Was passiert, wenn die Welt, wie wir sie kennen, plötzlich von einer Krankheit überschattet wird? Dieses Buch dringt tief in die komplexen Mechanismen der Krankheitsbewältigung ein und enthüllt, wie psychosoziale Faktoren den Verlauf von Erkrankungen massgeblich beeinflussen. Von den subtilen Unterschieden zwischen Gesundheits- und Krankheitsverhalten bis hin zu den vielschichtigen Strategien, mit denen Individuen, Familien und sogar das Gesundheitssystem selbst auf die Herausforderungen einer Krankheit reagieren, bietet dieses Werk einen umfassenden Überblick. Entdecken Sie, wie Verluste, Selbstwertgefühle und Triebbedürfnisse eine entscheidende Rolle beim Ausbruch von Krankheiten spielen und wie individuelle Bewältigungsstrategien, familiäre Unterstützung und das Gesundheitssystem den Krankheitsverlauf prägen. Das Buch beleuchtet die Motivation zur Prävention, von primären Massnahmen wie gesunder Ernährung bis hin zu tertiären Ansätzen zur Senkung der Rezidivität. Es analysiert das hilfesuchende Verhalten von Patienten, die Phasen der Symptomwahrnehmung und -bewertung sowie die Interaktion mit dem medizinischen Versorgungssystem, einschliesslich der Rolle von Hypochondern und „Underutilizern“. Erfahren Sie mehr über die Determinanten, die das Krankheitsverhalten beeinflussen, von der Auffälligkeit der Symptome bis hin zur sozialen Schichtzugehörigkeit. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Coping, den kognitiven und behavioralen Versuchen, die durch belastende Situationen ausgelösten Anforderungen zu bewältigen. Das Buch untersucht verschiedene Bewältigungsformen, Abwehrmechanismen und die Bedeutung der Anpassung von Bewältigungsstrategien an die jeweilige Situation und Krankheitsphase, um Patienten bei der Akzeptanz ihrer Erkrankung zu unterstützen. Dieses Buch ist ein unverzichtbarer Leitfaden für alle, die die psychologischen und sozialen Dimensionen von Krankheit verstehen und effektive Bewältigungsstrategien entwickeln möchten, um sowohl die subjektive Entlastung des Patienten als auch die optimale Kooperation im Behandlungsprozess zu fördern. Tauchen Sie ein in die Welt der Krankheitsbewältigung und entdecken Sie, wie wir unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden inmitten der Widrigkeiten schützen können. Ein Muss für jeden, der sich mit Gesundheitspsychologie, Prävention und den sozialen Aspekten von Krankheit auseinandersetzt.
Krankheitsbewältigung
Krankheit:
Verschiedene Modelle um Krankheit zu definieren. (Biomedizinisches Modell, psychoanalytisches Modell, verhaltenstheoretisches Modell, soziologisches Modell)
Ausbruch einer Krankheit gefördert durch:
- Verluste von nahen Menschen oder drohende Verluste von seelischen Bindungen
- Verletzung oder drohende Verletzung des Selbstwertgefühls
- Versagen von Triebbedürfnissen
Verlauf von Erkrankungen durch psychosoziale Faktoren beeinflußt:
- zur Verfügung stehende Krankheits-Bewältungsstrategien (individuelle Auseinandersetzung mit der Krankheit)
- familiäre Bedingungen
- das Gesundheitssystem
1. Gesundheitsverhalten:
Def.: Das Verhalten von sich gesund fühlenden Individuen, mit dem Ziel, Krankheiten zu vermeiden und Krankheiten im symptomfreien Stadium zu erkennen.
Motivation zur Prävention:
Primäre Prävention: gesunde Ernährung, Impfung.
Sekundäre Prävention:Krankheitsfüherkennung: z.B. Brustkrebserkennung
Tertiäre Prävention:Senkung der Rezidivität (Wiederauftrittshäufigkeit), Nachuntersuchung
2. Krankheitsverhalten:
Def.: Das Verhalten von sich krank fühlenden Individuen, mit dem Ziel, die Krankheit diagnostizieren zu lassen und zu bekämpfen.
a) hilfesuchendes Verhalten
b) Phasen oder Stadien des Inanspruchnehmens med. Versorgungsleistungen Stadien des Krankheitsverhaltens
I. Symptomwahrnehmung ( „Mit mir stimmt etwas nicht“)
II. Symptombewertung ( Übernahme der sozialen Rolle des Kranken
Laienzuweisungssystem)
III. Kontaktaufnahme mit dem medizinischen Versorgungssystem ( arztaffines (Hypochonder) oder arztaversives („underutilizer“) Verhalten)
IV. Übernahme der Rolle des Patienten (Arzt-Patienten Kommunikation Compliance)
V. Aufgabe der Rolle des Patienten (Rehabilitationsmaßnahmen)
Determinanten, die das Krankheitsverhalten beeinflussen:
- Auffälligkeit von Symptomen
- Umfang & Qualität der med. Aufklärung
- Informiertheit über Erkrankungsrisiken & Behandlungsmöglichkeiten
- Laienätiologie (Kultur-/Medien-beeinflußt)
- Arztaffines/Arztaversives Verhalten (Hypochonder/under-utilizer)
- Vorerfahrungen mit dem med. System
- Zeitliche Abkömmlichkeit des Patienten
- Erreichbarkeit des Arztes
- Soziale Schichtzugehörigkeit
3. Krankheitsbewältigung (Coping)
Def.: Kognitive und behaviorale Versuche, die durch die belastende Situation ausgelösten internalen und / oder externalen Anforderungen zu bewältigen, zu reduzieren oder zu ertragen. (nach LAZARUS)
Ziele des Bewältigungsvorganges:
1) Aus Sicht des Patienten: subjektive Entlastung
2) Aus ärztlicher Sicht: optimale Kooperation in Abklärung und Behandlung
3) Aus Sicht des Umfeldes: Erhalten der familiären und sozialen Anpassung
Bewältigungsformen:
- Handeln
- kognitiver Prozeß
- intrapsychischer Vorgang
Abwehrverhalten:
- findet eher unbewußt statt
- Mißlingen einer erfolgreichen Bewältigung belastender Situationen
- z.B. Verleugung, Verdrängung, Acting Out
Bevorzugung der einzelnen Formen kann nach Situation und Krankheitsphase wechseln. Es ist wichtig:
a) ZuBeginn der Erkrankung, die vom Patienten habituell eingesetzten Abwehrvorgänge und Bewältigungsformen zu unterstützen.
