Die Ausarbeitung des Referates „Psychologische Therapie chronischer Schmerzen“ liefert einen kompakten Überblick über das Thema. Es wird definiert, was chronische Schmerzen sind und welche Auswirkungen sie haben, welche Diagnosemöglichkeiten es gibt und wie chronische Schmerzen psychologisch behandelt werden können.
Referat: Psychologische Therapie chronischer Schmerzen
( am Beispiel des Bergmannsheils Bochum )
Was sind eigentlich chronische Schmerzen und wie wirken sie sich auf den Betroffenen aus?
Ein chronischer Schmerz ist ein, über einen längeren Zeitraum, anhaltender Schmerzzustand, der nur schwierig aufzuheben ist.
Neben dem Erleben der Schmerzen, tritt ein weiteres Problem auf, nämlich der Umgang mit diesen. Diesen Bereich bezeichnet man als den derpsychischen Faktoren.Man unterscheidet zwischen kognitiven-, affektiven- und Verhaltenkomponenten.
- Kognitive Komponenten:gedankliche Verarbeitung und Bewältigung der erlebten Schmerzen
- Affektive Komponenten:gefühlsmäßige Verarbeitung und Bewältigung der erlebten Schmerzen
- Verhaltenskomponenten:Schonverhalten, Vermeidungsverhalten, Mimik, Gestik und der Umgang mit den Medikamenten
Diese Faktoren können die Ursache, als auch die Folge der lang anhaltenden Schmerzen sein.
Die Psyche der Betroffenen wird also unter den ständigen Schmerzen, negativ beeinflusst. Hinzu kommen psychosoziale Probleme, physische bzw. psychische Traumata und Überforderungssituationen, sowie Leistungs- oder Durchhalteverhalten trotz stärkster Schmerzen.
Bei fast allen Patienten stellt man fest, dass die Leistungsfähigkeit abnimmt, Schlafprobleme auftreten und die Reizbarkeit zunimmt.
Eine weitere Verschlimmerung der Situation des Betroffenen kann dadurch eintreten, wenn die Zahl erfolgloser Behandlungen steigt. Das Ergebnis ist das Gefühl der Hilflosigkeit und des Ausgeliefertseins. Die Patienten beginnen sich zurück zu ziehen, verlieren soziale Kontakte und es treten neben der Krankheit noch berufliche und familiäre Probleme auf.
Diese Faktoren wiederum beeinflussen und halten das Schmerzerleben aufrecht.
Diagnose
Anhand dieser Vielzahl von möglichen Informationen wird deutlich, das chronische Schmerzen ein individuelles Problem sind.
Die gesamten Umstände muss der behandelnde Arzt kennen, um zu einer genauen Diagnose zu kommen. Somit sind besondere Anforderungen an den Arzt gestellt, der Einfühlungsvermögen und Erfahrung im Umgang mit Menschen haben muss, um dem Patienten Ängste zu nehmen und besonders Peinlichkeits- und Entlarvungsgefühle zu verhindern. Dies läuft in einem sogenannten Anamnesegespräch ab, in dem der Therapeut sowohl die Hintergrundinformationen erhalten möchte, als auch dem Patienten seine eigene Krankheit in das Bewusstsein zu rufen.
Mit Hilfe eines Fragenkataloges, der von Nilges und Wichmann-Dorn 1992 erstellt worden ist, erhält der Arzt seine Informationen.
Psychologische Methoden zu Behandlung chronischer Schmerzen
Ziel der Schmertherapie soll sein, dem Patienten im Umgang mit den Schmerzen und deren Folgen zu helfen, so dass er nicht mehr passiv leidend ist, sondern aktiv und bewusst in das Schmerzgeschehen eingreift.
Verfahren, die in der psychologischen Schmerztherapie angewandt werden sind Hypnose, Biofeedback, Entspannungs-, operantes- und kognitives-verhaltenstherapeutisches Verfahren.
1. Hypnose:
Es wird versucht, den Schmerz oder einzelne Schmerzqualitäten mit positiveren Inhalten zu verknüpfen und umzudeuten
( Brennender Schmerz wird z.B. als ein Hitzegefühl interpretiert, wie man ihn von einem Sonnenbrand kennt )
2. Biofeedback:
Unterstützung von Entspannungsübungen durch bioelektrische Geräte, die akustische oder optische Rückmeldungen über physiologische Parameter wie Muskelspannung, Hauttemperatur, Herzfrequenz oder den Puls geben
3. Entspannungsverfahren:
Dazu gehört dieprogressive Muskelentspannungund dasAutogene Training.
Beim Autogenen Training geht es darum, ein Gefühl der inneren Ruhe und des Wohlbefindens zu erzeugen mit dem Ziel, die Schmerzintensität zu verringern.
Die progressive Muskelentspannung ist eine Methode, die einer Lähmung der Skelettmuskulatur durch Hemmung der Impulsübertragung an der motorischen Endplatte des Muskels, entgegenwirkt
4. Operante Verfahren:
Diese basieren auf der Lerntheorie. Die Veränderung des schmerzbezogenen Verhaltens steht im Vordergrund. Es geht darum, mit seinem Verhalten bestimmte Verhaltensweisen anderer Personen zu erzielen, wie z.B. Zuwendung, Entlastung, Lob oder Anerkennung
5. Kognitiv-verhaltenstherapeutische Verfahren:
Hierbei handelt es sich um ein Verfahren, dass dem sogenannten Schmerz- bewältigungstraining zugrunde liegt. Es werden unter anderem Ablenkungsstrategien entworfen, Anleitungen zur Selbstbeobachtung gegeben und soziales Verhalten im Umgang mit anderen Menschen trotz Schmerzen gefördert.
Weitere Methoden der Schmerzbehandlung können sein: Akupunktur, Wärme- Kältetherapie, Bestrahlung, Reizstrom, Heißluft, Massage, Fangopackungen, Kranken- und Wassergymnastik.
Fallbeispiel einer 46-jährigen Patientin
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Ps. :VAS: Visuelle-Analog-Skala ( 1-10 ).
Zuordnungsskala, in die ein Patient, der eine gewisse Schmerzintensität aufweist, eingeordnet wird.
- Citation du texte
- Manu Zeri (Auteur), 2000, Psychologische Therapie chronischer Schmerzen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/99668