Diese Arbeit beschäftigt sich damit, wie der Tod in verschiedenen Arten der Kunst dargestellt wird und welche Todmotive in der Malerei des deutschsprachigen Raums existieren. Im Fokus stehen dabei die Epoche und der Stil des Schaffens von Gustav Klimt und Otto Dix.
Das Leben und der Tod sind untrennbare Grundformen unseres Seins. Ohne Leben gibt es keinen Tod, ohne Tod existiert kein Leben. Das Leben ist uns mehr oder weniger bekannt. Wir wissen, was es vor unserer Geburt und dementsprechend unserem Leben gab, dafür gibt es normalerweise zahlreiche Zeugen und eine vieltausendjährige Geschichte. Der Tod ist dagegen ein ganz unbekanntes, unerklärbares Phänomen, über dessen Erfahrung nicht berichtet werden kann. Wir fassen den Tod nur als Ende unserer physischen Existenz auf. Jeder steht früher oder später, plötzlich oder in bewusster Erwartung dem Tod von Angesicht zu Angesicht gegenüber, aber was es hinter dem Gesicht des Todes gibt, weiß niemand. Die Menschheit wusste immer, was mit dem Körper nach dem Tod geschieht, aber ist dieser Schrecken vor einem verrottenden Körper einziges Ergebnis, einziger Sinn, einzige Folge des Lebens? Sind wir nur ein sterblicher Körper oder noch eine unerklärte Energie, die unseren Körper antreibt?
Nach den Gesetzen der Physik hört Energie nicht auf zu existieren. Was geschieht mit der Energie des Menschen, die man Geist oder Seele nennt, nach dem Tod des Körpers? Diese Frage bleibt noch heute, in der Blütezeit der Quantenphysik und Nanotechnologie, ohne Antwort. Im Morgengrauen der Menschheit bildete der Versuch, diese und einige andere Fragen zu beantworten, die ganze menschliche Kultur: Religion, Wissenschaft, Kunst, Produktionsmethoden. In "Les larmes d’Éros" schreibt der französische Schriftsteller und Denker Georges Bataille, dass die Kultur selbst auf zwei miteinander verbundenen Aspekten beruht - dem Bewusstsein für Tod und Erotik. Er leitet dies von den ersten Kunstwerken ab - Höhlenmalereien, die genau diese beiden Aspekte gleichzeitig darstellen.
INHALT
Einleitung: Der Tod in der Kunst
Der Tod in verschiedenen Künsten
Der Maler und der Tod - eines der ewigen Themen in der europäischen Malerei
Todmotive in der Malerei des deutschsprachigen Raums
Epoche und Stil des Schaffens von Gustav Klimt und Otto Dix
Fragestellung: Welche Arten des Todes sind im Werk von Gustav Klimt und Otto Dix dargestellt und welchen Platz nimmt der Tod in ihrem Schaffen ein?
Hauptteil: Der Tod in den Werken von Otto Dix und Gustav Klimt
1. Biblische Motive des Todes in den Werken von Otto Dix und Gustav Klimt
1.1 Der Tod als Strafe für Sünden („Die sieben Todsünden“ von O.Dix):
1.2 Alttestamentliche Todesspur in moderner Metamorphose („Judith und Holofernes“, „Judith II“ von Gustav Klimt)
2. Der Tod als natürliches Ziel des Lebens
2.1 Der Alterungsprozess, der zum Tod führt („Die drei Lebensalter der Frau“ von Klimt; „Mutter und Eva“, „Tod und Leben“ von Dix)
2.2 Vergehen als Vorbote des Todes (das Fakultätsbild „Medizin“ von Klimt)
2.3 Der Tod in Werken von Otto Dix, die dem Genre der Vanitas zuzurechnen sind („Stilleben mit Witwenschleier“, „Stillleben mit Kalbskopf“, „Blühen und Vergehen“, „Und neues Leben blüht aus den Ruinen“ von Otto Dix)
3. Der Krieg als Träger des Tods
3.1 Der Erste Weltkrieg als der schlimmste in der bisherigen Geschichte der Menschheit („Der Krieg“, „Flandern“, „Triumph des Todes“ von O. Dix)
3.2 Der Krieg als Träger des Todes in der griechischen Mythologie („Pallas Athene“ von G. Klimt)
Schluss
Die Bedeutung und der Platz von Dix’ und Klimts Bearbeitungen des Todmotivs in der europäischen Malerei.
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