Diese Arbeit befasst sich mit der Frage nach dem Bruch oder der Kontinuität, in den Beziehungen der Bundesrepublik mit dem afrikanischen Kontinent. Dabei sind die folgenden drei Ausgangspunkte für das Forschungsinteresse der vorliegenden Arbeit von besonderer Bedeutung: Die Effektivität in der Praxis einer neutralen Politik gegenüber F.Ä.A (Französischen Äquatorialafrika), die Zuverlässigkeit einer Wirtschaftsbeziehung mit F.Ä.A, die Bedeutung des FÄA-Markts für die Wirtschaft der BRD. Diese zentralen Punkte bilden den Hintergrund für die vorliegende Arbeit.
Die Frage nach dem ökonomischen Stellenwert Afrikas bzw. nach Afrika zu investieren, stellt sich immer mehr in den 1950er Jahre in der BRD. Die Tatsache, dass der jüngere Staat nach einem "Neuanfang" in seiner Beziehung mit dem afrikanische Kontinent strebte, müssen vielfältige Aspekten auf politischen, geopolitischen, wirtschaftlichen und kulturellen Ebenen berücksichtigt werden. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage: Welche nationale und internationale Motiven hinter der Ausbau einer ökonomischen Beziehung mit FÄA steckt? An diese Hauptfrage knüpft weitere wesentliche Frage an, und zwar: wie wirkte die in den Diskursen angekündigte „neutrale Politik“ auf die Bonn-Afrika-Wirtschaftsbeziehungen in der Praxis aus? Welche Faktoren haben dabei eine wesentliche Rolle gespielt? Auch diesen Fragen wird im Zuge dieser Arbeit nachgegangen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kapitel I: Deutsch-afrikanisches Verhältnis nach 1945
- Einleitung
- Darstellung der BRD und FÄA in den 1950er Jahren
- Politische Emanzipation von 1945- 1956.
- Wirtschaftslage und Potenzialitäten
- Gabun-Mittel Kongo
- Innere Mittel-Kongo – Südteil-Oubangui-Chari
- Nördlicher Oubangui-Shari – Tschad
- Die Bundesrepublik Deutschland 1949-1955.
- Kontext und politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen
- Der Fortbestehenden der Kolonialreminiszenz.
- Die afrikanische Frage in der Bundesrepublik: zwischen Zurückhaltung und Opportunitäten
- Innere Faktoren
- Die unterschiedlichen Ansichten über die afrikanische Frage.
- Afrika-Verein als Akteur für den Zurückkehr der Westdeutschland nach Afrika
- Äußere Faktoren
- Frankreichs Appell an Deutschland
- Die Gründung der Europäischen Wirtschafgemeinschaft und die Assoziierung afrikanisches Markt in der EWG
- Innere Faktoren
- Kapitel II: Paris und Bonn zusammen in Afrika. Grundlage westdeutsch-französischer Kooperation in den frankophonen Gebieten.
- Das deutsch-französische Zusammengehen in Afrika. Prämisse einer deutschen Beteiligung in FÄÄ.
- Grundlinien der Bonns Politik in Bezug auf Afrika 1949-1960.
- Die politisch-wirtschaftlichen Bedingungen zu einer deutsch-französischen Kooperation in Afrika.
- Die Verhandlungen über eine westdeutsche Beteiligung in FÄA.
- Dreiecksbeziehung zwischen Bonn, Paris und Brazzaville.
- Investitionspläne und technische Zusammenarbeit in FÄA
- Diplomatische Kontaktaufnahme mit FÄA.
- Die Handelbeziehungen BDR- FÄA
- Globaler Überblick über die westdeutschen Handelsbeziehungen mit Afrika.
- Hafenaktivitäten: Hamburg und Bremen.
- Forstwirtschaft
- Kurzer historischer Überblick
- Die Entwicklung der Forstwirtschaft in FÄA
- Handelsvolumen
- Die westdeutschen Investitionen
- Auswertung der Wirtschaftsbeziehung.……......
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die westdeutsch-afrikanischen Wirtschaftsbeziehungen im Kontext der Dekolonisierung zwischen 1945 und 1960 am Beispiel der Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Französisch-Äquatorialafrika (FÄA). Sie analysiert die Entwicklung der deutschen Wirtschaftspolitik gegenüber Afrika nach dem Zweiten Weltkrieg und beleuchtet dabei die Herausforderungen und Chancen, die mit der Ablösung der Kolonialherrschaft einhergingen. Die Arbeit untersucht insbesondere die Rolle Frankreichs als ehemaliger Kolonialmacht und die Bedeutung der deutsch-französischen Zusammenarbeit im Hinblick auf die Erschließung des afrikanischen Marktes.
- Die Entwicklung der deutsch-afrikanischen Wirtschaftsbeziehungen nach dem Zweiten Weltkrieg
- Die Rolle Frankreichs als ehemaliger Kolonialmacht in Afrika
- Die deutsch-französische Kooperation in der Erschließung des afrikanischen Marktes
- Die politische und wirtschaftliche Situation in FÄA in den 1950er Jahren
- Die Herausforderungen und Chancen der Dekolonisierung für die deutschen Wirtschaftsbeziehungen mit Afrika
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel behandelt die Situation in Deutschland und FÄA nach dem Zweiten Weltkrieg. Es stellt die politische und wirtschaftliche Situation beider Länder in den 1950er Jahren dar. Besonderes Augenmerk liegt auf der Frage, wie Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg wieder Zugang zum afrikanischen Markt gewinnen konnte, da es keine eigenen Kolonien mehr besaß. Die Rolle Frankreichs als dominierender Faktor und die Herausforderungen durch die wachsende Dekolonisierung in Afrika werden beleuchtet.
- Das zweite Kapitel analysiert die Grundlage der deutsch-französischen Kooperation in Afrika und betrachtet die Bedingungen, die für eine deutsche Beteiligung in FÄA notwendig waren. Die Arbeit untersucht die politische Strategie der Bundesrepublik Deutschland im Hinblick auf Afrika und die Herausforderungen, die sich durch die komplexe Dreiecksbeziehung zwischen Bonn, Paris und Brazzaville ergaben.
- Das dritte Kapitel beleuchtet die Investitions- und Handelspläne der Bundesrepublik Deutschland in FÄA. Es analysiert die diplomatischen Kontaktaufnahmen, die Hafenaktivitäten sowie die Entwicklung der Forstwirtschaft in FÄA. Darüber hinaus werden die Handelsbeziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und FÄA im Gesamtkontext der westdeutschen Handelsbeziehungen mit Afrika betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Westdeutsch-afrikanische Wirtschaftsbeziehungen, Dekolonisierung, Französisch-Äquatorialafrika, Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, deutsch-französische Kooperation, Wirtschaftspolitik, Kolonialismus, Postkolonialismus, Handel, Investitionen, Afrikapolitik.
- Arbeit zitieren
- Charles Tchoula (Autor:in), 2020, Die westdeutschen-afrikanischen Wirtschaftsbeziehungen im Kontext der Dekolonisierung 1945-1960, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/997197