Krankheitsbewältigung
Krankheit:
Verschiedene Modelle um Krankheit zu definieren. (Biomedizinisches Modell, psychoanalytisches Modell, verhaltenstheoretisches Modell, soziologisches Modell)
Ausbruch einer Krankheit gefördert durch:
- Verluste von nahen Menschen oder drohende Verluste von seelischen Bindungen
- Verletzung oder drohende Verletzung des Selbstwertgefühls
- Versagen von Triebbedürfnissen
Verlauf von Erkrankungen durch psychosoziale Faktoren beeinflußt:
- zur Verfügung stehende Krankheits-Bewältungsstrategien (individuelle Auseinandersetzung mit der Krankheit)
- familiäre Bedingungen
- das Gesundheitssystem
1. Gesundheitsverhalten:
Def.: Das Verhalten von sich gesund fühlenden Individuen, mit dem Ziel, Krankheiten zu vermeiden und Krankheiten im symptomfreien Stadium zu erkennen.
Motivation zur Prävention:
Primäre Prävention: gesunde Ernährung, Impfung.
Sekundäre Prävention:Krankheitsfüherkennung: z.B. Brustkrebserkennung
Tertiäre Prävention:Senkung der Rezidivität (Wiederauftrittshäufigkeit), Nachuntersuchung
2. Krankheitsverhalten:
Def.: Das Verhalten von sich krank fühlenden Individuen, mit dem Ziel, die Krankheit diagnostizieren zu lassen und zu bekämpfen.
a) hilfesuchendes Verhalten
b) Phasen oder Stadien des Inanspruchnehmens med. Versorgungsleistungen Stadien des Krankheitsverhaltens
I. Symptomwahrnehmung ( „Mit mir stimmt etwas nicht“)
II. Symptombewertung ( Übernahme der sozialen Rolle des Kranken
Laienzuweisungssystem)
III. Kontaktaufnahme mit dem medizinischen Versorgungssystem ( arztaffines (Hypochonder) oder arztaversives („underutilizer“) Verhalten)
IV. Übernahme der Rolle des Patienten (Arzt-Patienten Kommunikation Compliance)
V. Aufgabe der Rolle des Patienten (Rehabilitationsmaßnahmen)
Determinanten, die das Krankheitsverhalten beeinflussen:
- Auffälligkeit von Symptomen
- Umfang & Qualität der med. Aufklärung
- Informiertheit über Erkrankungsrisiken & Behandlungsmöglichkeiten
- Laienätiologie (Kultur-/Medien-beeinflußt)
- Arztaffines/Arztaversives Verhalten (Hypochonder/under-utilizer)
- Vorerfahrungen mit dem med. System
- Zeitliche Abkömmlichkeit des Patienten
- Erreichbarkeit des Arztes
- Soziale Schichtzugehörigkeit
3. Krankheitsbewältigung (Coping)
Def.: Kognitive und behaviorale Versuche, die durch die belastende Situation ausgelösten internalen und / oder externalen Anforderungen zu bewältigen, zu reduzieren oder zu ertragen. (nach LAZARUS)
Ziele des Bewältigungsvorganges:
1) Aus Sicht des Patienten: subjektive Entlastung
2) Aus ärztlicher Sicht: optimale Kooperation in Abklärung und Behandlung
3) Aus Sicht des Umfeldes: Erhalten der familiären und sozialen Anpassung
Bewältigungsformen:
- Handeln
- kognitiver Prozeß
- intrapsychischer Vorgang
Abwehrverhalten:
- findet eher unbewußt statt
- Mißlingen einer erfolgreichen Bewältigung belastender Situationen
- z.B. Verleugung, Verdrängung, Acting Out
Bevorzugung der einzelnen Formen kann nach Situation und Krankheitsphase wechseln. Es ist wichtig:
a) ZuBeginn der Erkrankung, die vom Patienten habituell eingesetzten Abwehrvorgänge und Bewältigungsformen zu unterstützen.
b)Im Verlauf der Erkrankungsind auch andere Bewältigungsformen, die, angepaßt zur jeweiligen Situation, entwickelt werden müssen, notwendig, um dem Patienten zu helfen, seine Erkrankung und die damit verbundenen Konsequenzen zu akzeptieren
- Arbeit zitieren
- Antonia Blank (Autor:in), 1999, Krankheitsbewältigung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/99667
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