Häufig gestellte Fragen zu Krankheitsbewältigung
Was sind die verschiedenen Modelle zur Definition von Krankheit?
Verschiedene Modelle umfassen das biomedizinische Modell, das psychoanalytische Modell, das verhaltenstheoretische Modell und das soziologische Modell.
Welche Faktoren können den Ausbruch einer Krankheit fördern?
Der Ausbruch einer Krankheit kann gefördert werden durch Verluste von nahen Menschen oder drohende Verluste von seelischen Bindungen, Verletzung oder drohende Verletzung des Selbstwertgefühls und Versagen von Triebbedürfnissen.
Wie werden Krankheitsverläufe durch psychosoziale Faktoren beeinflusst?
Krankheitsverläufe werden durch psychosoziale Faktoren beeinflusst, wie z.B. zur Verfügung stehende Krankheits-Bewältigungsstrategien (individuelle Auseinandersetzung mit der Krankheit), familiäre Bedingungen und das Gesundheitssystem.
Was versteht man unter Gesundheitsverhalten?
Gesundheitsverhalten ist das Verhalten von sich gesund fühlenden Individuen mit dem Ziel, Krankheiten zu vermeiden und Krankheiten im symptomfreien Stadium zu erkennen.
Was sind die verschiedenen Arten von Prävention?
Es gibt primäre Prävention (z.B. gesunde Ernährung, Impfung), sekundäre Prävention (Krankheitsfrüherkennung, z.B. Brustkrebserkennung) und tertiäre Prävention (Senkung der Rezidivität, Nachuntersuchung).
Was ist Krankheitsverhalten?
Krankheitsverhalten ist das Verhalten von sich krank fühlenden Individuen, mit dem Ziel, die Krankheit diagnostizieren zu lassen und zu bekämpfen.
Welche Phasen gibt es im Krankheitsverhalten?
Die Phasen umfassen Symptomwahrnehmung ("Mit mir stimmt etwas nicht"), Symptombewertung (Übernahme der sozialen Rolle des Kranken – Laienzuweisungssystem), Kontaktaufnahme mit dem medizinischen Versorgungssystem (arztaffines (Hypochonder) oder arztaversives ("underutilizer") Verhalten), Übernahme der Rolle des Patienten (Arzt-Patienten Kommunikation – Compliance) und Aufgabe der Rolle des Patienten (Rehabilitationsmaßnahmen).
Welche Determinanten beeinflussen das Krankheitsverhalten?
Determinanten umfassen Auffälligkeit von Symptomen, Umfang & Qualität der med. Aufklärung, Informiertheit über Erkrankungsrisiken & Behandlungsmöglichkeiten, Laienätiologie (Kultur-/Medien-beeinflusst), Arztaffines/Arztaversives Verhalten (Hypochonder/under-utilizer), Vorerfahrungen mit dem med. System, zeitliche Abkömmlichkeit des Patienten, Erreichbarkeit des Arztes und soziale Schichtzugehörigkeit.
Was ist Krankheitsbewältigung (Coping)?
Krankheitsbewältigung (Coping) sind kognitive und behaviorale Versuche, die durch die belastende Situation ausgelösten internalen und / oder externalen Anforderungen zu bewältigen, zu reduzieren oder zu ertragen (nach LAZARUS).
Welche Ziele verfolgt der Bewältigungsvorgang?
Aus Sicht des Patienten ist das Ziel die subjektive Entlastung, aus ärztlicher Sicht die optimale Kooperation in Abklärung und Behandlung, und aus Sicht des Umfeldes das Erhalten der familiären und sozialen Anpassung.
Welche Formen der Bewältigung gibt es?
Bewältigung kann in Form von Handeln, kognitivem Prozess oder intrapsychischem Vorgang erfolgen.
Was ist Abwehrverhalten?
Abwehrverhalten findet eher unbewusst statt und resultiert aus dem Misslingen einer erfolgreichen Bewältigung belastender Situationen, z.B. Verleugnung, Verdrängung, Acting Out.
Was ist wichtig bei der Unterstützung von Patienten während einer Erkrankung?
Zu Beginn der Erkrankung ist es wichtig, die vom Patienten habituell eingesetzten Abwehrvorgänge und Bewältigungsformen zu unterstützen. Im Verlauf der Erkrankung sind auch andere Bewältigungsformen notwendig, die angepasst zur jeweiligen Situation entwickelt werden müssen, um dem Patienten zu helfen, seine Erkrankung und die damit verbundenen Konsequenzen zu akzeptieren.
- Quote paper
- Antonia Blank (Author), 1999, Krankheitsbewältigung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/99667