1. Was ist eine Novelle?
- entstand um 1350 in Italien (Frührenaissance)
- ital. novella = Neuigkeit
- geradlinige Form
- unbekannter, merkwürdiger Vorfall im Mittelpunkt
- Geschehnisse konzentrieren sich um merkwürdiges Ereignis
- eine ereignete, unerhörte Begebenheit
- im Leben der Helden entscheidende Wende herbeiführt u. unverhoffte Wendungen schaffen neue Spannungen
- selten auch Verserzählung von mittlerem Umfang· durch straffe Handlungsführung, formale Geschlossenheit u. themat. Konzentration auszeichnet
- Gegenstand· Begebenheit· Anspruch auf Wahrheit erhebt u. Erzählg. v. Neuem o. Außergewöhnl.
- Charakteristische Merkmale: Zuspitzg. auf Wendepunkt hin u. Strukturierung durch ein sprachl. Leitmotiv o. durch Dingsymbol
- gibt dramat. Moment
2. Biographie v. Gottfried Keller:
- geb. am 19. Juli 1819 in Zürich
- zweites v. sechs Kindern· Sohn eines Drechslermeisters
- wuchs in bescheidenen, städtisch-kleinbürgerl. Verhältnissen auf
- 1824 verstarb Vater
- mit 15 Jahren v. Realschule verwiesen
- bildete sich als Autodidakt weiter (durch Selbstunterricht Gebildeter)· Aneignung zeichnerischer Fähigkeiten
- 1840 (21 Jahre) Ausbildung als Maler in München· Beendung zwei Jahre später· Zurückkehrung nach Zürich hoch verschuldet· wandte sich Schreiben zu
- polit. Spannungen in s. Heimat ließen ihn in Gedichte leidenschaftl. Freiheit besingen
- Bekannt mit Freiligrath u. 1846 Erscheing. Kellers Gedichte
- Stipendium Züricher Kantonsregierung - Ermöglichg. ein philosophisches u. literaturwissenschaftliches Studium in Heidelberg (1848-1850) u. Berlin (1850-1855)· diese Zeit Entstehg. Weiterer Gedichtband (Neuere Gedichte, 1851) u. erste Fassg. d. RomanzyklusDer Apotheker v. Chamounix (1853)
- Bedeutendes Werk autobiographisch gefärbte BildgsromanDer grüne Heinrich (1854/55)
- Bekannt auch in 2 Teile erschienene Novellensammlg.Die Leute v. Seldwyla(1856; Erweiterg. 1874)· mittels Parabel, Satire, Kunstmärchen u. realistischer Erzählgen. Schilderg. gesellschaftl. Bedingungen d. Lebens in schweizerischen Kleinstadt· in Sammlg. Enthalten humorvolle ErzählungDie drei gerechten Kammmacheru. trag. Liebesgeschichte v.Romeo und Julia auf dem Dorfe
Die Novelle & Romeo und Julia auf dem Dorfe von Gottfried Keller
Deutschvortrag
1. Was ist eine Novelle?
- entstand um 1350 in Italien (Frührenaissance)
- ital. novella = Neuigkeit
- geradlinige Form
- unbekannter, merkwürdiger Vorfall im Mittelpunkt
- Geschehnisse konzentrieren sich um merkwürdiges Ereignis
- eine ereignete, unerhörte Begebenheit
- im Leben der Helden entscheidende Wende herbeiführt u. unverhoffte Wendungen schaffen neue Spannungen
- selten auch Verserzählung von mittlerem Umfang· durch straffe Handlungsführung, formale Geschlossenheit u. themat. Konzentration auszeichnet
- Gegenstand· Begebenheit· Anspruch auf Wahrheit erhebt u. Erzählg. v. Neuem o. Außergewöhnl.
- Charakteristische Merkmale: Zuspitzg. auf Wendepunkt hin u. Strukturierung durch ein sprachl. Leitmotiv o. durch Dingsymbol
- gibt dramat. Moment
Die Novelle Romeo und Julia auf dem Dorfe von Gottfried Keller.
