Themas Suizid im Schulunterricht und diskutiert die Verwendung des Jugendromans „Tote Mädchen lügen nicht“ sowie der gleichnamigen Netflix-Serie im Deutschunterricht. Ziel ist es aufzuzeigen, dass Suizid, als ein im Leben von Schülern präsentes Thema, auch in der Schule thematisiert werden muss, ohne dabei eine suizidale Handlung auszulösen.
- Der Begriff „Suizidalität“ und seine verschiedenen Facetten
- Suizidraten bei Jugendlichen in Deutschland und Geschlechterunterschiede
- Medienwirkung und die Gefahr der Nachahmung
- Suizid als Thema im Deutschunterricht und seine Einbindung in den Lehrplan
- Analyse des Jugendromans „Tote Mädchen lügen nicht“ und der Netflix-Serie in Bezug auf Suiziddarstellung und Prävention
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und skizziert die Zielsetzung der Arbeit. In Kapitel 2 wird der Begriff „Suizidalität“ erläutert und die verschiedenen Bezeichnungen für Suizid diskutiert. Es werden statistische Daten zu Suizidraten bei Jugendlichen in Deutschland vorgestellt und Geschlechterunterschiede im Suizidverhalten beleuchtet. Kapitel 3 thematisiert die Medienwirkung und die Gefahr der Nachahmung von Suizidhandlungen. In Kapitel 4 wird die Relevanz von Suizid als Thema im Schulunterricht erörtert und die Möglichkeiten einer unterrichtlichen Auseinandersetzung mit dem Thema, unter Berücksichtigung der curricularen Vorgaben, beleuchtet. Kapitel 5 untersucht den Jugendroman „Tote Mädchen lügen nicht“ und analysiert die Bedeutung der Gerüchte, die angedeuteten Suizidgründe und die Wertung des Suizids. Kapitel 6 diskutiert die Verwendbarkeit des Jugendromans im Deutschunterricht. Kapitel 7 befasst sich mit dem Einsatz von Filmen und Serien im Deutschunterricht, bevor Kapitel 8 die Netflix-Serie „Tote Mädchen lügen nicht“ näher betrachtet. In diesem Kapitel werden die mediale Resonanz, die Unterschiede zur Buchvorlage, die Darstellung von Mobbing und Vertuschung, sowie die Gefahr der Banalisierung des Suizids diskutiert. Schlussendlich werden in Kapitel 9 Rückschlüsse für die Verwendung des Jugendromans gezogen und die Prävention, auch des Buches vor der Serie, hinterfragt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen dieser Arbeit sind Suizid, Suizidalität, Suizidprävention, Jugendroman, Netflix-Serie, Deutschunterricht, Medienwirkung, Mobbing, soziale Isolation, Banalisierung, und die Wertung des Suizids.
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- Julian Pelser (Autor), 2018, Suizid als Thema für die Schule?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/998008