2. Biographie v. Gottfried Keller:
- geb. am 19. Juli 1819 in Zürich
- zweites v. sechs Kindern· Sohn eines Drechslermeisters
- wuchs in bescheidenen, städtisch-kleinbürgerl. Verhältnissen auf
- 1824 verstarb Vater
- mit 15 Jahren v. Realschule verwiesen
- bildete sich als Autodidakt weiter (durch Selbstunterricht Gebildeter)· Aneignung zeichnerischer Fähigkeiten
- 1840 (21 Jahre) Ausbildung als Maler in München· Beendung zwei Jahre später· Zurückkehrung nach Zürich hoch verschuldet· wandte sich Schreiben zu
- polit. Spannungen in s. Heimat ließen ihn in Gedichte leidenschaftl. Freiheit besingen
- Bekannt mit Freiligrath u. 1846 Erscheing. Kellers Gedichte
- Stipendium Züricher Kantonsregierung - Ermöglichg. ein philosophisches u. literaturwissenschaftliches Studium in Heidelberg (1848-1850) u. Berlin (1850-1855)· diese Zeit Entstehg. Weiterer Gedichtband (Neuere Gedichte, 1851) u. erste Fassg. d. RomanzyklusDer Apotheker v. Chamounix (1853)
- Bedeutendes Werk autobiographisch gefärbte BildgsromanDer grüne Heinrich (1854/55)
- Bekannt auch in 2 Teile erschienene Novellensammlg.Die Leute v. Seldwyla(1856; Erweiterg. 1874)· mittels Parabel, Satire, Kunstmärchen u. realistischer Erzählgen. Schilderg. gesellschaftl. Bedingungen d. Lebens in schweizerischen Kleinstadt· in Sammlg. Enthalten humorvolle ErzählungDie drei gerechten Kammmacheru. trag. Liebesgeschichte v.Romeo und Julia auf dem Dorfe
- Rückkehr nach Zürich· 1861 als Staatsschreiber tätig u. blieb es 15 Jahre
- Werke: ErzählungenSieben Legenden(1872) u. Züricher Novellen (1878)· best. durch pädagog. Rahmenerzählg.
- 1876 Zürücktretg. s. Amtes als Staatsschreiber
- 1881 Erscheing. NovellenzyklusDas Sinngedichtu. 1883Gesammelte Gedichte· letztes Werk RomanMartin Salander(1886)· enthält keinerlei romant. Gepräge u. Zuwendg. sozialkrit. Deutg. D. (industrialisierenden) Gegenwart
- gest. am 15, Juli 1890 in Zürich
- bedeutendster deutschsprachiger Erzähler d. 19. Jhd.
- s. Schaffen poet. Realismus zuzurechnen· Romane u. Erzählgen. romant.-phantast. Enthaltg. grotesker (verzerrt) Elemente
- Charakteristisch sein Hang zu Satire u. Ironie
- Befürworter gesellschaftl. engagierten Literatur verband er krit. Verständnis menschl. Existenz mit Humor u. erzieherischer Weitsicht
3. Inhalt d. Novelle Romeo und Julia auf dem Dorfe
- Novelle: es geht um 2 Liebende Sali (Salomon) u. Vrenchen· leben auf d. Dorf in d. Nähe d. Stadt Seldwyl
- Bauern Manz ( Vater v. Sali) u. Marti ( Vater v. Vrenchen) verstanden sich am Anfang gut· später Streit um mittl. Acker· gehört d. Enkel d. Trompeters d. schwarzen Geiger
- Verkauf d. mittl. Ackers· Manz u. Marti bieten· verkauft an Manz· Ausbruch d. Streits
- Manz erbost· Marti Dreieck auf unterem Ende d. mittl. Ackers· Manz, Dreieck mit Steinen z. Pyramide aufgehäuft, sieht's als Denkmal, rennt z. Amtmann· lagen im Prozess miteinander u. ruhten nicht, ehe sie beide zugrunde gerichtet waren
- Zerstörg. d. Verhältnis d. Bauern zu Kindern
- ließen sich v. Ratgebern Ausgaben verleiten· Vernachlässigung d. Arbeit· Ablauf v. 10 Jahren völlig verschuldet
- Martis Frau stirbt v. Kummer wegen Streit u. Manzs Frau passt sich an· wird falsch u. verlogen
- Manz Hof aufgeben· zieht in Stadt· pachtet auf Raten Gasthof· Familie verarmt, nicht mal genug zu essen· gehen fischen am Fluss
- Marti mit Vrenchen auch fischen· größten Teil s. Besitzes verloren
- Höhepkt. d. Konflikts: Marti u. Manz Begegnung auf Steg über Bach· kämpften miteinander· Kinder Väter voneinander losreißen· kurze Berührg. zw. Sali u. Vrenchen· Blickwechsel; Liebe füreinander
- Sali u. Vrenchen Verabredg. auf Acker· schwarze Geiger kommt· am Steinhaufen (strittige Ackerzipfel d. Bauern) erzählt Geiger Geschichte· Bauer Acker gestohlen· sein Erbe vorenthalten; Geld bereitgelegt·besitzt kein Tauf- o. Heimatschein; Beweisen s. Identität· Manz u. Marti Bezeugung s. Herkunft; v. Hofe verjagt
- Sali u. Vrenchen gestanden Zuneigung füreinander· Marti kommt; stürzt auf Sohn d. Feindes· S. springt zu Seite· sieht wie Marti s. Tochter prügelt· S. stürzt herbei, schlägt d.
Mann mit Stein gegen d. Kopf· dadurch können sie nicht zusammen kommen
- Marti lebt; Gedächtnis verloren· wurde verrückt
- Besitz v. Marti (Haus u. Acker) verkauft· er kommt ins Irrenhaus
- Marti u. Manz aus bürgerl. Gesellschaft ausgeschlossen
- Liebenden tanzen gehen· denken Tod einzigste Ausweg auf ihre hoffnungslose Situation
- Aufbruch in Heimatlosigkeit· Illusion: frei über Schicksal entscheiden zu können u. v. Gesellschaft rechtmäßig verbundenes Paar akzeptiert zu werden
- Ringkauf
- Paradiesgärtchen/ Wirtshaus getanzt· treffen schwarzen Geiger
- Konflikt: sehnen s. nach körperl. Vereinigung, aber nur im Rahmen einer Ehe vorstellen
- schwarze Geiger bietet d. Leuten an· Anschließung an Heimatlosen u. gleich Vermählg.
- Vrenchen nicht mit Heimatlosen leben· spaßhafte Zeremonie d. Trauung d. beiden durch Geiger
- beim Acker Ansteckg. d. Ringe gegenseitig f. Augenblick Mann u. Frau
- Sali sagt: Hochzeit halten u. dann aus Welt gehen· Brautbett: Heubeladenes Schiff· liegt am Ufer· halten Hochzeit; Schiff treibt Fluss hinunter
- Annährg. an Stadt am Morgen· gleiten Sali u. Vrenchen einander umarmend ins Wasser
Beweis: ob es eine Novelle ist (Deutung)
- Merkwürdiger Vorfall steht im Mittelpkt.:
- zw. Manz u. Marti um den strittigen Acker
- zw. Liebenden, als Sali Marti mit Stein gegen Kopf schlug
- unerhörte Begebenheit, d. im Leben d. Helden entscheidene Wende herbeiführt
- zw. Manz u. Marti die Szene auf d. Brücke/ Steg bildet Katastrophe Wende: Schicksal d. Männer endgültig besiegelt/ ihren Untergang
- zw. Sali u. Vrenchen die Szene auf d. Brücke/ Steg Wende: verlieben sich ineinander
- unverhoffte Wendungen schaffen neue Spannungen:
- zw. Marti u. Manz: vor Gericht/ im Prozess liegen wegen d. Acker u. erfolgt Verschuldg. durch ihre Habgier u. Neid das der andere mehr hat u. aus. bürgerl. Gesellschaft ausgeschlossen
- Dingsymbol: - Acker· Schuldaufladung d. Männer
- Fluss· - Streit d. Bauern findet Höhepkt. auf Steg u. zeigt ihren Untergang sowie endgültige Scheitern d. Männer
- zeigt Tod u. Untergang d. Liebenden
- dramat. Moment: Tod d. Liebenden (Sali u. Vrenchen) Shakespeare (1564-1616)
- Shakespeares Werk im 16 Jhd. u. Kellers Werk im 19 Jhd. geschrieben
- Kulisse: bei Shakespeare Stadt Verona u. bei Keller soziale Milieu Rolle spielt
- Gegensatz zu Shakespeares Tragödie dient Geschichte beider Familien bei Keller als Beispiel f. menschl. Fehlverhalten
- Citation du texte
- Nicole Brüning (Auteur), 2001, Gottfried Keller - Romeo und Julia auf dem Dorfe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/99695
-
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X.